Abermalige Verschiebung von Messen und Kongressen
Die Messeveranstalter Deutschlands müssen erneut einen schweren Schlag ertragen. Die derzeitige Entwicklung der Corona-Pandemie verursacht zahlreiche Verschiebungen oder Umdisponierungen von Messe- und Kongressterminen.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Messen für das Handwerk
Für Messeveranstalter, aber auch für zahlreiche Besucher eine bittere Pille: Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie mussten zahlreiche Messe- und Kongresstermine erneut verschoben oder umdisponiert werden.
Ob die Elektrotechnik in Dortmund, Ligna oder Domotex in Hannover, die Automechanika in Frankfurt oder die Süffa in Stuttgart: Zahlreiche Messen wurden auf den Frühsommer bis Herbst/Winter 2021 verlegt. Diejenigen Messeveranstalter, die von diesem Frühjahr auf das Frühjahr 2021 umdisponiert haben, zittern noch, wie die weitere Entwicklung verläuft. Denn eine Planungssicherheit gibt es derzeit nicht.
Aktueller Beleg ist das Verbot von Messen für den gesamten Monat November 2021 im Rahmen des Teil-Lock-Downs. "Die deutsche Messewirtschaft respektiert grundsätzlich, dass viele Branchen dazu beitragen müssen", räumt Geschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft, Jörn Holtmeier, ein. Dennoch gibt er zu bedenken: "Wir brauchen dringend Planungssicherheit, auch damit ihre internationale Bedeutung nicht beschädigt wird. Eine Gleichstellung von Messen mit dem Groß- und Einzelhandel ist mehr als berechtigt. Beides findet in ähnlich strukturierten Räumen statt und hat weitgehend identische Funktionen."
Digitale Formate als Modell der Zukunft?
Für Handwerker, die Messeschauplätze dazu nutzen, um sich über neueste Produkte zu informieren und mit der Branche auszutauschen, hinterlassen die ausgefallenen Termine ebenfalls eine große Lücke. Ist es doch manchmal das zufällige Entdecken eines Ausstellers, der genau das anbietet, was die tägliche Arbeit erleichtert, der fachliche Plausch mit Kollegen, das Ausprobieren vor Ort, was fehlt. Der aktuellen Situation geschuldet sind daher viele Messeveranstalter auf digitale und hybride Formate ausgewichen, sodass ein Austausch in zumindest eingeschränkter Form stattfinden kann.
BAU erstmalig rein digital
Bestes Beispiel ist die BAU, die erstmalig im Januar 2021 als rein digitales Format an den Start gehen wird. Auch die ISH sowie die R+T und Internorga haben für das Frühjahr 2021 rein digitale Formate angekündigt. Hybride Formate, bestehend aus einem – unter hohen Sicherheitsauflagen geplanten – Präsenzteil und einem digitalen Teil, sind in Planung. Aktuelles Beispiel dafür ist die Internationale Eisenwarenmesse Köln, die vom Frühjahr 2020 auf Februar 2021 verschoben wurde.
Fakt ist: Viele Messen stellen sich neu auf und sammeln derzeit Erfahrungen für neue Messekonzepte der Zukunft. So äußerte sich Dr. Jochen Klöckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe AG, im Sommer zuversichtlich: Mit unserer hohen Messekompetenz, unserem digitalen Know-how und unserer inhaltlichen Expertise sind wir bestens für den Neustart nach der Krise gerüstet".
Einen Überblick über alle verschobenen Termine mit Zusatzinformationen über das jeweilige Messeformat finden Sie unter www.auma.de
Text:
Claudia Stemick /
handwerksblatt.de
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