(Foto: © PIOTR PIATROUSKI/123RF.com)

Vorlesen:

Nigel-Tufnel-Day: Einfach eins lauter

Für alle, die den 11.11. nicht mit Karneval verbinden: Es ist auch der internationale Tag des Gitarristen der Combo „Spinal Tap“ – stets lauter als der Rest.

Für Karnevalisten ist dieser Tag heilig: der 11.11. um 11:11 Uhr, weil dies die Eröffnung der neuen Session bedeutet. International hingegen weist der Kalender für kuriose Feiertage für dieses Datum den Internationalen Nigel-Tufnel-Day aus – und auch der ist mit der Zahl "11" zu erklären und ist zugleich ein wunderbares Beispiel dafür, wie sich Fiktion und Realität wechselseitig bedingen.

Den Ursprung für den Nigel-Tufnel-Day stellt die Musikkomödie "This is Spinal Tap" dar, die Rob Reiner (Regisseur von Harry und Sally) als Independent-Film 1984 gedreht hatte, mit einer fiktiven Band namens Spinal Tap. Der Inhalt: Eine alternde Metalcombo will mit einer letzten Tournee zurück an die Spitze – und der Film dreht jedes Klischee rund um Rockmusik durch die Mangel. Anspielungen auf Auseinandersetzungen und Ereignisse von den Beatles, Led Zeppelin, Judas Priest, Queen und The Who sind nicht rein zufällig drin. Der Film selbst floppte zunächst, erarbeitete sich aber über die Jahre einen Kultstatus.

Lautstärke-Skala bis elf

Grund für den Feiertag am 11.11. ist eine Szene mit dem von Christopher Guest gespielten Gitarristen Nigel Tufnel, der auf seinen Marshall-Verstärker zeigt, dessen Laustärke-Skala nicht von eins bis zehn, sondern bis elf reicht. "Well, it’s one louder, isn’t it? It’s not ten." Eben den berühmten Tick lauter als andere Bands – und eine der Kultaussagen, die den amerikanischen Sender VH1 bewogen, den 11.11. zu diesem Feiertag zu machen und an diesem Tag ausschließlich Rock- und Metalmusik zu spielen und zu zeigen.

Live gab es dann diese Band später wirklich: Denn 1992 traten die Musiker mit neuem Keyboarder und Schlagzeuger (im Film sterben die Drummer wie die Fliegen und werden dauernd ersetzt) bei der Verleihung der MTV-Awards auf, gingen auf Tournee und traten auch beim Freddie-Mercury-Tribute-Concert auf. Später gab es immer wieder mal Auftritte. Es existieren auch drei echte Alben, der Soundtrack zum Film sowie zwei Folgealben 1992 und 2009, die den Kultstatus weiter aufrechterhielten. Zitate und Anspielungen an den Kultfilm finden sich längst in anderen Fernsehserien und Filmen, in Büchern und selbst Songtexten anderer Bands. Wer also am 11.11. keinen Narrhallamarsch hören möchte, kann seinen Amp auch mit Metal voll aufreißen – am besten auf 11!

Das könnte Sie auch interessieren:

Ich bin damit einverstanden, dass mir alle externen Inhalte angezeigt werden und meine Cookie-Einstellung auf 'Alle Cookies zulassen' geändert wird. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: