Staatssekretär Dammermann verlieh den diesjährigen Ehrenamtspreis Handwerk NRW an Jessica Dorndorf. (Foto: © WHKT)
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Anerkennung: Beim Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW stellten sieben Handwerker aus den sieben Kammerbezirken des Landes ihr Engagement vor.
Im Handwerk war die Corona-Pandemie in den letzten Monaten das entscheidende Thema. Viele Branchen und Betriebe hatten oder haben mit den Folgen zu kämpfen. Auch das Ehrenamt blieb davon nicht unberührt, denn die Ausübung eines Ehrenamts war unter Corona-Bedingungen ebenfalls mit zusätzlichen Schwierigkeiten verbunden.
"Große Mühen waren etwa für ehrenamtliche Handwerkerinnen und Handwerker notwendig, damit junge Menschen ihre Prüfungen weiterhin im Handwerk sicher ablegen konnten oder auch das soziale und bürgerschaftliche Engagement im Krisenmodus dort ankommt, wo es gebraucht wird", erklärte Hans Hund beim siebten Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW. Das soziale Miteinander habe in der Krise sehr gelitten. Dabei sei genau das so wichtig für das Ehrenamt, betonte der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT).
"Ohne das handwerkliche Ehrenamt hätten viele kleine und mittlere Unternehmen in NRW die aktuelle Krise wohl kaum so meistern können. Das Ehrenamt hat maßgeblich dazu beigetragen, die betrieblichen Auswirkungen der von Politik und Verwaltung ergriffenen Maßnahmen in der Pandemie, zeitnah und transparent zu kommunizieren und zu reflektieren", so Hund.
Die Engagementsstrategie des Landes NRW könne helfen, dem Ehrenamt mehr Stabilität zu verleihen und mehr junge Menschen für ein solches Amt zu begeistern. "Was wir im und für das Ehrenamt brauchen, sind gute Rahmenbedingungen sowie die Ansprache und Reaktivierung von Handwerkerinnen und Handwerkern für ihr Engagement." Hierfür entstehe aktuell eine Ehrenamtsakademie des Handwerks NRW, die der WHKT aufbaut.
Handwerkspolitik
Betriebsführung
"Das handwerkliche Ehrenamt ist eine stabile Säule des Handwerks. Und damit das so bleibt, müssen wir stärker als bisher junge Menschen fürs Ehrenamt im Handwerk begeistern", sagte auch Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT. Zu Gast bei der Veranstaltung des Handwerks war Christoph Dammermann, Staatssekretär des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums.
Auch er unterstrich die Bedeutung des Ehrenamts im Handwerk: "In sozialen Projekten, in Vereinen oder im Prüfungswesen: Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen leisten gerade in Zeiten der Pandemie mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt." Dies habe einen eindrucksvollen volks- und betriebswirtschaftlichen Wert.
Im Anschluss stellten sieben Ehrenamtliche aus dem Handwerk aus den sieben nordrhein-westfälischen Kammerbezirken des Landes ihr Engagement vor. Bei Alice und Eduard Brammertz von der Tischlerei Brammertz aus Aachen gehört soziales Engagement wie selbstverständlich dazu. Sie kümmern sich um psychisch kranke Menschen, um ihnen Halt und Zuversicht zu geben. Pia Schneider, Friseurmeisterin aus Solingen bietet ihr handwerkliches Können in der Weihnachtszeit für Menschen, die es ansonsten sich nicht leisten können, kostenfrei an.
Edgar Pferner sammelt Geld für die Wittener Kinder- und Jugendküche. Der Friseurmeister aus Witten organisiert dazu Benefiz-Fußballspiele und andere Aktivitäten. Christoph Kuckelkorn vom Bestattungshaus Pietät Christoph Kuckelkorn aus Köln reiste nach Asien, wo er als Helfer die Rückführung von Todesopfern einer Flutkatastrophe begleitete. Dorit Cordes verbringt ihren Jahresurlaub regelmäßig in Ecuador und Bolivien. Dort gibt die Zahntechnikermeisterin aus Greven Menschen mit einem Zahnersatz ein wichtiges Stück Lebensqualität zurück.
Heinrich Veh, Fleischermeister aus Arnsberg, übernimmt soziale Verantwortung für seine Mitarbeiter, die weit über das herkömmliche Maß hinausgeht. Er ermutigt sie zudem, ebenfalls den Einstieg ins Ehrenamt zu machen. Andreas Stemberg von der Stemberg Solar- und Gebäudetechnik GmbH aus Lage baute mit seinen Mitarbeitern nach einem Wirbelsturm eine lebenswichtige Anlage zur Wasser- und Stromversorgung in einem Dorf in Mosambik wieder auf.
Der Ehrenamtspreis Handwerk NRW ging in diesem Jahr an die Bestattungsunternehmerin Jessica Dorndorf aus Essen. Mit ihrem 24-Stunden-Notservice ist sie für Familien, die in Not geraten sind, eine unbürokratische und existenzsichernde Stütze. Hierfür betreibt sie eine Kleiderkammer oder organisiert Künstler, deren Werke sie für Bedürftige versteigert.
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