Von links: Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer, Andreas Bartels, Geschäftsführer Ebbinghaus Automobile und Gabor Leisten, Leiter der HWK-Unternehmensberatung. (Foto: © HWK Dortmund)

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Geschäftsklima: Außerordentlich gut

Dem Handwerk in der Region geht es anhaltend gut. Spitzenwerte gibt es weiterhin im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe.

94 Prozent der Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer (HWK) Dortmund sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, genauso viele gehen davon aus, dass es bis zum Herbst so bleibt (Frühjahr 2018: 90 Prozent). Und: Bei den Konjunkturindikatoren, wie zum Beispiel Umsatz, Nachfrage oder Beschäftigtenzahl, gibt es grundsätzlich für mehr Betriebe Verbesserungen als Verschlechterungen.

Spitzenwerte gibt es weiterhin im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe.

Hier geht es zum Konjunkturbericht Frühjahr 2019Bauhauptgewerbe: Bei 97 Prozent der hier befragten Unternehmen ist die Lage gut bis zufriedenstellend – also kaum noch zu steigern.

Beide Gewerbegruppen profitieren weiterhin vom niedrigen Zinsniveau, das gerade auch private Verbraucher zu Investitionen in die eigenen vier Wände animiert. Ebenso trägt die Verknappung von Wohnraum durch verstärkten Zuzug aus dem ländlichen Raum zur hohen Nachfrage nach Bauleistungen bei. Förderprogramme zur energetischen Gebäudesanierung und die hohe Kapazitätsauslastung in der Wirtschaft sorgen zudem für größere Investitionsbereitschaft. Die Auslastung liegt bei nahezu jedem zweiten Betrieb bei 100 Prozent.

Kammer-Präsident Berthold Schröder: "Die Konjunktur in unserem Kammerbezirk ist besser als jemals zuvor. Die Nachfrage nach handwerklichen Leistungen, insbesondere aus dem Baubereich, ebbt nicht ab. Gleichwohl müssen wir uns nach allen Seiten strecken, um genügend Auszubildende und Beschäftigte zu finden. Immer öfter dauert es vier, fünf Monate, bis Stellen besetzt werden können. Mancherorts bleiben sie dauerhaft leer. Das ist ein großes Hemmnis fürs Handwerk."

Unklar sei im Übrigen, wie sich die langsam abkühlende Industriekonjunktur auf handwerkliche Zulieferer in der Region auswirke. Dennoch blicke man zuversichtlich nach vorn und rechne für dieses Jahr mit einem Umsatzplus von drei bis vier Prozent.

Bei den Gesundheitshandwerken ist die aktuelle Geschäftslage mit 93 Prozent auf Rekordniveau gestiegen. Dennoch hat sich der Auftragsbestand nur bei einem Viertel der Betriebe verbessert. Zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren gehört zum einen die Digitalisierung, wodurch Fertigungsprozesse optimiert und neue Produkte hergestellt werden können, zum anderen die günstige Arbeitsmarktentwicklung.

Die derzeitige Situation bei den Handwerken für den Gewerblichen Bedarf wird mit 94 Prozent noch etwas besser bewertet. Die Konjunkturindikatoren sind gut, jedoch zumeist leicht unter dem Durchschnitt. Einzige positive Ausnahme: 27 Prozent der Betriebe haben im vergangenen halben Jahr zusätzliche Beschäftigte eingestellt. Die Auftragsbücher in dieser Branche sind mit einer durchschnittlichen Reichweite von 11,3 Wochen so voll wie in keiner anderen.

Das KFZ-Handwerk beurteilt seine aktuelle Lage mit 92 Prozent sehr positiv. Dennoch werden hier alle Konjunkturindikatoren negativer beurteilt als vom übrigen Handwerk. Besonders auffällig: Auftragsbestand (+22 Prozent) und Gesamtumsatz (27 Prozent). Einzig bei den Investitionen (37 Prozent) sind die KFZ-Unternehmen dem übrigen Handwerk (25 Prozent) voraus. Dabei resultieren die gestiegenen Investitionen vor allem aus Maßnahmen, zu denen die Betriebe durch Anforderungen der Vertragspartner aus der Automobilindustrie aufgefordert sind.

Die anhaltend hohe Wettbewerbsintensität bei den Personenbezogenen Handwerken trägt maßgeblich dazu bei, dass die Betriebe eher zurückhaltend sind bei der positiven Bewertung ihrer Lage. Gleichwohl ist der Wert mit 86 Prozent besser denn je. Die Zahl der Mitarbeiter ist nur bei zwölf Prozent der Betriebe gestiegen, bei ebenso vielen gesunken. Im übrigen Handwerk stieg die Zahl der Beschäftigten bei 20 Prozent beziehungsweise sank bei 13 Prozent der Betriebe.

Vergleicht man innerhalb des Kammerbezirks die fünf Bezirke der Kreishandwerkerschaften miteinander, ergibt sich ein recht homogenes Bild. Besonders gut ist die Stimmung bei den Betrieben aus den KH-Regionen Dortmund / Lünen und Hellweg-Lippe, gefolgt von den Unternehmen aus den KH-Bezirken Ruhr und Hagen. Einzig im Raum Herne ist man zurückhaltender bei der positiven Einschätzung der aktuellen Geschäftslage.

Hier finden Sie den aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer Dortmund und die der vergangenen Jahre.

Text: / handwerksblatt.de

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