Seit 2012 gibt es bei der Handwerkskammer Trier ein Projekt, mit dem der Nachwuchs vom Abbruch der Ausbildung abgehalten werden soll.

Seit 2012 gibt es bei der Handwerkskammer Trier ein Projekt, mit dem der Nachwuchs vom Abbruch der Ausbildung abgehalten werden soll. (Foto: © auremar/123RF.com)

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Hilfe auch während der Pandemie

Das Projekt zur Vermeidung von Abbrüchen wird fortgesetzt. 2020 hat die Handwerkskammer mehr als 250 Lehrverhältnisse betreut.

Seit 2012 bieten die Ausbildungsbetreuer der Handwerkskammer im Projekt zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen Lehrlingen mit Schwierigkeiten Hilfe und Unterstützung, um den erfolgreichen Abschluss der Lehrzeit zu gewährleisten. Auch im schwierigen Jahr 2020 arbeitete das Projekt erfolgreich. Dank Förderung durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz sowie den Europäischen Sozialfonds wird es 2021 fortgesetzt.

Über 250 Lehrlinge im Corona-Jahr beraten

Die Projektmitarbeiter Karin Praus und Ralf Gessinger berieten und betreuten 2020 unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie insgesamt mehr als 250 Lehrlinge. Dadurch konnten in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben viele vorzeitige Vertragsauflösungen vermieden und die Weichen für erfolgreiche Gesellenprüfungen gestellt werden. Neben dieser individuellen Betreuung von abbruchgefährdeten Lehrverhältnissen gewinnt auch die Präventionsarbeit in Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Partnern an Bedeutung, wie etwa Berufsschulen, Innungen und Prüfungsausschüssen sowie Trägern von ausbildungsbegleitender Nachhilfe.

Die generelle Bereitschaft der Handwerksbetriebe, auch Jugendliche mit schwächeren Eingangsvoraussetzungen in eine Lehre aufzunehmen, ist ungebrochen groß. Häufig jedoch bedarf es individueller Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen, um etwa vorhandene Beeinträchtigungen auszugleichen. Das kann im Einzelfall einen Wechsel in einen anderen Ausbildungsbetrieb bedeuten, wenn dort die Voraussetzungen für den betroffenen Jugendlichen günstiger sind.

Nachfrage bleibt ungebrochen hoch

Für 2021 sehen Karin Praus und Ralf Gessinger eine weiterhin hohe Nachfrage nach Beratung und Unterstützung bei Problemlagen in der Ausbildung. Der aus Perspektive der Jugendlichen sehr positive und aufnahmefähige Lehrstellenmarkt erleichtert zwar den Ausbildungseinstieg. Die gerade auch in den Handwerksberufen gestiegenen Anforderungen führen dann allerdings in der Praxis häufig zu Problemen insbesondere im theoretischen Bereich. „Je früher wir daher eingeschaltet werden, umso größer ist die Chance, dass die Ausbildung noch zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden kann“, so Karin Praus.

Während in der Vergangenheit oft die Lehrlinge selbst oder ihre Betreuer auf die HWK-Experten zukamen, hat sich nun auch bei den Ausbildungsbetrieben herumgesprochen, dass eine gezielte frühzeitige Intervention letztlich im Interesse der Betriebe zur Sicherung von Fachkräften liegt. Die Ausbildungsbetreuer sind auch Ansprechpartner, wenn es um Ausbildungsverhältnisse geht, die infolge einer Betriebsinsolvenz gefährdet sind.

 

KontaktBei Rückfragen helfen Karin Praus, Tel. 0651/207401, E-Mail: kpraus@hwk-trier.de und Ralf Gessinger, Tel. 0651/207124, E-Mail: rgessinger@hwk-trier.de weiter.

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Text: / handwerksblatt.de

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