Das Landesarbeitsministerium startet vier Förderaufrufe, um die Folgen der Pandemie auf dem Arbeitsmarkt abzumildern.

Das Landesarbeitsministerium startet vier Förderaufrufe, um die Folgen der Pandemie auf dem Arbeitsmarkt abzumildern. (Foto: © Le Moa Olivier/123RF.com)

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Langzeitarbeitslosigkeit: neue Anreize für Betriebe und Arbeitssuchende

Handwerkspolitik

Die nordrhein-westfälische Landesregierung startet mit der "Initiatve Wiedereinstieg NRW" gleich vier Förderaufrufe zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit. Sowohl für Langzeitarbeitslose als auch für Betriebe sollen im Rahmen des Programms Anreize gegeben werden.

Die Corona-Pandemie hat auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt deutliche Spuren hinterlassen. Die Arbeitslosigkeit im Land ist spürbar angestiegen – und vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit. Nun beginnt sich die Lage im Hinblick auf die allgemeine Arbeitslosigkeit zu entspannen, die Langzeitarbeitslosenquote bleibt aber deutlich über dem Vor-Corona-Niveau und ist so hoch, wie seit vielen Jahren nicht mehr.

Das Landesarbeitsministerium startet deswegen nun gleich vier Förderaufrufe, um die Folgen der Pandemie auf dem Arbeitsmarkt abzumildern. Für die "Initiative Wiedereinstieg NRW" nimmt sie 30 Millionen Euro für Langzeitarbeitslose und Betriebe in die Hand und setzt dafür Mittel EU-Programm REACT (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe) ein.

Den Fokus auf den Arbeitsmarkt legen

"Seit Beginn der Pandemie stand der Schutz der Bevölkerung im Vordergrund. Das war richtig und wichtig", sagt NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). "Jetzt müssen wir unseren Fokus aber wieder auf den Arbeitsmarkt legen." Es brauche nun Anreize für die Betriebe, langzeitarbeitslosen Menschen eine Perspektive zu geben.

FaktenblätterHier finden Sie Informationen zu den Förderaufrufen:
- 10.000 Perspektiven
- 100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit
- Aufsuchende Stabilisierungsberatung
- Kooperative Beschäftigung
Die Landesregierung legt dabei besonderen Wert auf Nachhaltigkeit. Der Fokus liegt auf der langfristigen Integration von Langzeitarbeitslosen, um so auch den wirtschaftlichen Neustart nach der Pandemie zu beschleunigen. Laumann: "Das Besondere an der Initiative ist, dass wir Ideen fördern, um Beschäftigung zu schaffen. Gleichzeitig entlasten wir Arbeitgeber bei pandemiebedingten Zusatzaufgaben bei der Einarbeitung und halten auch nach einer erfolgreichen Arbeitsmarktintegration ein Unterstützungsangebot bereit."

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Unterschiedliche Förderaufrufe

Mit den unterschiedlichen Förderaufrufen will die Landesregierung vier arbeitsmarktpolitische Stellschrauben anziehen. Mit der Förderung "10.000 Perspektiven" sollen besonders kleinere Betriebe einen Anreiz erhalten, auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Menschen mit schlechteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt einzustellen. Sie erhalten je neu eingestelltem Mitarbeiter aus der Langzeitarbeitslosigkeit eine Einarbeitungspauschale von 1.500 Euro.

Im Rahmen des Wettbewerbs "100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit" sucht die Regierung nach neuen Geschäftsmodellen mit Bezug zu Digitalisierung oder Klimaschutz, durch die langzeitarbeitslose Menschen eine dauerhafte Beschäftigung erhalten. Bedingung ist, dass bereits zur Antragstellung mindestens ein Arbeitsplatz geschaffen wird. Für zunächst 50 solcher Ideen stehen je bis zu 50.000 Euro bereit. Weitere 50 sollen danach folgen.

Fast jeder Zweite länger als ein Jahr arbeitslos

Ehemalige Arbeitslose und ihre neuen Arbeitsgeber fördert die Landesregierung mit der "Aufsuchenden Stabilisierungsberatung". Beide Seiten sollen damit Unterstützung bei der Integration in den Betrieb erhalten, um so das Beschäftigungsverhältnis festigen und erneute Arbeitslosigkeit zu verhindern.

Die "Kooperative Beschäftigung" richtet sich an gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsunternehmen und privatwirtschaftliche Betriebe. Gefördert wird die Zusammenarbeit beider Seiten, mit der die Übergangschancen in ungeförderte Beschäftigung von ehemaligen Langzeitarbeitslosen verbessert werden. "Aufgrund der Krise ist mittlerweile fast jeder Zweite länger als ein Jahr arbeitslos", so Laumann. "Mit der Initiative bündeln wir verschiedene Ansätze, haben aber immer das Ziel der Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt vor Augen."

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Text: / handwerksblatt.de

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