Berühmt ist Pornic nicht nur für die Strände und den Hafen, sondern auch wegen Blaubarts Burg.

Berühmt ist Pornic nicht nur für die Strände und den Hafen, sondern auch wegen Blaubarts Burg. (Foto: © Stefan Buhren)

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Unterwegs in den Pays de la Loire (Tag 4)

Letzter Reisetag: Pornic in der Region Pays de la Loire ist vor allem ein Badeort – im Sommer verfünffacht sich die Zahl der rund 20.000 Einwohner.

Vier Tage unterwegs in der Region Pays de la Loire mit Wohnmobilen unterschiedlichster Art – ein Reisetagebuch.

Tag 4: Pornic – Meer und mehr

Der Hafen von Pornic. Foto: © Stefan BuhrenDer Hafen von Pornic. Foto: © Stefan Buhren

Das Meer hat einfach etwas. Wir sitzen im Restaurant des Campingplatzes Camping Domaine du Collet und können auf das Meer blicken. Manche machen sich die 100 Meter auf, überqueren die Straßen und das Stück mit dem Gras und den Stranddisteln, um im Sand an den kleinen Strand zu gehen.

Magnet für Badegäste

Doch dann geht es erneut nach Pornic, der Hafenstand mit seinen 18.382 Einwohnern, die 2022 dort ihren Hauptwohnsitz hatten. Im Sommer verfünffacht sich die Zahl um Touristen und vor allem Badegäste, die sich an den Stränden des Atlantikdörfchens tummeln. Côte de Jade nennt sich der Küstenstreifen, der von der Mündung der Loire bis zur Mündung des Falleron reicht. Für uns heute Tag 4 und damit beginnt der Abschied aus der Region. Noch einmal bietet sich die Gelegenheit, Frankreich und die Gegend der Loire einzuatmen.

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Auf dem Trockenen: Die Tide zieht das Wasser komplett aus dem Hafenbecken. Foto: © Stefan BuhrenAuf dem Trockenen: Die Tide zieht das Wasser komplett aus dem Hafenbecken. Foto: © Stefan Buhren

Der Hafen begrüßt uns wieder beim Kipppunkt, wenn sich das Hochwasser dem Ende neigt und die Ebbe kommt. Gerade an der Atlantikküste wirkt die Tide extrem, die gleich mehrere Meter und je nach Region bis zu zehn Meter betragen kann. Bei Flut ist das Hafenbecken gut gefüllt und kann gelegentlich schon mal überlaufen. Für die Touristen ist das ein Anziehungspunkt, am Hafenbecken, an Kneipen, Cafés und Restaurants und Läden entlang zu schlendern und sich auf den Weg zum Schloss oder die Oberstadt zu bewegen. Positiv fällt auf, dass es viele kleine Läden ohne große Ketten gibt, durch die sich jetzt schon der Strom der Gäste zieht.

Blaubarts Schloss

Pornic hat kleine Gassen wie hier der Aufgang vom Hafen zur Oberstadt. Foto: © Stefan BuhrenPornic hat kleine Gassen wie hier der Aufgang vom Hafen zur Oberstadt. Foto: © Stefan Buhren

Wir begeben uns auf einen kleinen Rundgang durch die Stadt, am Hafenbecken lang zum Chateau. Vor gut 1.000 Jahren war das Schloss als Festung entstanden, war auch eine Zeit lang im Besitz eines Kampfgenossen von Jeanne d’Arc, dem berüchtigten Gilles de Rais. Der wiederum erarbeitete sich einen mehr als zweifelhaften Ruf und ging als Sadist und Mörder von kleinen Jungen in die Geschichte ein. Er gilt als Vorbild für das Märchen von Ritter Blaubart, weshalb das die einstige Festung oft als Schloss vom Blaubart bezeichnet wird. Im 18. bis 19. Jahrhundert verfiel es zunächst. Der Besitzer verkaufte die Steine, die sich heute noch in vielen Häusern finden, ehe es dann gerettet und im 19. Jahrhundert zu einem Schloss umgebaut wurde. Es ist – wie so viele Schlösser – in Privatbesitz und öffnet nur gelegentlich seine Pforten für Besucher.

Die Stadt selbst hat den typischen Charme französischer Atlantikdörfer mit seinem steilen, engen Treppen in die Oberstadt. Dort befindet sich die Kirche, Treppen verbinden die Unter- mit der Oberstadt mit schönen, kleinen Gassen und schnuckeligen Geschäften. Auch hier fehlen Gott sei Dank große Ketten, auch wenn in vielen vor allem touristische Andenken zu kaufen sind.

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Schweißtreibender Wassersport

Das darf in Pornic nicht fehlen: Meeresfrüchte auf dem Kutter Le Fleur des Ondes im Hafen von Pornic. Foto: © Stefan BuhrenDas darf in Pornic nicht fehlen: Meeresfrüchte auf dem Kutter Le Fleur des Ondes im Hafen von Pornic. Foto: © Stefan Buhren

Die andere Gruppe übt sich derweil erneut auf dem Wasser. Mit dem Kajak geht es raus bis aufs Meer, die vom Sitzen müden Muskeln wollen bewegt werden. Die Gefahr, nass zu werden, schreckt die Truppe bei den 30 Grad nicht ab – im Gegenteil, sie sind froh um jede Erfrischung unter der schweißtreibenden Sonne.

Zurück am Hafen geht es sowohl für die Stadtrundgänger als auch die Wassersportler auf den Kutter Le Fleur des Ondes, der uns schon am morgen mit seinem blau-weißen Rumpf aufgefallen war. Er steht kurz davor, auf dem Wasser aufzusetzen, die Ebbe zieht die letzten Wassertropfen aus dem Hafen aufs Meer hinaus. Das Menü überrascht nicht: Meeresfrüchte. Auf den gereichten Platten finden sich Austern, Schnecken und Shrimps, dazu noch Lachs und verschiedene Brotaufstriche, die auf Fisch basieren. Pech für den, der keinen Fisch mag, alle anderen erfreuen sich an den Leckerbissen, zu denen ein schöner Weißwein mundet.

Blick zurück zum Abschied

Doch der Blick auf die Uhr zeigt: Es wird leider Zeit zu gehen. Dabei lädt das Wetter mit seinen sommerlichen Temperaturen und dem blauen Himmel zum Verweilen ein, aber die Fahrzeuge müssen wieder zum Startpunkt nach Nantes, zu WeVan, zurück. Es fällt schwer, aber eine knappe Stunde später rollen wir auf den Parkplatz des Wohnmobil-Verleihers, packen unsere Klamotten. Was bleibt, sind die Erinnerungen an eine schöne Region, die ihre Reize wunderbar entfaltet hat. Mit gutem Essen, viel Natur, einem Sportangebot, großartiger Geschichte und natürlich wunderbaren Campingplätzen, die immer wieder einladen, das jeweilige Umfeld genauer zu erkunden. Eins ist klar: Die Pays de la Loire werden mich wiedersehen!

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Text: / handwerksblatt.de

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