Seit Herbst 2021 ist der Hyundai Staria in Deutschland verfügbar, ausschließlich als Diesel. Wir sind das Modell gefahren, das optisch in die Zukunft weist.
Der Name Staria, so erläutert es Hyundai, setzt sich aus den Wörtern ,"Star" und "Ria" zusammen: Der Bestandteil "Star" im Fahrzeugnamen deute die zukunftsweisenden Technologien des Modells an. Und "Ria" stehe in der Geographie für ein länglich geformtes, tief ins Land einschneidendes und durch die Überflutung eines ehemaligen Flusstals geformtes Areal. Beim Staria mit seinem Radstand von 327 Zentimetern soll es auf die stromlinienförmige Silhouette des Fahrzeugs hinweisen.
So oder so, klar ist auf alle Fälle, dass der Staria im Straßenverkehr auffällt. Dazu tragen die tief heruntergezogenen Seitenscheiben mit der Privacy-Verglasung ebenso bei wie die LED-Rückleuchten und das quer über die gesamte Fahrzeugbreite an der Front reichende Leuchtenband. Der knapp zwei Meter breite und ebenso hohe Staria wirkt – auch wegen seiner Frontscheinwerfer im Eiswürfel-Design – spacig und erregt Aufsehen. Wohl auch deswegen, weil er bis heute eine echte Ausnahmeerscheinung im deutschen Straßenbild ist. Die in seiner Klasse antretenden Wettbewerber aus Hannover oder Stuttgart sind deutlich häufiger anzutreffen.
Staria in Deutschland nur in einer Version erhältlich
In Deutschland wird der Staria nur in einer Version angeboten, als Siebensitzer und in der AusstattungsvarianteSignature. Neben der Version mit Frontantrieb gibt es gegen Aufpreis auch – wie im Testwagen – einen traktionsfördernden Allradantrieb. Für den Antrieb steht ein Zweiliter-Diesel parat, der an eine weich schaltende achtgängige Automatik gekoppelt ist, 177 muntere Pferde traben lässt und es auf ein maximales Drehmoment von 430 Newtonmeter bringt.
Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 185 km/h, das dürfte den meisten Kunden reichen – nicht nur in Anbetracht der aktuell nicht gerade günstigen Kraftstoffpreise. Erfreulich ist in dem Zusammenhang, dass sich der Staria im Test mit 8,6 Litern auf 100 Kilometer Fahrstrecke zufrieden gab. Der Wert geht in Anbetracht des Allradantriebs, der Größe und des Gewichts des Fahrzeugs durchaus in Ordnung. Für die Zukunft sollen auch andere Motoren geplant sein, vielleicht sogar ein Brennstoffzellenantrieb. Und denkbar ist auch eine reine Cargovariante.
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Überzeugendes Platzangebot, aber nicht gerade üppige Zuladung
Damit gingen natürlich die sieben Sitzplätze, allesamt in Nappaleder, der aktuell angebotenen Version flöten. Die machen den Van zu einem idealen Shuttle-Fahrzeug mit einem – auch dank beidseitig elektrischer Schiebetüren – bequemen Ein- und Ausstieg für alle Passagiere und einem durchaus überzeugenden Platzangebot mit ausreichend Kopffreiheit auf allen Plätzen. Die besten Sitze sind zweifellos in der zweiten Reihe. Es sind zwei vielfach elektrisch verstellbare Relax-Einzelsitze, bei denen sich die Passagiere die Sitzflächen, die Rückenlehnen und die Beinstützen je nach persönlichem Gusto einstellen können. Dazu gibt es Sonnenschutz-Rollos, um ungewünschten Lichteinfall zu verhindern.
Knapp wird es mit dem Gepäck, das über die elektrisch bediente Heckklappe eingeladen werden kann. Hinter der Rückbank passen bis zu 431 Liter in den Hyundai, das ist nicht gerade üppig. Und je nach Version stehen maximal 587 Kilogramm Zuladung bereit. Bei sechs Personen mit je 75 Kilogramm "Normgewicht" waren das 450 Kilogramm, die verbleibende Zuladung von 137 Kilogramm lässt bei voller Besetzung des Staria nicht mehr viel "Luft" für Gepäck. Der Verstellbereich der dritten Sitzreihe, der dreisitzigen Sitzbank, ist etwas knapp bemessen, ein Ausbau der Sitzbank ist nicht vorgesehen. Das können die Wettbewerber besser, da hat Hyundai das Konzept seines Vans nicht ganz zu Ende gedacht. Und wenn man schon mal dabei wäre, auch die Anhängelast könnte etwas üppiger ausfallen als die derzeit erlaubten anderthalb Tonnen.
Klares und schnörkelloses Design
Durchaus auf der Höhe der Zeit ist der Hyundai bei den Sicherheits- und Komfortassistenzsystemen. Neben nützlichen Features wie Smart-Key-System mit Start-/Stopp-Knopf bietet er auch solch nette Spielereien wie eine Ambientebeleuchtung in 64 wählbaren Farben. Mit an Bord sind auch ein volldigitales Cockpit mit 10,25-Zoll-Display und ein ebenso großer Touchscreen für das Navigationssystem in der Mittelkonsole. Fahrer oder Beifahrer können per "Passenger View" und einer Weitwinkelkamera die hinteren Passagiere – etwa den Nachwuchs – im Blick behalten. Uber das Infotainment-System können sich alle Insassen über eine Freisprechanlage verständigen, das serienmäßige Bose-Soundsystem mit zwölf Lautsprechern sorgt für den guten Ton. Mit Sensoren und Kameras überwacht der Staria den umgebenden Verkehr, so erlauben Monitore etwa beim Blinkersetzen den Blick neben das Fahrzeug und überwachen so den toten Winkel.
Den klar und schnörkellos designten Koreaner gibt es ab rund 47.200 netto mit Frontantrieb. Rund 48.800 Euro kostet die Allrad-Variante. Die geplante Nutzfahrzeugvariante soll bis zu drei Europaletten im Laderaum unterbringen, sie könnte zu Preisen unter 40.000 Euro auf den Markt kommen.
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