Mit ihrem Podcast wollen Sebastian Bourne und Martin Urbanek den Hörern einen Mehrwert bieten und Handwerker für die Digitalisierung begeistern.

Mit ihrem Podcast wollen Sebastian Bourne und Martin Urbanek den Hörern einen Mehrwert bieten und Handwerker für die Digitalisierung begeistern. (Foto: © WirliebenHandwerk.digital)

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Podcast will Handwerker für Digitalisierung begeistern

Mitte Juni ist die erste Folge von "WirliebenHandwerk.digital" erschienen. In ihrem Video-Podcast lassen die Macher künftig jeden Freitag einen neuen Vordenker der Digitalisierung im Handwerk zu Wort kommen.

Alles nahm seinen Anfang als Sebastian Bourne ein bisschen Stress gemacht hat. "Bei meiner Suche nach Software bin ich auf openHandwerk gestoßen. Da mir aber einige Funktionen fehlten, habe ich mich beim Geschäftsführer Martin Urbanek beschwert, dass die Prozesse nicht zu Ende gedacht sind", blickt der Prozessmanager der LIOTA Bau & Verwaltungs GmbH aus Oberhausen zurück. Daraus hat sich zunächst ein Austausch über Programme und Prozesse entwickelt. Inzwischen sind die beiden mehr als nur Kunde und Dienstleister, denn sie teilen eine gemeinsame Leidenschaft: Sie wollen die Digitalisierung im Handwerk vorantreiben. Um ihre Erfahrungen und Kontakte mit anderen zu teilen, produzieren die Freunde den Podcast "WirliebenHandwerk.digital".  

Jeden Freitag eine neue Folge

Die erste Folge ist am 19. Juni ins Netz gestellt worden. Zu Gast war Christoph Krause, der sich als Servicerebell, Digitalstratege und Projektleiter des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk in Koblenz einen Namen gemacht hat. Jeden Freitag soll nun ein weiterer Vordenker aus der Szene zu Wort kommen. "Sebastian und ich haben uns ein riesiges Netzwerk aufgebaut. Dazu zählen Handwerkskammern, Innungen, Fachverbände, aber auch Handel, Industrie, Start-ups und natürlich Handwerker", zählt Martin Urbanek auf. Ihren Hörern wollen sie einen spannenden, abwechslungsreichen Mix bieten. Beim Podcast geht es ihnen nicht darum, jemanden zu missionieren oder etwas zu verkaufen. "Wir möchten anderen Handwerkern ein paar Tipps und Tricks geben, wie sie ihren Betrieb effizienter führen und ihnen ein bisschen die Angst vor der Digitalisierung nehmen", erklärt der Gründer und Geschäftsführer der openHandwerk GmbH in Berlin.   

100 Episoden schon vorgeplant

Sebastian Bourne (im Bild) produziert mit Martin Urbanek den Video-Podcast WirliebenHandwerk.digital Foto: © privatSebastian Bourne (im Bild) produziert mit Martin Urbanek den Video-Podcast WirliebenHandwerk.digital Foto: © privat

Im Prinzip ist der Podcast "WirliebenHandwerk.digital" schon jetzt bis zum Sommer 2022 vorgeplant. "In unserem Aufgabenkollaborations-Tool Asana stehen definitiv 100 Folgen", sagt Sebastian Bourne und schiebt lachend hinterher: "Hätte Martin schon alle seine Ideen eingetragen, kämen wir locker auf 150." Doch beide müssen sich die Zeit dafür erst einmal freischaufeln. Schließlich haben sie einen Vollzeitjob. "Aktuell ist der Podcast noch ein verrücktes Hobby, aber auch meine Software openHandwerk fing man als Hobby an", erinnert sich Martin Urbanek. Die Aufgaben teilen sie sich. Sebastian Bourne ist für die Aufnahmen der Videokonferenzen verantwortlich, interviewt in den meisten Fällen alleine die Gäste und bearbeitet die Folgen nach. Martin Urbanek kümmert sich um die Strategie und pflegt den Internetauftritt. Die Gespräche bereiten sie gemeinsam vor.    

Überall und jederzeit konsumierbar

Mit ihrem Podcast wollen die Macher den Handwerkern einen Mehrwert bieten. "Im besten Fall entwickeln die Handwerker daraus eine eigene komplette Digitalstrategie oder sie picken sich einfach einzelne Bausteine heraus", erklärt Martin Urbanek. Wahrscheinlich sei nicht für jeden etwas in jeder Folge dabei. "Doch wenn mich die Hälfte des Contents anspricht, höre ich vielleicht auch in die anderen Themen rein", hofft der 44-Jährige. Für Sebastian Bourne hat das Podcast-Format den Vorteil, dass es sich überall und jederzeit konsumieren lässt. "Man kann es morgens um drei in der Backstube oder abends um sechs auf dem Weg nach Hause im Auto hören." 

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Viel Lob aus dem Netzwerk

Die Resonanz auf den Podcast beschreibt Martin Urbanek als "gigantisch". Bereits vor der Ausstrahlung der ersten Folge hätten sich viele Partner aus seinem Netzwerk bei ihm gemeldet und die Idee gelobt. "Das ist das Tolle an der Szene: Es gibt keinen Neid! Es ist eher ein Geben und Nehmen." Auch Sebastian Bourne hat nur positive Rückmeldungen erhalten. "Obwohl das Ding gerade erst gestartet ist, geht es komplett durch die Decke." Mehr als 500 Hörer seien wenige Tage nach der Premiere allein auf der Hosting-Plattform "podcaster.de" gezählt worden. "Apple und Spotify haben uns noch keine Zahlen zurückgespielt." Hinzu kommt: Bis Ende Juni haben über 120 Personen die Fanseite auf Facebook und Instagram abonniert.  Zu hören gebe es den Podcast neben Apple Podcast, Google Podcast, podcast.de und YouTube auch auf Spotify und Deezer sowie in jeder Podcast-Catcher App auf dem Smartphone.

Ängste nehmen und Mut machen

Sebastian Bourne erhofft sich von dem Podcast, dass das Netzwerk der digital-affinen Handwerker wächst. "Wenn zwei, drei Leute aus jeder Branche vorangehen und sich gegenseitig unterstützen, dann fallen auch bei den anderen die Berührungsängste", ist der 38-Jährige überzeugt. Martin Urbanek betrachtet den Podcast auch als Mutmacher. "Es gibt so viele pfiffige Handwerker da draußen, die total abgefahrene Geschäftsmodelle aufsetzen könnten. Vielleicht gelingt es uns ja, dass sich mehr von ihnen in die digitale Welt trauen." 

Text: / handwerksblatt.de

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