Andreas Ehlert, Berthold Schröder und Hans-Joachim Hering (v. l.) diskutierten in Krefeld über wichtige Zukunftsfragen für das Handwerk.

Andreas Ehlert, Berthold Schröder und Hans-Joachim Hering (v. l.) diskutierten in Krefeld über wichtige Zukunftsfragen für das Handwerk. (Foto: © Rolf Göbels)

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Innovationsdialog gestartet

Ausblick: Das Handwerk will im Gespräch mit Politik und Wissenschaft Antworten auf Zukunftsfragen finden. Der Auftakt zum gemeinsamen Austausch fand bei einem Workshop in Krefeld statt.

Wie gelingt die Transformation in der Gesellschaft und im Handwerk? Wie können Innovationen im Handwerk gefördert werden? Wie kann der enorme Fachkräftebedarf des Handwerks gedeckt werden? Das Handwerk sucht Antworten auf essenzielle Zukunftsfragen. Liefern soll sie ein "Innovationsdialog" zwischen Handwerk, Politik, Wissenschaft und Verwaltung. Den Auftakt markierte ein Workshop mit rund 40 Experten in Krefeld. "Ein starkes Handwerk wird gebraucht. Ohne das Handwerk werden wir die Energie- und Klimaziele nicht erreichen. Den neuen Innovationsdialog habe ich deswegen gerne auf den Weg gebracht", betonte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).

Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks sichern

Es gelte, mit Blick auf die nötige Transformation hin zur Klimaneutralität und die sich zuspitzende Fachkräftefrage Impulse zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks zu sichern, erklärte Matthias Heidmeier. "Wir wollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Zukunft entwickeln", so der Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT). NRW-Handwerkspräsident Andreas Ehlert forderte: "Innovation geht grundsätzlich immer von den Betrieben aus. Ihnen muss man die nötigen Freiräume eröffnen, damit sie in der Lage sind, innovativ zu handeln."

Hans-Joachim Hering, Präsident des Unternehmerverbands Handwerk NRW, machte deutlich, dass die Klimaziele nur mit einem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien erreicht werden könnten. Dies wiederum sei ohne gut ausgebildete Handwerker unmöglich. WHKT-Präsident Berthold Schröder ergänzte: "Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die berufliche Bildung zu stärken und somit mehr Menschen für den Weg der handwerklichen Berufsausbildung zu begeistern."

"Fachkräfte-Katastrophe" im Handwerk verhindern

Diskutiert wurde, welche Wege dazu führen könnten, besonders in den Engpassberufen zusätzliches Personal zu gewinnen. So schlug Moritz Fleischmann von der Hochschule Düsseldorf vor, nicht nur Studienabbrecher, sondern auch Akademiker verstärkt als Zielgruppe von Handwerksbetrieben in den Blick zu nehmen. Rüdiger Otto, Präsident von den Bauverbänden NRW, hob hervor, dass die bei Kindern spürbare Begeisterung für das Handwerk zu selten in den Grund- und weiterführenden Schulen gefördert würde. Ebenfalls forderte er, dass sich die Integrationsprozesse für Fachkräfte aus dem Ausland deutlich verbessern müssten.

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Prof. Dr. Friedrich-Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, warnte vor einer "Fachkräfte-Katastrophe" im Handwerk, wenn es keine strukturellen Veränderungen zugunsten der beruflichen Bildung gibt. Es brauche eine echte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.

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Text: / handwerksblatt.de

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