Eine Skala von A - E soll zeigen, wie gut ein Gerät reparierbar ist.

Eine Skala von A - E soll zeigen, wie gut ein Gerät reparierbar ist. (Foto: © bizoon/123RF.com)

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Hersteller müssen bald angeben, wie gut Handys reparierbar sind

Ein neues EU-Energielabel für Smartphones und Tablets wird ab 2025 deren Reparierbarkeit anzeigen. Das hat die Europäische Kommission beschlossen.

Hersteller von Smartphones und Tablets müssen künftig auf einer Skala von A - E angeben, wie gut ihre Geräte reparierbar sind. Die Europäische Kommission hat in Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten die Einführung eines EU-Energielabels für Smartphones und Tablets beschlossen. Erstmals wird auf dem Label auch ein Reparierbarkeits-Index gezeigt.

Das neue Energielabel soll EU-weit ab 2025 auf den Geräten zu finden sein. Für die Einstufung in die Skala, die ein Werkzeug-Icon zeigt, werden unter anderem die Anzahl der Schritte zum Auseinanderbauen, die Ersatzteilverfügbarkeit und die Dauer der Verfügbarkeit von Softwareupdates relevant sein.

Preis der Ersatzteile ist nicht berücksichtigt

Dass die EU aller Voraussicht nach den Preis von Ersatzteilen nicht als Bewertungskriterium in den Score aufnimmt, wird seinen Nutzen jedoch drastisch reduzieren, kritisiert die Initiative Runder Tisch Reparatur: "Prinzipiell ist ein solcher Reparierbarkeitsscore sehr zu begrüßen. Vielen Menschen ist die Reparierbarkeit ihrer Produkte wichtig, sie können bisher aber nur mit viel Aufwand gut und schlecht reparierbare Produkte voneinander unterscheiden. Ein richtig gestalteter Reparierbarkeitsscore kann Verbraucher*innen dabei unterstützen, nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen."

Jedoch werde der Preis von Ersatzteilen im Score voraussichtlich nicht berücksichtigt. Dabei verhinderten gerade die hohen Ersatzteilpreise der Hersteller häufig eine Reparatur, erklären die Verbraucherschützer. Viele Menschen verzichteten zum Beispiel auf die Reparatur eines defekten Handydisplays, wenn das Ersatzteil mit mehreren Hundert Euro fast so viel koste wie ein ganzes Smartphone. Ein Reparierbarkeitsscore, der die Ersatzteilpreise nicht berücksichtige, vernachlässige daher eine wichtige Dimension der Reparierbarkeit.

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Digitaler Produktpass soll kommen

Das Sichtbarmachen umweltrelevanter Informationen könnte mittelfristig über Angebote wie den Digitalen Produktpass geschehen, den die EU-Kommission einführen möchte. Der Digitale Produktpass ist einer von neun relevanten Aspekten, die der Runde Tisch Reparatur in seinem Forderungspapier "Reparatur in einer digitalen Gesellschaft" identifiziert. Das Papier legt dar, wie Digitalisierungsprozesse die notwendige Transformation hin zu einer "reparierenden" Gesellschaft mit langlebigen und reparierbaren Produkten beeinflussen könnten.

Bereits am 18. November 2022 hatte die EU neue Ökodesign-Anforderungen an Telefone und Tablets beschlossen.

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Text: / handwerksblatt.de

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