Jungmeister Yannik Gaß

Jungmeister Yannik Gaß (Foto: © Sandra Blass-Naisar)

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"Mit 'nem Schraubenschlüssel zur Welt gekommen"

Etwas anderes, als in der Familien-Kfz-Werkstatt zuhause in Rhaunen im Hunsrück zu arbeiten, kann sich Jungmeister Yannik Gaß gar nicht vorstellen.

"Ich bin quasi von der Muttermilch an mit Autos, Motoren und Schlosserarbeiten großgeworden", sagt der sympathische Jungmeister grinsend. Mit Opa Willi und Papa Joachim hat er schon als kleiner Bub am liebsten unter Autos gelegen und geguckt, wo was zu schrauben und zu werkeln ist. Und während andere kleine Jungs sich über Lego freuten, wollte Yannik nichts anderes als eine Schaffhose.  So wie die von Opa und Papa. Ewas anderes als in der Familien-Kfz-Werkstatt zuhause in Rhaunen im Hunsrück zu arbeiten, kann sich Yannik Gaß gar nicht vorstellen. "Und da war es von Anfang an klar, dass ich nach der Lehre meinen Meister als Kraftfahrzeugtechniker mache, so wie auch Opa Willi Schlossermeister und Kfz-Meister ist und Papa Joachim den Meister als Kfz-Mechaniker hat, außerdem noch stellvertretender Innungs-Obermeister ist und über zehn Jahre Lehrlingswart war." Will heißen: Auto-Technik Gaß in der vierten Generation weiterführen und mit Stolz den über 75 Jahre alten Familienbetrieb in die Zukunft führen und weiterentwickeln.

Die Zeit der Meisterausbildung sei ganz schön hart gewesen und habe ihn geschlaucht. "Zwei bis drei Mal die Woche abends nach einem langen Arbeitstag in der Werkstatt nach Trier zur Handwerkskammer fahren, hin und zurück immerhin 150 km, plus samstags, das war eine Herausforderung", bekennt Yannik Gaß, zumal in der Corona-Zeit mit allen Einschränkungen, die auch der Unterricht und das Time-Management an sich mit sich brachte.  Doch Dank der Dozenten Frank Scholer und Thomas Wagner haben beide Klassen mit je 30 Leuten durchgehalten. "Die beiden waren in der Lehre so richtig gut und haben uns souverän durch die Theorie geführt. Dozenten, wie man sie sich wünscht. Sie haben den Kurs vor dem Abbruch bewahrt."

Steckenpferd: Fehlersuche bei der Elektrik

Begonnen hat der 25 Jahre alte Yannik Gaß seine Meisterausbildung bei der Handwerkskammer Koblenz 2019, wo er die Teile 3 und 4 inklusive Ausbilderschein ablegte. Nach der Prüfung in Lahnstein entschieden sich Yannik und vier weitere Meisteranwärter den Rest der Ausbildung mit Fachpraxis (u.a. Diagnose, Elektrotechnik, Mechanik und wichtige Scheine zum Umgang mit Airbags, Klimaanlage, Hochvolt 2 sowie die Durchführung der Abgasuntersuchung) und Theorie (u.a. Elektrotechnik, Otto- und Dieselmotor mit Hauptbestandteil Abgas, Mechanik, Komfortsysteme, Bus-Systeme und Assistenzsysteme) in Trier bei der Handwerkskammer zu absolvieren. "Gut, dass wir das zusammen durchgezogen haben und gut, dass wir es erfolgreich beendet haben."

Was er am liebsten mache? "Mein Steckenpferd ist die Fehlersuche bei der Elektrik", sagt der frischgebackene Meister. "Wir haben zwar ein Diagnosegerät mit Hochvoltmessstation und Datenbank, dass uns grob sagt, wo was im Argen liegt, aber dann beginnt eigentlich erst die Suche, die Detektivarbeit.  Und das macht Spaß!"

"Ich bin ein ganz großer Audi-Fan"

So wie es dem echten Hunsrücker Jung auch Spaß macht, alte Autos aufzubauen. Einen 3er BMW, E-30 Cabrio, Baujahr 1989, hat er bereits aufgebaut und einen 1983er Ascona in pop-orange. "Mega viel Spaß macht es mir, mit unserem 50 Jahre alten Opel Blitz, den mein Uropa, Opa und Vater gemeinsam aufgebaut haben, abschleppen zu fahren." Und:
"Mein Traum ist ein Audi-Urquattro", lacht der 25jährige, der in seiner Freizeit am liebsten Fußball spielt oder sich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert.  "Aber, ob ich den je bekomme, steht in den Sternen. Ich bin jedenfalls ein ganz großer Audi-Fan, habe ja auch in Idar-Oberstein in einem großen Audi-Autohaus gelernt.

Und bis es dann mit dem Audi-Urquattro was wird, steht Yannik Gaß mit Papa Joachim liebend gerne jeden Tag in der heimischen Kfz-Werkstatt, die zum "1a autoservice-Netzwerk" gehört und mit ihrem breit gefächerten Angebot weit über die Grenzen der Region beliebt ist.
 

Meisterinfotag Hintergrund Wer den Meisterbrief machen möchte und haben dazu Fragen hat, ist am 3. Juli in die Handwerkskammer Trier eingeladen. Der Meister-Info-Abend findet von 18 bis 19.30 Uhr im Campus Handwerk statt. Hier können Sie sich dafür anmelden. Geben Sie bei der Anmeldung bitte unbedingt an, in welchem Gewerk Sie die Meisterausbildung absolvieren möchten

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Text: / handwerksblatt.de

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