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HWK Trier | Mai 2023
Deutsche Meisterschaft im Handwerk
Wer seine Gesellenprüfung seit vergangenem Herbst abgelegt hat und damals unter 27 Jahren war, kann bei der DM im Handwerk mitmachen.
Damit Handwerksbetriebe bestmöglich vor Phishing-Versuchen geschützt sind, ist es empfehlenswert, alle Mitarbeiter für die Gefahr zu sensibilisieren. (Foto: © kinakomochi/123RF.com)
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Handwerk 4.0: Mitarbeiter gezielt sensibilisieren ist ein guter Schutz für Ihren Betrieb, denn Cyberkriminelle haben es häufig auf Zugangsdaten für Banken und Online-Shops abgesehen. Doch woran erkennt man Betrugsversuche?
Jedes Unternehmen ist rund 700 Phishing-Versuchen pro Jahr ausgesetzt. Dies fand das Cybersecurity-Unternehmen Barracuda bei einer Studie im Sommer 2021 heraus, als drei Millionen Mailboxen von mehr als 17.000 Unternehmen untersucht wurden. Beim "Phishing" – ein Kunstwort aus den englischen Begriffen "Password" und "Fishing" – versuchen Kriminelle, sensible Daten zu "fischen", um Konten leer zu räumen oder Online-Bestellungen auf fremde Rechnungen zu tätigen. Im Fokus stehen meist Kreditkarten- und Kontonummern, PINs, TANs, Passwörter oder Zugangsdaten zu Online-Shops.
Damit Handwerksbetriebe bestmöglich vor Phishing-Versuchen geschützt sind, ist es empfehlenswert, alle Mitarbeiter für die Gefahr zu sensibilisieren. Denn unvoreingenommene Nutzer können die Phishing-Mails oft gar nicht erkennen, da diese täuschend echt gefälscht sind. Ein erstes Anzeichen für Phishing sind Betreffzeilen, die Opfer unter Druck setzen – zum Beispiel "Ihre Kreditkarte ist gesperrt", "Ihr Zugang wurde vorübergehend deaktiviert" oder "Zusammenfassung Ihrer Bestellung". Um Daten zu prüfen, upzudaten oder vermeintliche Bestellungen zu stornieren, sollen die Empfänger dann einen Link anklicken und dort persönliche Daten, Passwörter oder PIN-Codes eingeben. Manchmal werden auch "Sicherheitsgründe" vorgeschoben oder ein dringender "Datenabgleich". Meist führt der angegebene Link auf die perfekte Kopie einer Bank- oder OnlineShop-Seite. Hier übermitteln die gutgläubigen Opfer dann ihre persönlichen Daten unwissentlich an die Online-Betrüger.
Eine weitere gefährliche Phishing-Variante: Der Empfänger wird gebeten, einen Mail-Anhang zu öffnen – zum Beispiel eine angebliche Rechnung oder einen Paketschein. Der Anhang aktiviert dann im Hintergrund unbemerkt eine Schadsoftware, die eigenständig sensible Daten ausliest oder Viren ins System einspielt.
Hinweise auf Phishing-Mails finden sich bei genauem Hinsehen manchmal in den Mail-Texten: Rechtschreib- und Grammatikfehler sollten genauso misstrauisch machen wie eine fehlende persönliche Anrede. Ob weiterführende Links wirklich zu einer Original-Adresse führen oder auf eine gefälschte Seite verweisen, lässt sich unter Outlook schnell überprüfen: Wenn der Mauszeiger im Mail-Textfeld über eine Verlinkung gefahren wird – ohne diese anzuklicken – ist die wirkliche Zieladresse sowohl in einem eingeblendeten Textkasten als auch in der unteren linken Ecke des Outlook-Fensters zu sehen.
Oft lohnt sich auch ein Blick auf die eigene Empfänger-Adresse: Da Cyberkriminelle willkürlich Mail-Adressen ausprobieren oder Adresslisten im Internet kaufen, werden die Phishing-Mails oft an Adressen versendet, mit denen man sich bei Banken oder Online-Shops gar nicht angemeldet hat. Um sicherzustellen, dass man Phishern nicht auf den Leim geht, sollte man keine Links in Mails von unbekannten Absendern anklicken, sondern im Zweifelsfall die Internetadresse lieber manuell in den Browser eingeben. War die Mail wirklich echt, wird man im eigenen Kunden-Account weitere Informationen zu angeblichen Bestellungen oder Sicherheitsprüfungen finden.
Um Phishing-Versuche zu unterbinden, sollten Handwerksbetriebe auf allen PCs, Smartphones und Tablets von Mitarbeitern zuverlässige Sicherheitsapps installieren. Dazu zählen neben Virenscannern auch Browser, die einen integrierten Phishing-Schutz bieten (z. B. Chrome, Microsoft Edge oder Firefox). Darüber hinaus können Handwerksbetriebe auch weitere Sicherheitsapps nutzen, um Erfolgschancen von Phishern zu minimieren, zum Beispiel Norton 360 oder Avira Prime.
Wer Opfer eines Phishing-Versuchs geworden ist, sollte keine Zeit verlieren: Neben der örtlichen Polizeidienststelle sollte auch umgehend die eigene Bank oder der entsprechende Online-Shop informiert werden, um das betroffene Konto sofort zu sperren. Alle Beweise – wie Mails, Screenshots oder Fotos – sind schnellstmöglich zu sichern. Außerdem empfiehlt es sich, sämtliche Passwörter und Zugangsdaten sofort zu ändern.
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Tabelle Stand: 07.03.2022. Alle Angaben ohne Gewähr.
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