Gore Tex: Der Stoff für echte Challenges
Wenn Outdoorkleidung, Berufskleidung, Sicherheitshandschuhe oder Sicherheitsschuhe hergestellt werden, ist fast immer Gore Tex mit im Spiel.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Berufskleidung: So sind Sie richtig angezogen
Grund dafür sind die hervorragenden Eigenschaften des Materials bei hohen Belastungen. Die Zufriedenheit mit der Berufskleidung hängt neben Kriterien wie Optik oder nützlichen Tools, etwa verdeckte Reißverschlüsse, einschiebbare Kniepolster und zweckmäßigen Taschen auch wesentlich von der Beschaffenheit des verwendeten Gewebes ab.
Atmungsaktiv sollte es sein, wasserabweisend für den Einsatz bei schlechtem Wetter auf der Baustelle, robust für die Begegnung mit Steinen, Sand oder Holzspänen und möglichst schwer entflammbar. Kein anderer Name als Gore Tex wird mit diesen Eigenschaften unmittelbar verbunden. Ein virtuelles Labor gibt einen Einblick hinter die Kulissen.
Keine Chance für Regen und Schnee
Das Geheimnis: In der Gore Tex Membrane stecken Milliarden von Poren, wovon jedes dieser winzigen Löcher 20.000 Mal kleiner ist als ein Wassertropfen. Die Poren sorgen dafür, dass die Membrane, die in allen Produkten des originalen Gore Tex Produktprogramms zum Einsatz kommt, absolut wasserdicht ist. So haben Regen und Schnee keine Chance.
Neben der Wasserdichtigkeit bietet die Membrane aber noch weitere Vorteile: Sie ist auch atmungsaktiv und winddicht. Die Poren in der Gore Tex Membrane sind 700 Mal größer als Wasserdampfmoleküle – auch wenn sie in Form von Schweiß daherkommen. Das bedeutet, dass der Schweiß bei anstrengenden Aktivitäten oder steigenden Temperaturen entweichen kann.
Aufwändiges Prüfverfahren
Dahinter steckt ein aufwändiges Prüfverfahren, das für die hohe Qualität des Gewebes bürgt. In einem virtuellen Test-Lab gibt das Unternehmen einen Einblick in insgesamt 20 Laborräume mit insgesamt 97 Teststationen. Denn was beiläufig später auf der Haut getragen wird, durchläuft zuvor strengste und aufwändige Prüfkontrollen.
Im Footwear Lab sorgen insgesamt sieben Teststationen dafür, dass der Stoff, aus dem später Schuhe produziert werden, auch hält, was er verspricht. Dazu zählen der Footwear Breathability Test, Bottle Test, Wicking Test, Gore Zentrifugentest und Gore Walking Simulator. Hier werden Atmungsaktivität, Verhalten bei Nässe und das Verhalten bei Gehbewegungen geprüft. Im Handschuh-Labor geht es weiter mit acht Teststationen, die unter anderem nach Kriterien wie Wasserdampfdurchlässigkeit, Atmungsaktivität und Dichtigkeit aufgebaut sind. Im Textillabor mit insgesamt 19 Teststationen werden Zug- und Reißfestigkeit des Gewebes, Schrumpfverhalten oder ölabweisende Eigenschaften auf Herz und Nieren geprüft.
Nasslabor prüft den Ernstfall bei Dauerregen
Feucht geht es im Nasslabor zu, wo das Material auf Waschverhalten, Nässeeinwirkung und Schweissbelastung geprüft wird. Ein Garment Center mit acht Highlight-Stationen, inkl. Kleidungskonzept, Nahtversiegelung, wasserdichte versus nichtwasserdichte Konstruktionen, ein Rain Room mit zwei Teststationen mit Dauerberegnung und Sturmwürfel, ein Durability Testing & Analysis Lab mit 23 Teststationen, die die Haltbarkeit unter Dauerbelastung im Blick haben, ein Wärme- und Flammenlabor mit acht Teststationen sowie ein Biophysik-Labor mit 17 Teststationen lassen dann keine Fragen mehr offen und sorgen dafür, dass der Stoff auch hält, was sein Name verspricht.
Text:
Claudia Stemick /
handwerksblatt.de
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