Die Berichtsheft-App von Zubido wird als White-Label-Lösung vom Zentralverband der Fleischer, Elektrotechniker und Konditoren genutzt. Zuvor hatten Markus Müller und Florian mit ihrer Agentur Cosmoto bereits eine Berichtsheft-App für das Bäckerhandwerk erstellt.

Die Berichtsheft-App von Zubido wird als White-Label-Lösung vom Zentralverband der Fleischer, Elektrotechniker und Konditoren genutzt. Zuvor hatten Markus Müller und Florian mit ihrer Agentur Cosmoto bereits eine Berichtsheft-App für das Bäckerhandwerk erstellt. (Foto: © Zubido GmbH)

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Zubido erstellt Berichtsheft-App für die Ausbildung im Handwerk

Wenn alles gut läuft, fallen die Sommerferien für Markus Müller und Florian Hauser aus. Die Gründer der Zubido GmbH erstellen Berichtsheft-Apps für Handwerksberufe. Das Ausbildungsjahr 2022/2023 startet in wenigen Wochen.

Mit dem Handwerk sind Markus Müller und Florian Hauser bereits bestens vertraut. "Unsere Agentur Cosmoto hat unter anderem die Azubi-Kampagne des Bäckerhandwerks über zehn Jahre lang betreut und bis Ende 2021 haben wir rund sechs Jahre lang sehr erfolgreich das Elektrohandwerk in Sachen Ausbildungsmarketing unterstützt", erklärt Markus Müller. Mit der Zeit habe man gemerkt, dass die Digitalisierung eine immer größere Rolle in der Ausbildung einnimmt, den Verbänden jedoch das technische Know-how und die finanziellen Mittel fehlen, um aus eigener Kraft eine Anwendung wie eine Berichtsheft-App zu bauen.    

Markus Müller (r.) und Florian Hauser haben Zubido im Sommer 2021 gegründet. Foto: © Zubido GmbHMarkus Müller (r.) und Florian Hauser haben Zubido im Sommer 2021 gegründet. Foto: © Zubido GmbH

In Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks haben Markus Müller und Florian Hauser die erste Berichtsheft-App programmiert. "Wir konnten uns darauf verständigen, dass wir die Anwendung kooperativ entwickeln und Bestandteile der Software aber darüber hinaus auch für andere Kunden weiterentwickeln und anpassen dürfen."

Um sich ganz auf diese Arbeit konzentrieren zu können, haben die beiden Geschäftspartner im Sommer 2021 parallel ein weiteres Unternehmen gegründet. Über "Zubido" bieten sie Auszubildenden, Betrieben und Verbänden die von ihnen entwickelte Berichtsheft-App an. 

Kreative Wortschöpfung

Der Name der Firma ist ein Kunstwort mit Bezug zum Italienischen. "Zubido setzt sich aus den Wortbestandteilen von ,Azubi‘ und dem englischen ,do‘ – also ,machen‘ – zusammen, es lehnt sich aber auch an das italienische Wort ,subito‘ an, das übersetzt ,sofort‘ bedeutet", erklärt Markus Müller die Entstehungsgeschichte der Wortkreation. Die daraus ableitbare Aufforderung soll aus seiner Sicht auch Programm sein. "Unser Tool ist eine schlanke Lösung für Auszubildende und Ausbilder, mit dem sie das Führen und Kontrollieren des Berichtshefts über das Smartphone, Tablet oder am PC schnell und einfach erledigen können."

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Nutzung der Berichtsheft-App

Erst wenn Auszubildender und Ausbilder die Berichtsheft-App nutzen, entsteht für beide Seiten ein Mehrwert. Foto: © Zubido GmbHErst wenn Auszubildender und Ausbilder die Berichtsheft-App nutzen, entsteht für beide Seiten ein Mehrwert. Foto: © Zubido GmbH

Um die Berichtsheft-App von Zubido zu nutzen, müssen sich Auszubildende und Ausbilder zunächst auf der Internetseite registrieren. Azubis können die Anwendung unabhängig davon verwenden, ob ihr Ausbildungsbetrieb sich ebenfalls dafür entscheidet. "In diesem Falle können die Lehrlinge zwar Einträge schreiben, die Seiten müssen aber als PDF-Datei exportiert, ausgedruckt, unterschrieben und abgeheftet werden", verdeutlicht der Zubido-Geschäftsführer.

Wirklich nutzbringend werde es erst damit, wenn beide Seiten auf die App zugreifen. "Mit dem vollen Zugriff stehen das Ausbilder-Dashboard mit den Übersichten sowie die Kommentar- und Signaturfunktionen zur Verfügung."

Übersicht: Berichtsheft-Apps im Handwerk In unserem Online-Artikel "Berichtsheft-Apps für die Ausbildung im Handwerk" auf handwerksblatt.de wägt eine Expertin vom Zentralverband des Deutschen Handwerks ab, welche Vor- und Nachteile mit der Nutzung eines digitalen Ausbildungsnachweises verbunden sind. In unserer Übersicht stellen wir zahlreiche Berichtsheft-Apps für verschiedene Ausbildungsberufe des Handwerks vor.    

