Audi spendiert dem Flaggschiff A8 ein Facelift und macht ihn fit für den zweiten Lebensabschnitt.

Audi spendiert dem Flaggschiff A8 ein Facelift und macht ihn fit für den zweiten Lebensabschnitt. (Foto: © Audi)

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Audi A8 Plug-in-Hybrid: Gelifteter Luxusliner mit höherer Reichweite

Mobilität - Pkw

Fünf Jahre nach der Markteinführung bekommt der Audi A8 ein Facelift. Neben optischen Retuschen gibt es mehr Assistenten sowie eine gesteigerte Reichweite für den Plug-in-Hybriden. Wir waren mit ihm unterwegs.

Seit 1994 repräsentiert der Audi A8 das noble Flaggschiff im Programm. Mittlerweile befindet sich der mit einer Aluminium-Karosserie bestückte Luxusliner in der achten Generation. Das aktuelle Modell ist seit 2017 auf den Markt, Grund genug für eine Modellüberarbeitung. Das Motorenprogramm mit sechs und Achtzylinder-Triebwerken bleibt nach wie vor erhalten. Gleiches gilt für den gefahrenen Plug-in-Hybriden, für den die Ingolstädter mindestens 103.025 Euro netto aufrufen. So bleibt das Luxusschiff nur für sehr gut situierte Handwerks-Chefs bezahlbar.

Erstmals mit hochpräzisem, digitalen Matrix-Licht

Die optischen Maßnahmen fielen moderat aus. Foto: © AudiDie optischen Maßnahmen fielen moderat aus. Foto: © Audi

Optisch gibt sich der geliftete A8 an den neu gestalteten Scheinwerfern zu erkennen. Neben dem serienmäßigen LED-Licht sowie dem optionalen Matrix-LED lässt sich die Nobellimousine neuerdings auch mit digitalen Matrix-LEDs ausrüsten. Hierbei verfügt jeder der beiden Scheinwerfer über circa 1,3 Millionen Mikrospiegel, die das Licht der LEDs in winzige Pixel zerlegen. In Verbindung mit der sogenannten DMD-Technologie (Digital Micromirror Device) lässt sich der Lichtteppich noch präziser sowie mit einer sehr hohen Auflösung steuern, welches auf der Autobahn die eigene Fahrspur besonders hell ausleuchtet, während das ebenfalls neue Orientierungslicht in Baustellen-Verschwenkungen dem Fahrer hilfreich unterstützend den richtigen Weg weist. Ausprobieren konnten wir das digitale Matrix-LED-Licht allerdings noch nicht, da unsere Testfahrt mit dem A8 bei Tag stattfand. Was die neuen Scheinwerfer im Alltag alles besser machen, wird ein späterer Praxistest mit dem gelifteten A8 noch zeigen.

Die weiteren Retuschen an der Aluminiumkarosserie des A8 fallen recht behutsam aus. Neben den markanten geformten Scheinwerfern tragen der Singleframe-Kühlergrill sowie die Stoßfänger ein neues Layout, während die digitalen OLED-Rückleuchten an der Heckpartie in einer breiteren Chromspange eingebettet wurden. Die Heckleuchten verfügen jetzt außerdem über eine clevere Annäherungserkennung. Sollten sich andere Verkehrsteilnehmer dem stehenden A8 von hinten auf weniger als zwei Meter nähern, leuchten alle OLED-Segmente mit voller Kraft, um einen etwaigen Unfall durch den Hintermann zu vermeiden.

Überhaupt bietet der Audi A8 massenhaft Fahrerassistenten. Knapp über 40 elektronische Systeme sind es insgesamt, teils serienmäßig teils optional. Dazu zählen neben dem erwähnten Annäherungsassistenten auch das autonome Fahren wie etwa im Stau bis hin zum vollautomatischen Einparken. Möglich macht dies eine Armada von Radar- und Ultraschallsensoren, nebst optischen Kameras sowie Laserscanner, die das Umfeld permanent beobachten. Alle Systeme arbeiten, ähnlich wie in der Luftfahrt redundant und sind dadurch doppelt abgesichert. Theoretisch könnte der Audi auch vollkommen autonom durch den Verkehr gleiten, allerdings fehlt hierzu noch die gesetzliche Freigabe.

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Hochmodern im Innern

Im Innenraum des A8 geht es überaus edel und modern zu. Foto: © AudiIm Innenraum des A8 geht es überaus edel und modern zu. Foto: © Audi

Dass der A8 auch sonst eher einem modernem Flugzeugcockpit ähnelt, beweist ein Blick ins Innere. Das digitale Kombiinstrument türmt sich direkt vor dem Fahrer auf, rechts daneben befindet sich der große Monitor für das Infotainment und die Navigation und eine Etage tiefer sitzt ein weiterer Touchscreen, der sich vielfältig personalisieren lässt. Dadurch können wichtige Favoriten wie etwa Telefonnummern oder eigene Musik-Playlists auf einem separaten Zeilenfeld abspeichert werden und sind anschließend sofort griffbereit. Wer es hingegen noch einfacher haben möchte, der nutzt die komfortable Online-Sprachsteuerung, die selbst ganze Sätze versteht und wenn es sein muss für die Passagiere auch schon mal die Heiztemperatur erhöht oder nach empfehlenswerten Restaurants in der Umgebung sucht.

