Am 20. November startet Kerstin Ott zu ihrer ersten Deutschlandtournee.

Am 20. November startet Kerstin Ott zu ihrer ersten Deutschlandtournee "Endlich live in Concert & Special Guests". (Foto: © NONAeditUniversal)

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Kerstin Ott: Endlich live in Concert

Mit dem Stück "Die immer lacht" landete Kerstin Ott einen Überraschungshit. Jetzt startet die gelernte Maler- und Lackiererin ihre erste Tournee. Endlich!

Die Chart-Überfliegerin geht mit ihrem erfolgreichen Album "Mut zur Katastrophe" auf Deutschland-Tournee. Ihr YouTube-Video zum Song "Die immer lacht" wurde mehr als 165 Millionen Mal geklickt. Kerstin Ott hat noch nie davor zurückgeschreckt, viel aufs Spiel zu setzen, auch wenn der Weg steinig war. Eine Entwicklung, die die zweifache Gewinnerin des deutschen Musikautorenpreises auf ihrem zweiten Album fortsetzt. Mit dem musikalischen Erfolg hat die gelernte Handwerkerin zunächst den Pinsel gegen das Mikrofon getauscht. Doch bis heute hat sie ihre handwerklichen Wurzeln nicht vergessen. Gerade im quirligen Showbusiness hilft das der sympathischen Musikerin mit der glasklaren Stimme, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben. Gerade ist ihr neues Album "Ich muss Dir was sagen" erschienen. Eine Tournee dazu wird es ab November 2020 geben. Im Interview mit handwerksblatt.de plaudert sie über Handwerk und Musik

 

DHB: Was hat Dich bewogen, eine Ausbildung im Handwerk zu machen?
Ott: Ich habe damals zuerst ein Praktikum in dem Malerbetrieb gemacht. Nach zwei Wochen hat mich der Meister eingestellt und ich habe dort meine Ausbildung gemacht. Für mich war es praktisch, weil ich nur eine Bewerbung verschicken musste.

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DHB: Du hast den Beruf der Maler- und Lackiererin erlernt. Mit dem musikalischen Erfolg hast Du Deinen Beruf erstmal an den Nagel gehangen. Vermisst Du nicht manchmal die handwerkliche Tätigkeit?
Ott: Es ist ja nicht so, dass ich zu Hause nicht genug zu tun hätte. Meine Frau ist immer für eine Überraschung gut. Wenn ich von einem Auftritt nach Hause komme, ist meist schon die Hälfte des Zimmers ausgeräumt und die nächste Renovierung angesagt. Von daher, ich habe noch oft genug den Pinsel in der Hand.

DHB: Hast Du schon als Handwerkerin Musik gemacht?
Ott: Während ich selbstständig war, habe ich als DJ aufgelegt. Aber Singen und Gitarre spielen war da nur ein Hobby.

DHB: … und wie hat sich die musikalische Laufbahn dann weiterentwickelt?
Ott: Ich habe das Lied "Die immer lacht" in einem kleinen Privatstudio aufgenommen. Während ich als DJ unterwegs war, habe ich die CD verteilt. So ist der Song im Internet gelandet. Ab da war es ein Selbstläufer.

DHB: Hast Du gerne Musik bei der Arbeit gehört?
Ott: Ja, mein Lieblingssender war NDR 1. Dafür bin ich oft ausgelacht worden. Ich mochte den Sender aber wegen seiner ruhigen Musik. Schnelle Musik hat mich bei der Arbeit einfach aus dem Rhythmus gebracht.

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DHB: Zwei Studioalben und zahlreiche Musikauszeichnungen später. Du bist erfolgreich in der Musikszene angekommen. Dennoch wirkst Du sehr bodenständig. Hat das etwas mit der Ausbildung zur Handwerkerin zu tun? 
Ott: Das hat viel mit den Höhen und Tiefen zu tun, die ich im Leben erlebt habe. Mit diesen gesammelten Erfahrungen passt es einfach nicht zu mir, mal eben 3.000 Euro für eine Flasche Champagner auszugeben. Als Handwerkerin musste ich sehen, dass ich meine Brötchen verdiene. Oft genug war das hart.

DHB: Gibt es denn für Dich eine Verbindung zwischen Handwerk und Musik?
Ott: Auf jeden Fall. Da fällt mir zuerst die kreative Seite ein. Ich bin eben auch als Musikerin kreativ unterwegs. So wie damals in meinem Handwerksberuf auch. Vor allem in der Zeit meiner Selbstständigkeit. Ich habe Kunden neue, kreative Ideen vorgestellt oder einen Raum nach meinen Vorstellungen schön gestaltet.

DHB: Wenden wir uns langsam mal Deiner Musik zu. Deine zweite CD heißt "Mut zur Katastrophe". Worauf spielt das an?
Ott: Jeder Mensch sollte sich einfach mal trauen, sich aus der eigenen kleinen Welt und der Komfortzone heraus zu bewegen und neue Dinge auszuprobieren. Ich verbinde damit den Mut, dass auch mal was schieflaufen kann.

DHB: Deine Lieder spiegeln sehr persönliche Momente wider. Was ist Dir bei Deinen Songs besonders wichtig?
Ott: Es sind immer Situationen, die mich berührt haben, so dass ich daraus ein Lied schreiben kann. Das ist mir sehr wichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob es eigene Erfahrungen sind oder Freunde mir von ihren Erlebnissen berichten.

