Außenfassade mit den Holzprofilen Carboris von Mocopinus: Wohngebäude in Regensburg

Außenfassade mit den Holzprofilen Carboris von Mocopinus: Wohngebäude in Regensburg (Foto: © Mocopinus)

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Yakisugi – die Kunst, Holz mit Feuer zu veredeln

Immobilien: Oberflächenveredelung mit Feuer – das funktioniert auch mit Holz und schafft extravagante Fassaden, die ohne Holzschutzmittel oder Farben auskommen.

Drei Holzbretter zusammengeschnürt kommen auf ein Feuer und erzeugen einen Kamineffekt. Die Flammen ziehen sich hoch und verbrennen die Oberfläche. Das Ergebnis: Die Innenseiten der Hölzer verkohlen, weil die Zellulose im Holz karamellisiert und sich die Holzzellen verdichten. Es entsteht eine markante Oberfläche, die langlebig und natürlich vor Wasser, Schimmel oder Fäulnis schützt und sogar Insekten abwehrt, weil die auf organisches Material, aber eben nicht auf verbranntes Holz fliegen. Mehr noch: Die Holzprofile brauchen im Außenbereich keine weitere Behandlung mehr, weder chemische Holzschutzmittel noch Farbanstriche.

Japanische Handwerkskunst in Deutschland

In jahrelanger Forschungsarbeit passte Mocopinus den Karbonisierungsprozess dem Endprodukt an. Foto: © MocopinusIn jahrelanger Forschungsarbeit passte Mocopinus den Karbonisierungsprozess dem Endprodukt an. Foto: © Mocopinus

Yakisugi nennt sich die japanische Handwerkskunst, die das Holzhobelwerk Mocopinus GmbH nach Deutschland gebracht hat. Das Unternehmen investierte in Deutschlands größte Holz-Beflammungsanlage und fand in aufwendigen Forschungsreihen heraus, welches Holz welche Temperatur braucht, um die Holzfläche optimal zu karbonisieren. Die Temperatur liegt zwischen 850 und 1.250° Celcius. "Ob zu Vollholzprofilen aus Nordischer Fichte, Sibirischer Lärche oder Europäischer Douglasie, wir haben für jede Holzart die Parameter der Beflammungsprozesse ermittelt und an die jeweiligen Materialanforderungen angepasst", erklärt Mocopinus-Geschäftsführer Eric Erdmann. 150 bis 200 Profile entstehen so pro Stunde, die sich durch eine homogene Optik auszeichnen.

Karbonisierung als echter Hingucker

Foto: © MocopinusFoto: © Mocopinus

Die extravaganten Designs zeigen je nach Holzart, Dauer des Verkohlens und Bearbeitungsmethode eine individuelle Struktur. Bei der Reihe "Carboris" setzt Mocopinus auf die traditionelle Yakisugi-Methode, bei der Serie "Carboset" wird die schwarze Ascheschicht nach der Karbonisierung abgebürstet. In anderen Serien setzen die Karbonisierungsexperten auf eine nur leichte Beflammung und können so die Maserung des Holzes anders herausarbeiten.

Wie so eine edle Fassadenverkleidung aussieht, zeigt sich am Wohngebäude der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg mit 33 Wohnungen. Das Gebäude mit dem Fassadenprofil Carboris ist ein echter Hingucker, weil zum einen die schwarze Holzoptik wirkt und zum anderen das Gebäude in einer raffinierten Konstruktion auf Holzstelzen steht.

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Text: / handwerksblatt.de