Sharvan Hamiko erzählt seine Geschichte in seinem Friseursalon Shero – genauer gesagt: in einem seiner beiden Salons, die er mittlerweile in Koblenz betreibt. Aus einem Jugendlichen ohne Perspektive wurde ein Friseurmeister, Unternehmer und Familienvater.

Sharvan Hamiko erzählt seine Geschichte in seinem Friseursalon Shero – genauer gesagt: in einem seiner beiden Salons, die er mittlerweile in Koblenz betreibt. Aus einem Jugendlichen ohne Perspektive wurde ein Friseurmeister, Unternehmer und Familienvater. (Foto: © HwK Koblenz)

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Ein Fall für KAUSA: Viel Motivation auf dem Weg zum eigenen Friseursalon

Die KAUSA-Landesstelle RLP und HwK Koblenz integriert junge Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund wie Sharvan Hamiko in duale Ausbildung und berät Betriebe.

Sharvan Hamiko war 16 Jahre alt, als er aus Syrien nach Deutschland floh. Er sprach kein Deutsch, brachte aber Grundkenntnisse im Friseurhandwerk mit – und war in seinem neuen Umfeld zunächst orientierungslos. Heute, elf Jahre später, ist seine Geschichte ein Beispiel für gelungene Integration durch gezielte Unterstützung. Sharvan Hamiko erzählt seine Geschichte in einem seiner beiden Salons, die er mittlerweile in Koblenz betreibt. Aus einem Jugendlichen ohne Perspektive wurde ein Friseurmeister, Unternehmer und Familienvater. "Für mich war es damals erst zu schwierig, in einer Schule zu gehen, weil ich kein Deutsch konnte. Ich habe einen Sprachkurs gemacht und dann bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz eine Friseurlehre begonnen", erinnert er sich. "Die Lehrer bei der HwK haben mich toll gefördert."

13 Auszubildende waren in der BAE-Maßnahme, einer Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen. Nach und nach fielen ihm die Inhalte leichter. Eine wichtige Stütze dabei war Mustafa Karim. Sharvan lernte den HwK-Berater zufällig im Aufzug kennen – beide sprachen Arabisch. Von diesem Moment an wurde Karim bis heute ein hilfreicher Begleiter und Freund. "Im ersten Lehrjahr hatte ich eine Phase, in der ich ans Aufhören gedacht habe. Aber ich wurde in dem Programm einfach immer motiviert, durchzuziehen." Während der Maßnahme absolvierte Sharvan Praktika in mehreren Salons. Einer der Betriebe bot ihm an, samstags dort zu arbeiten. Nach drei Jahren hatte Sharvan Hamiko seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen – und erhielt in diesem Salon eine Festanstellung. "Dann kam Corona, mein Chef gab den Laden auf und ich konnte ihn übernehmen, musste dafür aber meinen Meister machen." Hochmotiviert absolvierte er den Meisterkurs, übernahm den Betrieb und hörte von einem weiteren Friseursalon, der insolvent war. "Da meine Cousine Friseurmeisterin ist, habe ich auch diesen Laden übernommen, sie eingestellt und habe nun zwei gut gehende Friseursalons mit zwölf Mitarbeitern, davon zwei Auszubildende", berichtet er stolz.

 

Hintergrund: KAUSA-Landesstelle Hintergrund Eingebettet ist die Erfolgsgeschichte des Friseurmeisters Sharvan Hamiko in das Projekt KAUSA, die Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration in Rheinland-Pfalz (Landesstelle RLP). Sie integriert junge Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund in die duale Ausbildung und berät Betriebe bei der Erstausbildung.  Projektträger sind die Handwerkskammern Koblenz, Rheinhessen, der Pfalz und Trier.
Förderung Die KAUSA-Landesstelle RLP wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der Initiative Bildungsketten sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz und von der bundesweiten Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration begleitet.
Geschichte Die gesamte Geschichte über Sharvan Hamiko gibt es hier zum Nachlesen.
Online Informationen und örtliche Ansprechpartner sind hier zu finden.  

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Text: / handwerksblatt.de

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