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DHB: Schreibst Du die Stücke alle selbst?
Ott: Mein Produzent Thorsten Brötzmann, Lukas Heiner und ich sind seit dem ersten Album zusammen. Lukas Heiner ist der Schreiber. Er bringt meine Gedanken oft in Form. Aber es gibt auch Lieder, die ich komplett alleine geschrieben habe.

DHB: Wann fallen Dir die besten Texte ein?
Ott: Die Natur wirkt auf mich sehr inspirierend. Aber selbst bei alltäglichen Situationen wie beim Einkaufen habe ich die eine oder andere Idee schon entwickelt.

DHB: Hast Du ein Lieblingsstück auf der CD?
Ott: Momentan ist das tatsächlich noch "Regenbogenfarben". Aber "Sieben Kartons" finde ich auch ganz toll. (Anmerkung der Redaktion: Diese Stück hat Kerstin Ott mit Helene Fischer gesungen. Das Stück befindet sich ebenfalls auf der neuen CD.)

DHB: Spielst Du Deine Lieder selbst mit der Gitarre ein?
Ott: Nee, dafür reicht mein Gitarrenspiel nicht aus (lacht). Obwohl, ich glaube schon, dass ich das Talent besitze das Gitarrenspiel richtig zu erlernen. Aber momentan habe ich keine Zeit, Gitarrenstunden zu nehmen. Bislang beherrsche ich nur die Grundgriffe. Die Stücke auf der CD hat aber ein professioneller Gitarrist eingespielt.

DHB: Ab Ende November bist Du zum ersten Mal auf Deutschlandtournee. Worauf freust Du Dich besonders?
Ott: Auf alles, was neu sein wird. Ich war noch nie auf Tournee und bin daher sehr gespannt, wie es sich anfühlen wird. Die erste eigene Tour werde ich wahrscheinlich niemals mehr in meinem Leben vergessen. Es kommen Leute, die sich schon lange auf das Konzert freuen, extra für mich und meine Musik.

DHB: Trotzdem ein bisschen Lampenfieber?
Ott: Vor dem ersten Auftritt bin ich bestimmt etwas nervös. Aber in erster Linie gehe ich dem Ganzen sehr freudig entgegen.

DHB: Wenn doch noch Luft für Freizeit bleibt, wie verbringst Du diese Stunden?
Ott: Ich habe drei Hunde, eine Katze, eine liebe Frau, zwei Kinder, ein Haus, einen Garten (lacht). Es gibt immer etwas zu tun. Wir machen uns die Zeit so schön wie möglich. Manchmal fahren wir einfach nur an den Strand von Sankt Peter Ording oder nach Meldorf an die Nordsee. Es ist toll, dass wir innerhalb von einer halben Stunde ein schönes Fleckchen finden, wohin wir fahren können.

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DHB: Gibt es schon neue musikalische Pläne?
Ott: Die Pläne hängen eng mit der Tour zusammen. Gerade ist mein drittes Album "Ich muss Dir was sagen" erschienen. Damit gehe ich im November 2020 wieder auf Tour.

DHB: Noch einmal zurück zum Handwerk. Nicht alle verfügen über so ein unglaublich musikalisches Talent wie Du. Kannst Du jungen Menschen daher eine Ausbildung im Handwerk empfehlen?
Ott: Das Handwerk ist leider immer noch verschrien. Das finde ich sehr schade. Alle wollen Abitur machen, studieren und möglichst Professor werden. Dabei hat das Handwerk für mich nach wie vor goldenen Boden. Es ist sehr wichtig, dass die Öffentlichkeit endlich erfährt, dass es keine Arbeit für Dumme ist, sondern da musst Du ganz schön den Kopf beisammenhalten und Fertigkeiten besitzen. Das, was in den letzten 15 Jahren in der Politik falsch gelaufen ist, ist diese strikte Konzentration auf das Studium. Es wird Zeit, dass sich dieses Denken in den Köpfen der Politiker, Eltern und Lehrer ändert. Wir merken doch alle, wie lange wir inzwischen wegen des Fachkräftemangels auf Handwerker warten müssen. Die meisten sind doch bis unters Dach ausgebucht. Da entsteht zurzeit eine riesige Lücke.  

Das Interview führte Brigitte Klefisch

Deutschlandtournee: Ab dem 20. November sind Kerstin Ott und Special Guest auf Tour. Mit "Endlich Live in Concert" startet die Tournee in Bremen. Weitere Termine und Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder telefonisch unter der Semmel-Concerts-Ticket-Hotline 01806/570099 sowie im Internet hier.
Termine: 20.11.2019 20:00 Uhr Bremen Metropol Theater Bremen; 21.11.2019 20:00 Uhr BraunschweigStadthalle Braunschweig - Großer Saal; 22.11.2019 20:00 Uhr Düsseldorf MitsubishiElectric Halle; 01.12.2019 19:00 Uhr Leipzig Haus Auensee; 27.12.2019 20:00 Uhr Schwerin Sport- und Kongresshalle; 28.12.2019 20:00 Uhr Dortmund Westfalenhallen Dortmund - Halle 2; 29.12.2019 20:00Uhr Berlin Verti Music Hall; 30.12.2019 20:00 Uhr Zwickau Stadthalle Zwickau. 
Online: Hier geht es zu den Tourneedaten der "Ich geh' meinen Weg-Tour 2020".

Text: / handwerksblatt.de

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