Barbershops im Visier der Behörden
Barbershops verzeichnen in den letzten Jahren bundesweit großen Zulauf. Zuletzt gab es allerdings vermehrt Negativschlagzeilen in den Medien.
Die unberechtigte Führung von "Barbershops" und eine damit verbundene unberechtigte Handwerksausübung haben die Öffentlichkeit erreicht, meldet der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks. Das zeigten zahlreiche Presseberichte aus ganz Deutschland der letzten Wochen. Medienwirksame Kontrollaktionen haben nicht nur einen Abschreckungseffekt, sondern sensibilisieren alle beteiligten Institutionen, wie Zoll, Ordnungsamt, Handwerkskammer, Polizei oder Steuerfahndung und letztlich auch die Öffentlichkeit.
Die Themen Beauty und Haarpflege spielen für Männer eine immer wichtiger werdende Rolle. Das zeigt sich am Erfolg der zahlreichen Barbershops, modische Konzeptsalons für ihn, die sich in den letzten Jahren bundesweit – insbesondere in Großstädten – über großen Zulauf erfreuen. Zuletzt tauchen Barbershops allerdings häufig durch Negativschlagzeilen in den Medien auf.
Kontrollen zeigen zahlreiche Verstöße gegen das Gewerbrecht
Wie nun im Zuge einer Kontrollaktion der Berliner Polizei. Mit Blick auf Verstöße gegen das Gewerberecht hat die Polizei in Berlin-Wedding 14 Barbershops kontrolliert. Wie ein Polizeisprecher anschließend mitteilte, wurden zwei Läden sofort geschlossen und drei Menschen wegen unerlaubten Aufenthaltes vorläufig festgenommen. In zehn weiteren Salons seien Verstöße festgestellt worden – etwa gegen das Steuerrecht, den Nichtraucherschutz oder das Bundesdatenschutzgesetz. Nur zwei der kontrollierten 14 Läden seien unauffällig gewesen, dies berichten Berliner Zeitungen, wie zuletzt die B.Z.
Aber auch weniger spektakuläre Aktionen verdeutlichen, dass sich die Handwerksorganisation – Innungen, Landesverbände und Handwerkskammern – diesem Thema bundesweit stellt. Vergleichbare Kontrollen gab und gibt es beispielsweise in Oldenburg oder auch in Düsseldorf, wo Obermeisterin Monika Schmitter mit der Handwerkskammer Düsseldorf erfolgreich aktiv ist. Dass beim Thema der gesetzeskonformen Handwerksausübung nicht nur der Zoll und die Kammern, sondern auch das Ordnungsamt einen wichtigen Beitrag leistet, zeigen Initiativen von ZV Vizepräsident Herbert Gassert in Baden-Württemberg, die ebenfalls zu verstärkten Kontrollen und erfolgreichen Schließungen von unerlaubt geleiteten Barbershops geführt haben. Besonders erfolgreich waren Kontrollaktionen in Nordbaden und Stuttgart.
Druck auf Behörden wird stärker
Vor diesem Hintergrund ermutigt der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks Innungen und Landesverbände diesen Beispielen zu folgen, um die erhöhte Sensibilität der Behörden vor Ort zu nutzen. Der Zentralverband wird im Rahmen seines Bündnisses zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung mit dem Bundesfinanzministerium (BMF) und ver.di weiter den Druck mit der Zollbehörde (Finanzkontrolle Schwarzarbeit) auf unberechtigt geführte Friseursalons verstärken.
Text:
Anne Kieserling /
handwerksblatt.de
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