Aber das gab es auch schon vorher im hochwertig anmutenden sowie penibel verarbeiteten A8. Neu ist hingegen die Ausstattungslinie S-Line, die mit dem Facelift ins Programm aufgenommen wurde und genauso wie bei anderen Modellen aus Ingolstadt nun auch sportlich ambitionierte Führungskräfte auf den Geschmack bringen soll. Zur S-Line zählen exklusive Designelemente wie unter anderem das Dreispeichen-Lenkrad, eine Alu-Pedalerie sowie ein sportlicherer Auftritt innen wie außen. Darüber hinaus kann die Ingolstädter Luxuslimousine nun in vier neuen Farben sowie fünf Matt-Lackierungen bestellt werden.

Etwas mehr Leistung und kräftigere Akkus

Statt klassischem Drehzahlmesser besitzt der Plug-in-Hybrid ein Powermeter. Foto: © AudiStatt klassischem Drehzahlmesser besitzt der Plug-in-Hybrid ein Powermeter. Foto: © Audi

Am umfangreichsten fiel jedoch die Modellüberarbeitung für den gefahrenen A8 Plug-in-Hybrid aus. Die Antriebskombination mit der sperrigen Bezeichnung A8 60 TFSI e quattro besteht weiterhin aus einem Dreiliter-V6-Benziner sowie einem Elektromotor, erhielt jedoch einen kleinen Leistungsschub und bringt es nun auf eine Systemleistung von 460 PS statt vorher 449 PS. Außerdem wurde die Kapazität der Lithium-Ionen-Akkus auf 17,9 kWh gesteigert. Dadurch erhöht sich die elektrische Reichweite nach der WLTP-Norm auf 54 Kilometer, während die CO2-Emissionen bei förderungsfähigen 50 Gramm pro gefahrenen Kilometer liegen. Um in den Genuss der Umweltprämie zu kommen, sollten sich Interessenten allerdings beeilen, da die Förderung für Plug-in-Hybride bereits 2023 ausläuft.

Wie man es von einem Vollhybriden kennt, fährt auch der A8 Plug-in-Hybrid zunächst elektrisch los. Erst etwas später und mit stärkerer Beschleunigung schaltet sich der V6-Benziner sanft hinzu. Sind beide Motoren im Einsatz steht ein gewaltiges Drehmoment von 700 Newtonmetern bereit und der Audi macht seinem Fahrer schnell klar, dass man mit dem alternativen Antrieb keinesfalls untermotorisiert unterwegs ist. Wird die volle Leistung abgerufen, geht es äußerst druckvoll zur Sache. Dann katapultiert der A8 trotz seiner gut 2,4 Tonnen an Gewicht in nur 4,9 Sekunden der Hunderter-Marke entgegen und entfacht regelrecht einen Sturm, der bei einer Spitze von 250 km/h endet.

Sehr leise und komfortabel

Bei der Langversion sind die angenehmen Massagesitze im Fond Serie. Foto: © AudiBei der Langversion sind die angenehmen Massagesitze im Fond Serie. Foto: © Audi

Darüber hinaus läuft der Plug-in-Hybride angenehm leise und ist so gut gedämmt, dass vom Antrieb oder etwa den Windgeräuschen nur wenig zu hören ist. So empfiehlt sich die gediegene Luxuslimo als ein komfortables Reisefahrzeug für die Langstrecke, zumal sich auch die Sitze perfekt an den Körper schmiegen und mit ihrer optional erhältlichen Massagefunktion einen fit halten. Bei der gefahrenen Langversion des A8 ist die durchknetende Wohlfühlfunktion, selbst im Fond, serienmäßig an Bord.

Aber das Beste überhaupt: Trotz seines auferlegten Sparauftrags fährt sich der A8 genauso leichtfüßig wie seine Brüder mit herkömmlichen Motoren. Selbstverständlich lässt sich der angegebene WLTP-Durchschnittsverbrauch von nur 2,2 Litern Super nur dann annähernd einhalten, wenn der Audi zurückhaltend gefahren wird. So quittierte der Bordcomputer auf unserer Runde mit dem A8 samt vollem Akku und im häufigen Elektromodus abschließende 5,8 Liter. Zwar liegt unser Ergebnis trotz zumeist defensiver Fahrweise über der Werkangabe, doch in Anbetracht der Masse, die der A8 Plug-in-Hybrid bewegt, ist dieser Wert immer noch sehr respektabel.

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Text: / handwerksblatt.de

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