Kosten der Berichtsheft-App

Für Auszubildende ist die Nutzung der Berichtsheft-App von Zubido immer kostenlos. Betriebe können den digitalen Ausbildungsnachweis zunächst 30 Tage kostenlos testen. Danach ist es kostenpflichtig. Pro Monat und Azubi fallen auf der Website 1,80 Euro (exklusive Mehrwertsteuer) an. "Einem modernen Ausbildungsbetrieb sollte sein Azubi schon zwei Euro im Monat wert sein. Zumal es auch dem Ausbilder die Arbeit erleichtert." 

Bislang können Auszubildende und Ausbilder sowie die Betriebe auf die Berichtsheft-App zugreifen. Eine Anbindung für die Lehrkräfte der Berufsschulen und der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung gibt es nicht. Dies könnte sich jedoch bald ändern. "Dieses Feature haben wir auf jeden Fall in der Pipeline", versichert Markus Müller.

White-Label-Lösung für Verbände

Die Zentralfachverbände der Konditoren, Fleischer und Elektroniker nutzen die White-Label-Lösung von Zubido. Foto: © Zubido GmbHDie Zentralfachverbände der Konditoren, Fleischer und Elektroniker nutzen die White-Label-Lösung von Zubido. Foto: © Zubido GmbH

Alternativ kann beispielsweise ein Fachverband die Berichtsheft-App selbst anbieten und in seinem Gewerk vermarkten. "Wir stellen dem Kunden eine eigene Instanz unserer kompletten Software-Plattform zur Verfügung und passen die Oberfläche und die Inhalte auf sein Design und seine Bedürfnisse an", beschreibt der Zubido-Geschäftsführer die so genannte White-Label-Lösung. Bei dieser Option erhalte der Verband als Betreiber der Berichtsheft-App-Seite eine eigene URL, die mit der Plattform eines Online-Zahlungsdienstleisters verknüpft werde. 

Juristische Fragen und Zahlungsabwicklung

Zubido hat mit einer Anwaltskanzlei alle rechtlichen Fragen zur Nutzung der Berichtsheft-App geklärt. "Vom Datenschutz bis hin zu den Allgemeinen Geschäftsbindungen wurde alles rechtssicher gestaltet", sagt Markus Müller. Als weiterer Service wird für die Verbände ein vorkonfiguriertes Konto beim Online-Zahlungsdienstleister Stripe angelegt. Darüber können die Lastschrift- und Kreditkartenzahlungen für die Nutzung der Berichtsheft-App abgewickelt werden. "Die Verbände können die Plattform aber auch dafür nutzen, um andere Dienstleistungen wie etwa Online-Seminare abzurechnen."  

Kosten der White-Label-Lösung

Die White-Label-Lösung ist als Komplettpaket für einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betrag erhältlich. Darin enthalten sind das Aufsetzen der Website, die Design-Anpassungen sowie die Bereitstellung der Apps für die Betriebssysteme Android und iOS im jeweiligen Shop von Google oder Apple. "Unsere Kunden können darüber hinaus auch ein Marketingpaket buchen, bei dem wir ihnen etwa Broschüren, Mockups oder Anzeigen erstellen", so Markus Müller.    

Die Kosten kann der Verband bei der White-Label-Option wieder einspielen. Als Betreiber der Berichtsheft-App-Seite hat er die Preisgestaltung in der eigenen Hand und partizipiert finanziell. Im System ist es auch möglich, zwischen Innungs- und Nicht-Innungsmitgliedern zu unterscheiden. "Bei uns bekommt man einiges für sein Geld", ist Markus Müller überzeugt. "Wir haben auf jeden Fall ein sehr günstiges und konkurrenzfähiges Angebot."

"Für alle Berufe offen"

Ansicht der Berichtsheft-App von Zubido für Ausbilderinnen und Ausbilder Foto: © Zubido GmbHAnsicht der Berichtsheft-App von Zubido für Ausbilderinnen und Ausbilder Foto: © Zubido GmbH

Neben dem Elektrohandwerk nutzen inzwischen auch die Zentralfachverbände der Fleischer und der Konditoren die Berichtsheft-App von Zubido. Mit weiteren Interessenten aus dem Handwerk sei man bereits im Gespräch, so Markus Müller. "Wir sind für alle Berufe offen", sagt der Geschäftsführer von Zubido. Je mehr Gewerke auf das System des Berliner Unternehmens setzen, desto mehr werde es sich zum Standard entwickeln.

Innerhalb von vier Wochen erstellt

Sofern der Kunde alle berufsspezifischen Informationen sowie Materialien wie Fotos, Grafiken oder Illustrationen schnell zur Verfügung stelle und die Abstimmung reibungslos funktioniere, könne die Berichtsheft-App als White-Label Plattform inklusive Website und Apps innerhalb von vier Wochen erstellt werden.  

Den Sommer wird Markus Müller wohl nicht in vollen Zügen genießen können. Im August beginnt das neue Ausbildungsjahr. Bis dahin dürfte es noch viel zu tun geben. "Wir sind darauf vorbereitet, dass es in den kommenden Wochen ein erhöhtes Arbeitsaufkommen gibt", sagt er. Als Designer habe man aber auch gewisse Freiheiten, was die Wahl des Arbeitsplatzes angeht. "Einen Ort als Erlebnis- und Arbeitsort zu begreifen, kennen wir aus Agenturtagen – und zwar schon lange vor der Pandemie." 

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Text: / handwerksblatt.de

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