Das schützt vor Unfällen und Kälte auf der Baustelle
Wer auch im Winter unter freiem Himmel arbeitet, hat oft mit Glätte und nasskaltem Wetter zu tun. Wie ist ein sicheres und geschütztes Arbeiten möglich? Die BG Bau gibt Tipps.
Der Winter ist da. Eis, Schnee, Regen und Kälte sorgen für rutschige Böden und schlechte Lichtverhältnisse, das kann gerade auf Baustellen schlimme Folgen haben: Laut einer vorläufigen Auswertung der Bundesgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) passierten allein im letzten Winter etwa 19.800 Arbeitsunfälle auf deutschen Baustellen.
Viele Beschäftigte rutschten auf glatten Baustellenwegen aus oder beim Warten vereister Maschinen. Hier sind die Arbeitgeber gefragt: Sie müssen die Gefährdung beurteilen und Risiken vermeiden. Ist ein Baugerüst vereist, darf gar nicht erst darauf gearbeitet werden. Die Berufsgenossenschaft rät Unternehmen den Winterdienst bereits bei der Bauprojektplanung und der Ausschreibung zu berücksichtigen und im Winter Streu- und Räumpflichten zu beachten.
Fehlzeiten vermeiden
Ein weiteres Problem für die Unternehmen sind krankheitsbedingte Fehlzeiten. Sind die Beschäftigten im Winter zu leicht oder falsch bekleidet, kann das zu hartnäckigen Erkältungen, chronischen Erkrankungen der Atemwege sowie des Muskel- und Skelettsystems führen. Laut Fehlzeitenreport 2015 der AOK lag die jährliche Arbeitsunfähigkeit im Hoch- und Tiefbau bei 15,4 Tagen. Die Beschäftigten der Baubranche insgesamt waren im Schnitt 13,1 Tage arbeitsunfähig geschrieben, 1,2 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen.
Wintertaugliche und richtige Schutzkleidung gegen Kälte und Nässe kann die Gefahr einer Erkrankung deutlich vermindern, glaubt man der BG Bau. Die Schutzkleidung muss winddicht sein, auftretende Feuchtigkeit durch Schwitzen nach außen leiten können und zugleich einen wirksamen Luft- und Wärmeaustausch zwischen Umgebung und Körper ermöglichen, damit Beschäftigte nicht auskühlen.
Zwiebel-Look ist nützlich
Bei kalten Temperaturen ist es sinnvoll, mehrere Lagen Kleidung übereinander zu tragen. Unter der Kombination von Jacke und Hose aus Mikrofasern sollte Wäsche aus Fleece-Material getragen werden. Fleece nimmt Feuchtigkeit auf und sorgt für Wärme. Um den Kopf zu schützen, sind Wintermützen zum Unterziehen geeignet. Sie werden von vielen Herstellern angeboten. Nicht fehlen dürfen außerdem geeignete Arbeitshandschuhe sowie Sicherheitsschuhe der Kategorie S3 mit rutschhemmenden Sohlen. Für die Pausen sollten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zudem laut BG BAU heiße Getränke und einen geheizten Raum zum Aufwärmen bereitstellen. Weitere Tipps hat die Berufsgenossenschaft in einem Flyer zusammengestellt.
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
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