Friseursalons müssen vom 16. Dezember bis voraussichtlich 10. Januar schließen. Auch die sogenannten mobilen Friseure sind vom Lockdown betroffen.

Friseursalons müssen vom 16. Dezember bis voraussichtlich 10. Januar schließen. Auch die sogenannten mobilen Friseure sind vom Lockdown betroffen. (Foto: © gemenacom/123RF.com)

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Friseure erwarten 30 Prozent Umsatzeinbruch

Betriebsführung

Seit 16. Dezember sind alle Friseursalons geschlossen. Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Friseure normalerweise die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Nach einer Blitzumfrage des Verbandes erwarten das Friseurhandwerk 30 Prozent Umsatzverlust in 2020.

Bis spät in den Dienstag Abend hinein haben sie noch geschnitten, gefärbt und geföhnt. Jetzt ist es still in den 80.000 Friseursalons in Deutschland. Wie schon im Frühjahr sind auch die Friseure vom Lockdown betroffen.

Für viele Betriebe ist das eine Katastrophe. "Es geht um die Existenz", befürchtet Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV). "Mit diesem nun zweiten Lockdown rechnen wir auf das Jahr bezogen mit Umsatzverlusten von bis zu 30 Prozent", so Müller. "Das können viele Betriebe einfach nicht mehr schultern."  

Eine Blitzumfrage des Verbandes bei 1.300 Friseuren bestätigt die Befürchtung:

  • 70 Prozent der befragten Unternehmer schätzen ihren Umsatzverlust für das Jahr 2020 mit 30 Prozent oder sogar mehr als 30 Prozent ein. 
  • Über 57 Prozent der Befragten haben starke oder sehr starke Existenznöte. 
  • Lediglich acht Prozent der Teilnehmer geben an, keine Existenzängste zu haben. 

Überbrückungshilfe an die Bedürfnisse der Salons anpassen

Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Friseurhandwerk Foto: © ZV FriseurhandwerkJörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Friseurhandwerk Foto: © ZV Friseurhandwerk

Der Verband setzt sich dafür ein, dass passgenaue Hilfsprogramme jetzt schnell und effektiv bei den Betrieben ankommen. Die Überbrückungshilfe III der Bundesregierung solle zum Beispiel nicht nur auf den Dezember 2020 vorgezogen werden, sondern auch an die Erfordernisse des Friseurhandwerks angepasst werden.

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Sinnvoll wäre aus Sicht des Friseurverbandes eine Bewertung auf Wochenbasis. "Nur so wird die tatsächliche Umsatzsituation in den Salons erfasst", sagt Jörg Müller.

Darüber hinaus müsse es eine direkte Bezuschussung der Friseure geben, um zum Beispiel die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen nicht weiter zu gefährden. "Und auch über eine Neubewertung der Mehrwertsteuer auf Friseurdienstleistungen muss jetzt nachgedacht werden", so Müller.

80.000 Salons In Deutschland gibt es nach Angaben des Verbandes mehr als 80.000 Friseursalons mit über 240.000 Beschäftigten und rund 20.000 Auszubildenden.

Text: / handwerksblatt.de

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