Mit dem Projekt "Berufsstart Bau" wollen die Tarifparteien der Bauwirtschaft förderbedürftigen Jugendlichen eine Brücke bauen und ihnen zu einer Ausbildung verhelfen.

Mit dem Projekt "Berufsstart Bau" wollen die Tarifparteien der Bauwirtschaft förderbedürftigen Jugendlichen eine Brücke bauen und ihnen zu einer Ausbildung verhelfen. (Foto: © gajus/123RF.com)

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"Berufsstart Bau" wird dauerhaft fortgesetzt

Betriebsführung

Förderbedürftigen Jugendlichen wird "Berufsstart Bau" nun dauerhaft als Brücke in eine Ausbildung im Baugewerbe dienen. Die drei Tarifparteien haben das seit 2013 laufende Pilotprojekt nun entfristet.

"Das Projekt ,Berufsstart Bau‘ hilft jungen Menschen dabei, die nötige Fitness für die Ausbildung zu erlangen. Manche Jugendliche brauchen da einfach noch einen Schubs", erklärt Gregor Asshoff, Vorstandsmitglied bei der Sozialkasse der Bauwirtschaft. Die SOKA-BAU begleitet nach eigenen Angaben "Berufsstart Bau" organisatorisch und finanziert wesentliche Teile aus Mitteln zur allgemeinen Ausbildungsförderung, zu denen alle Baubetriebe beitragen.

Seit dem Beginn des Projekts im Jahr 2013 haben insgesamt mehr als 2.000 Jugendliche an "Berufsstart Bau" teilgenommen. Es soll jungen Menschen den Weg ins Berufsleben ebnen, indem es ihnen eine Ausbildung als Maurer, Betonbauer oder in einem der anderen 17 gewerblichen Bauberufe ermöglicht. Die Tarifparteien der deutschen Bauwirtschaft – der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes – haben sich nun darauf verständigt, das Pilotprojekt als Dauerverfahren fortzusetzen.

Teilnehmer ausbildungsfähig machen

Während des sechs- bis zwölfmonatigen Praktikums verbringen die Teilnehmer mindestens die Hälfte ihrer Zeit in einem Baubetrieb. Dort sammeln sie praktische Erfahrungen und bekommen einen Eindruck von der Arbeit am Bau. In überbetrieblichen Ausbildungszentren erwerben die Teilnehmer zudem weitere Kenntnisse. Der vermittelte Lernstoff orientiert sich an den Inhalten des ersten Ausbildungsjahres. Sozialpädagogen und Lehrer unterstützen die Jugendlichen und erstellen bei Bedarf einen individuellen Förderplan, zum Beispiel um Rechtschreib- oder Rechenkenntnisse zu verbessern. Ziel von "Berufsstart Bau" ist laut der SOKA-BAU, dass die Teilnehmer am Ende des Projekts ausbildungsfähig sind und auch in eine Lehre übernommen werden.

"Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass "Berufsstart Bau" erfolgreich ist", sagt SOKA-BAU-Vorstand Dr. Gerhard Mudrack. "Jugendliche, die durch das Projekt gegangen sind, brechen ihre Ausbildung seltener ab als Nichtteilnehmer – obwohl ihre persönlichen Voraussetzungen häufig schwierig sind." In den vergangenen Jahren haben von "Berufsstart Bau" auch Flüchtlinge profitiert, bei denen zum Beispiel fehlende Sprachkenntnisse einen direkten Berufseinstieg verhinderten.

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Kleiner, aber wichtiger Baustein

Gregor Asshoff und Dr. Gerhard Mudrack  betrachten "Berufsstart Bau" als einen kleinen, aber wichtigen Baustein, um Fachkräftenachwuchs für die Baubranche zu finden. Der drohende Fachkräftemangel werde von vielen Unternehmen als eines der zentralen Zukunftsthemen für die Baubranche gesehen.  "Wir sind deshalb sehr froh, dass die drei Tarifpartner sich für die Fortführung des Projekts entschieden und damit ein wichtiges Zeichen gesetzt haben", betonen die beiden Vorstandsmitglieder der SOKA-BAU.  

Quelle: SOKA-BAU

Text: / handwerksblatt.de

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