Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall und das Fraunhofer IFF bieten eine kostenfreie Web-Anwendung, mit der sich die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter planen lässt.
In Betrieben, in denen Roboter ohne zusätzliche Schutzeinrichtung direkt mit Beschäftigten zusammenarbeiten, muss die Geschwindigkeit bestimmt werden, bis zu der diese Kollaboration gefahrlos möglich ist, ohne dass die Kollision zwischen Mensch und Maschine den Beschäftigten schädigt. Bisher war dazu eine messtechnische Risikobewertung notwendig: Mit einem Kraft- und Druckmessgerät wird geprüft, ob der Roboter bei einer Kollision die in der ISO/TS 15066 festgelegten biomechanischen Grenzwerte einhält.
Eine solche Messung ist nur bei einem aufgebauten und programmierten Robotersystem möglich, und eine nachträgliche Drosselung der Geschwindigkeit kann dazu führen, dass sich das System weniger rechnet als erhofft. Jetzt hat das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) im Auftrag der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)eine webbasierte Hilfe entwickelt, die bereits in der Planungsphase bei der sicheren und effizienten Ausrichtung der kollaborativen Roboter im Betrieb unterstützen soll.
Maximal zulässige Geschwindigkeit des Roboters wird ermittelt
Der sogenannte Cobot-Planer steht Nutzerinnen und Nutzern kostenfrei zur Verfügung. In drei Schritten können sie hier ihr Robotersystembeschreiben, woraufhin der Cobot-Planer die Gefahrensituation simuliert und daraus die zulässige Höchstgeschwindigkeit ermittelt, bei der der Roboter die zulässigen Grenzwerte noch einhält.
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Die Daten werden aus Sicherheitsgründennicht dauerhaft im System gespeichert. User können sie jedoch herunterladen, um sie später wiederzuverwenden. Dank eines parameterbasierten Robotermodells ist es laut BGHM grundsätzlich möglich, jeden kollaborativen Robotertyp im Cobot-Planer zu verwenden.
Cobot-Planer kann auch bei Gefährdungsbeurteilung nützen
Der BGHM zufolge kann der Cobot-Planer einzelnebiomechanische Messungen noch nicht vollständig ersetzen, soll aber dabei unterstützen, Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) ab Planungsphase sicher und gesund zu gestalten und den Engineering-Aufwand bei der Umsetzung des Systeme zu reduzieren. Darüber hinaus kann die interaktive Web-Anwendung auch für die Gefährdungsbeurteilung genutzt werden.
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