"Reparieren lohnt sich!"
Für den ökologischen Fußabdruck: Seit 40 Jahren repariert Elektromeister Heinrich Jung in der "Blitzblume Ingelheim" Elektro-Geräte. Die große Mehrheit aller Reparaturen ist erfolgreich.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Reparieren statt wegwerfen
Viele Menschen kennen die Problematik. Ein Haushaltsgerät geht kaputt und schon stellt sich die Frage, neu kaufen oder reparieren. Elektromeister Heinrich Jung aus Ingelheim bei Mainz sagt aus Überzeugung: "Reparieren!". Seit Jung 1983 die Blitz-Blume gegründet hat repariert er Haushaltsgeräte. Im Gespräch sagte er: "In den vierzig Jahren habe ich kein einziges Neugerät verkauft!"
Der Blitz steht für Elektrik, die Blume für Ökologie: Heinrich Jung ist natürlich auch elektrisch unterwegs zu seiner Kundschaft. Foto: © Handwerkskammer RheinhessenDer Name ist hier auch Programm. Der Blitz steht für die Elektrik und die Blume für die Ökologie.
Jung ist überzeugt: "Wenn ein Gerät, beispielsweise eine Waschmaschine, 15 bis 20 Jahre einwandfrei gelaufen ist, hat man doch den Beweis dafür, dass das Gerät was taugt."
Der Handwerksmeister aus Rheinland-Pfalz weiß aus der jahrzehntelangen Erfahrung, dass der Defekt oft lediglich eine Verstopfung oder ein kleines kaputtes Bauteil ist.
20 Kilogramm Elektroschrott pro Person im Jahr
Heinrich Jung mit der Auszeichnung Goldener Schraubenzieher 2020 vom Runden Tisch e.V.. Foto: © Handwerkskammer RheinhessenIn solchen Fällen würde er gerne gebrauchte Teile einbauen. Das scheint im Moment noch unmöglich. Es gibt zu wenige gebrauchte Ersatzteile.
Dabei sollte man bei im Schnitt 20 Kilogramm Elektroschrott pro Deutschem im Jahr denken, dass genug da sein könnte.
Genau deshalb arbeitet Heinrich Jung beim "Runden Tisch Reparatur" des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität mit.
Der "Runde Tisch Reparatur" in Rheinland-PfalzWeniger Müll und Elektroschrott, mehr Reparaturen: In Rheinland-Pfalz erarbeitet der "Runde Tisch Reparatur" unter anderem mit dem Handwerk Handlungsansätze. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Der Betrieb hat sämtliche Reparaturen ausgewertetFoto: © Blitzblume
Der Betrieb hat sämtliche Reparaturen ausgewertet. Das Ergebnis war: Die Mehrheit aller Reparaturen war erfolgreich. In seltenen Fällen war eine Reparatur aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht mehr möglich.
Die Fehlerstatistik der Blitzblume-Ingelheim bietet einen detaillierten Einblick in die Reparaturpraxis des Unternehmens und zeigt deutlich, welchen Beitrag Reparaturen zur Nachhaltigkeit leisten können.
Durch die Verlängerung der Nutzungsdauer von Konsumgütern werden Ressourcen gespart und die Umweltbelastung reduziert.
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Text:
Christoph Visone /
handwerksblatt.de
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