Christoph Rapp Euroskills 2018

Christoph Rapp arbeitete bei der EM in Budapest hochkonzentriert an den Aufgaben Kettenbrücke und Heldenplatz. (Foto: © ZDB/Küttner)

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Übung macht den Europameister

Maurer Christoph Rapp holt die Goldmedaille in Budapest. Nationaltrainer Ralf Schmitz ist stolz auf die Leistung seines Schützlings.

Ralf Schmitz vom Bauhof der Handwerkskammer in Kenn hat allen Grund zum Jubeln: Sein Schützling Christoph Rapp (21) aus Schemmerhofen in Baden-Württemberg hat bei den Euroskills in Budapest die Goldmedaille gewonnen und sich damit für die Worldskills 2019 qualifiziert! Drei Wochen lang hatte der Nationaltrainer den jungen Maurergesellen aus Schwaben auf den Wettkampf vorbereitet und so zu dessen Sieg beigetragen. "Das ist ein toller Erfolg", freut sich Coach Schmitz, einer der vier deutschen Nationaltrainer. "Nicht nur für Christoph, sondern auch für unsere Kammer!"

Die besten Maurer-Nachwuchstalente aus 14 Nationen waren in Ungarns Hauptstadt angetreten, um mit zwei anspruchsvollen Werkstücken ihr Können zu zeigen. Zwei bekannte Budapester Bauwerke mussten die Wettbewerbsteilnehmer im Kleinformat symbolisch innerhalb von drei Tagen in Ausschnitten nachmauern: den berühmten Heldenplatz und die Kettenbrücke, die über die Donau führt. Diese Aufgaben galt es mithilfe eines vorgegebenen Plans in insgesamt 18 Stunden Zeit zu bewältigen.

Auf dem Millimeter genau arbeiten

Pro Gewerk erhielt jeder Teilnehmer rund 500 Klinkermauerziegel. Schmitz weiß, wie anspruchsvoll solche Aufgaben sind: "Der notwendige Eins-zu-eins-Aufriss zum Ermitteln der Schnittsteine – etwa für die Rundbögen – inklusive Berechnung dauert mit dem Steineschneiden um die drei Stunden. Auch bei der Umsetzung muss jeder Handgriff sitzen, sonst gibt es Punktabzüge, selbst bei nur einem Millimeter Abweichung. Höhen, Längen, Schichtmaße, Lotstellen, Waage, Leibungen – das alles wird von der Jury genau kontrolliert und nachgemessen."

Ganz unbekannt seien die Wettbewerbsaufgaben den Teilnehmern nicht gewesen, erklärt Schmitz. Denn alle hätten im Vorfeld die Gelegenheit erhalten, unter der Leitung ihrer Nationaltrainer sehr ähnliche Übungsgewerke zu mauern. "Auf diese Weise konnten sie viele der erforderlichen Techniken trainieren. In der Regel weichen die Aufgaben im Wettkampf zu etwa dreißig Prozent von den Übungsaufgaben ab."

In Kenn für Worldskills 2019 trainieren

Noch im Sommer hatte Ralf Schmitz dem deutschen Top-Nachwuchs jede Menge Tipps mitgegeben. So sammelte Christoph Erfahrungen, die in Budapest buchstäblich Gold wert waren – vor allem, noch schneller und genauer zu arbeiten. Christoph habe die Chance auf eine Medaille bei den Worldskills 2019 im russischen Kazan, meint Schmitz: "Im Training war er entspannt. Seine Aufgaben geht er hochkonzentriert und planvoll an. Die Knackpunkte nimmt er besonders ins Visier und legt sich dann die Lösung zurecht." Auch taktisch sei Christoph gewitzt: "Im Training ist er manchmal zwischen Steinsäge und Mauerwerk hin- und hergelaufen, um Zeit zu sparen. Im Wettkampf konnte er dank der Zeitersparnis an kniffligen Stellen ohne größeren Zeitdruck arbeiten.

Unterdessen freut Ralf Schmitz sich auf das WM-Training. Der Zeitplan dafür ist noch offen. Fest steht aber, dass es in Kenn auch 2019 spannende Trainingswochen mit Christoph geben wird, zu denen Zuschauer erneut herzlich eingeladen sind.


Kontakt
Ralf Schmitz
Tel.: 06502/9311-10
Fax: 06502/9311-28
E-Mail: rschmitz@hwk-trier.de

Text: / handwerksblatt.de