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Digitale Bauanträge noch in diesem Jahr: Gut, aber ...

Bauherren sollen ihre Bauanträge noch in diesem Jahr auch digital auf einer Plattform hochladen und einreichen können. Das Baugewerbe kritisiert, dass es in einigen Ländern eigene Plattformen gibt und kein einheitliches Format bundesweit.

Noch in diesem Jahr sollen laut Bundesbauministerium Bauherren und ihre Architekten bundesweit die Möglichkeit bekommen, ihre Bauanträge digital beim Amt hochzuladen und einzureichen. Baugenehmigungsverfahren sollen schneller und einfacher werden. Eine entsprechende zentrale Plattform sei fertig, gab Bundesbauministerin Klara Geywitz jetzt bekannt.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB), begrüßt die Regelung. Nicht gut sei, dass einige Länder verschiedene Plattformen entwickelt hätten.

"Bis Ende 2023 sollen etwa 500 von 851 Behörden der unteren Bauaufsicht das neue System zur digitalen Antragstellung nutzen, heißt es aus dem Bundesbauministerium. Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt in die digitale Richtung", so Pakleppa.

"Es sollte eine Übergangsfrist geben"

Es sei aber noch ein langer Weg. Zehn Länder nutzen die Plattform - ein Portal, das in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wurde. Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Thüringen haben eigene Systeme entwickelt. Hier läuft das digitale Antragsverfahren zum Teil jetzt schon.

"Das bedeutet, es existieren von Beginn an unterschiedliche Plattformen, auf denen Bauherren, Bauunternehmen und Architekten ihre Unterlagen hochladen. Besser wäre es gewesen, die Länder hätten sich auf ein einheitliches Format verständigt", kritisiert der ZDB-Hauptgeschäftsführer.

Der Bauverband vermisst außerdem eine verbindliche Vorgabe, bis wann der digitale Bauantrag für alle Bundesländer verbindlich wird. "Aus unserer Sicht sollte es eine Übergangsfrist geben. Danach müsste die Einreichung digitaler Bauanträge in jedem Amt möglich sein. Aber auch eine konsequente Vollständigkeitsprüfung des Antrags mit kurzfristiger Rückmeldung muss digitaler Standard werden. Bauwillige und Unternehmen warten sonst weiterhin viel zu lange auf eine Statusmeldung."

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Text: / handwerksblatt.de