Werkstattgeschäft stabilisiert das Kraftfahrzeughandwerk
Laut der ZDK-Halbjahresumfrage beurteilt ein großer Teil der Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als zu Jahresbeginn. Ein Stabilitätsfaktor ist das Werkstattgeschäft. Hier zog die Nachfrage an.
Die Stimmung im Kraftfahrzeughandwerks hat sich im Vergleich zum Jahresstart verschlechtert. Das ergibt die Halbjahresumfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Demnach beurteilen fast 43 Prozent der befragten Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als zu Jahresbeginn. 44 Prozent rechnen mit sinkenden Umsätzen.
Ein Stabilitätsfaktor der Branche ist das Werkstattgeschäft. 31 Prozent der Betriebe melden eine gestiegene Nachfrage bei Reparatur und Wartung. Knapp 50 Prozent melden stabile Aufträge. Ein Grund: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten verzichten viele Kunden, auf die Anschaffung eines Neufahrzeugs. Sie investieren stattdessen in die Pflege und Instandhaltung ihres Bestandsfahrzeugs, so der ZDK.
Je kleiner der Betrieb, desto optimistischer die Einschätzung
"Reparatur und Wartung sichern derzeit die wirtschaftliche Substanz vieler Betriebe", erklärt Detlef Peter Grün, Vorsitzender des Zentralverbands des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK) und ZDK-Vizepräsident. "Wenn Neuanschaffungen geschoben werden, rückt das vorhandene Fahrzeug wieder stärker in den Mittelpunkt."
Je kleiner der Betrieb, desto optimistischer die Einschätzung zum Servicegeschäft. 39 Prozent der Firmen mit bis zu 15 Beschäftigten bewerten die Auftragslage bei Reparaturen und Wartungen positiver. Das sind deutlich mehr als bei den mittleren (25 Prozent) und größeren (24 Prozent) Unternehmen. Dagegen schätzen 17 Prozent der kleineren Betriebe die Auftragsentwicklung negativer ein, gefolgt von 20 Prozent der mittleren und 25 Prozent der größeren Unternehmen.
Mehrheit der Betriebe zufrieden mit der Regierung
Trotz noch unerledigter Politikvorhaben ist eine Mehrheit der Betriebe zufrieden mit dem Start der schwarz-roten Regierungskoalition. Sechzig Prozent der Befragten bewerten die Arbeit der Bundesregierung bislang als "befriedigend", "gut" oder "sehr gut". Der Anteil der regierungskritischen Bewertungen von "ausreichend" und "mangelhaft" bis "ungenügend" liegt bei 40 Prozent.
"Viele Betriebe sehen den Kurs der Bundesregierung bislang verhalten positiv. Doch gerade kleinere Unternehmen spüren wirtschaftlich und strukturell oft stärker, wo Versprechen noch nicht eingelöst sind", so Grün. "Ihre Kritik ist ein deutliches Signal, dass die Politik näher an die betriebliche Realität rücken muss. Steuererhöhungen und bürokratische Gängelung sind Gift für unsere Betriebe."
Quelle: ZDK
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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