"Karriere machen und gutes Geld verdienen"
Anna-Lena Hansen und Dominik Simon bringen als neue Ausbildungsbotschafter jungen Menschen ihr Handwerk nahe – auch mal mit Bausatz im Gepäck.
Die Riege der Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter an der Handwerkskammer wächst. Anna-Lena Hansen und Dominik Simon haben nach erfolgreicher Schulung ihre Zertifikate erhalten. Ihre Aufgabe wird es nun sein, junge Menschen in der Berufsfindungsphase für das Handwerk zu begeistern. Da die beiden selbst noch jung sind, können sie mit Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe kommunizieren und vor Schulklassen authentische Einblicke in den Berufsalltag geben. Die Elektronikergesellin und der Tischlerlehrling stellen sich hier vor.
Dominik Simon
Dominik Simon, Ausbildungsbotschafter der Handwerkskammer Trier Foto: © Dominik SimonEine Ausbildung im Handwerk ist eine gute Wahl. Davon ist Dominik Simon aus Dudeldorf überzeugt. Der 18-Jährige hat nach dem Abitur eine Ausbildung bei der Schreinerei Heinz & Loos in Binsfeld begonnen, jetzt ist er im 3. Lehrjahr. Dass das Handwerk nicht nur eine stabile berufliche Perspektive bietet, sondern auch attraktive Aufstiegschancen und mit dem Meistertitel ein Sprungbrett in die Selbstständigkeit – das möchte der frisch ernannte HWK-Ausbildungsbotschafter künftig in Gymnasien und Realschulen der Region vermitteln: "Vom Meister über den Techniker bis hin zum Betriebswirt oder dem dualen Studium gibt es zahlreiche Wege, um sich beruflich weiterzuentwickeln." Dominik geht in seinem Beruf auf und spricht auch gerne darüber – die perfekte Voraussetzung, um bei jungen Menschen für das Handwerk zu werben. "Das Schreinerhandwerk bereitet mir viel Freude, und ich gehe immer mit Leidenschaft an die Arbeit" , sagt er. "Das will ich in den Schulen vermitteln. Außerdem möchte ich gerne mit überholten Vorstellungen aufräumen. In vielen Köpfen hat das Handwerk ja ein verstaubtes Image. Ich will also auch hervorheben, wie viele Möglichkeiten und Chancen für Veränderung das Handwerk jungen Menschen bietet – und auch umgekehrt junge Menschen dem Handwerk."
Auf seinen ersten Auftritt als Ausbildungsbotschafter hat er sich gut vorbereitet. Seine Präsentation mit vielen Fotos steht schon. Darunter auch eins von dem Bett, das er für seine Freundin gebaut hat: "Schon nach einem Ausbildungsjahr kann man ein solches Möbelstück herstellen" , so seine Botschaft. Er will aber nicht nur Bilder zeigen und von seiner Arbeit erzählen, sondern den Jugendlichen auch die Praxis näherbringen. Daher wird er auch Werkzeuge dabeihaben, die er tagtäglich verwendet. Damit die Jugendlichen ein Gespür für das Handwerk bekommen, will er den Bausatz für ein Nachtschränkchen samt Schublade in den Unterricht mitbringen – zum gemeinsamen Zusammenbauen. Schon das Material ist ein guter Werbeträger, findet Dominik: "Holz ist so ein schöner und warmer Werkstoff. Auch das macht den Reiz im Schreinerhandwerk aus."
Anna-Lena Hansen
Anna-Lena Hansen, Ausbildungsbotschafterin der Handwerkskammer Trier Foto: © Andrea HansenAnna-Lena Hansen aus Bleialf ist mit Leib und Seele Elektronikerin. Schon als Kind hat sie sich für das Handwerk interessiert. Im landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern fand sie alles spannend, was mit Elektrik zu tun hatte. Zunächst zögerte sie, ob dieser Beruf tatsächlich auch für Frauen geeignet ist. Nach einem Praktikum bei Bernd Schröder Elektrotechnik in Weinsheim waren ihre Zweifel aber vom Tisch. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen will sie nun als Ausbildungsbotschafterin nicht nur Mädchen, sondern allen Jugendlichen Mut machen: "Wer am Handwerk interessiert ist, sollte es einfach mal auszuprobieren. Viele trauen sich nicht, den Schritt zu wagen. Ich kann sie dazu nur ermutigen. Das wird schon!" Anna-Lena nennt als weiteren Grund, warum sich nicht mehr Jugendliche für das Handwerk entscheiden, dessen Image. Auch mit diesem Klischee würde sie gerne aufräumen: "Dass man sich für das Handwerk kaputt macht und zudem wenig Geld verdient, stimmt nicht. Man kann so tolle Karrieren im Handwerk hinlegen und damit gutes Geld verdienen. Wer sich laufend weiterbildet, hat sehr gute Aufstiegschancen." Die verschiedenen Möglichkeiten will die 21-jährige Ausbildungsbotschafterin den Schülerinnen und Schülern aufzeigen: "Auf eine abgeschlossene Lehre kann man so manche Qualifikation draufsetzen. Zum Beispiel eine Ausbildung zum Techniker machen, studieren oder in der Berufsschule unterrichten." Sie selbst hat den Gesellenbrief bereits in der Tasche. Ihr nächstes Ziel ist der Meistertitel.
Als Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik freut Anna-Lena sich täglich auf neue Aufgaben und Herausforderungen. "Der Beruf ist so vielfältig", schwärmt sie. "Man ist nicht auf einen Spezialbereich eingegrenzt und hat daher nicht nur von einer Sache Ahnung, sondern Kompetenzen in vielen Bereichen, die mit Elektronik zu tun haben. Heute gibt es Hunderte von Möglichkeiten, beispielsweise Netzwerktechnik, Satellitenfunk, Smart Home, Alarmanlagen, Kameraüberwachung, Photovoltaik und vieles mehr", erklärt die Gesellin. Und jeden Tag kommt etwas Neues hinzu. Unsere Branche ist ständig in Bewegung. So lerne ich laufend dazu. Auch das macht meinen Beruf sehr spannend."
Kontakt: Ausbildungsbotschafter Kontakt Rainer Folgner, Tel. 0651 207414, E-Mail: rfolgner@hwk-trier.de
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Text:
Constanze Knaack-Schweigstill /
handwerksblatt.de
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