Immer mehr Menschen bestellen besonderes Gebäck, etwa bei traumtorten.de, schönen Schmuck oder andere erlesene Spezialitäten über das Internet.

Immer mehr Menschen bestellen besonderes Gebäck, etwa bei traumtorten.de, schönen Schmuck oder andere erlesene Spezialitäten über das Internet. (Foto: © Katharina Koch)

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Erfolgreich mit dem eigenen Online-Shop

Mit dem richtigen Vermarktungskonzept können durch Online-Shops zusätzliche Umsätze generiert werden.

Die Corona-Krise hat einen Trend beschleunigt, der bereits seit dem Jahr 2015 deutlich erkennbar ist. Der Online-Handel boomt. So lagen die Umsätze im Jahr 2020 mit 23,8 Prozent deutlich über denen des Jahres 2019. Von 2015 bis 2019 fiel das Umsatzwachstum in dieser Branche mit einer durchschnittlichen Rate von 9,5 Prozent pro Jahr noch etwas gemäßigter aus. Auch im Handwerk stellt ein eigener Online-Shop für manche Gewerke eine interessante Erweiterung des Geschäftsmodells dar.

Ob als reine Verkaufsplattform oder als Oberfläche, wo man sich Angebot und Waren genauer anschauen kann, um dann im persönlichen Gespräch individuelle Wünsche anhand der gezeigten Beispiele zu besprechen: Ein Online-Shop, so die Erfahrungen produktorientierter Handwerksbetriebe, kann durchaus Schwung ins Geschäft bringen.

Pionier mit Traumtorten 

Frank Tefert ist ein waschechter Pionier im Online-Geschäft. Als der Essener Informatikingenieur 1993 seine Frau Barbara ehelichte, ging er – ganz fortschrittlich – in den Erziehungsurlaub und widmete sich dem gemeinsamen Kind. Barbara Werntges ist Konditormeisterin und hatte zu diesem Zeitpunkt gerade die Verantwortung für das elterliche, traditionsreiche Konditoreiunternehmen mit Café im schönen Essener Stadtteil Werden übernommen.

Frank Tefert nutzte die Zeit, um parallel an neuen Ideen für das Unternehmen zu arbeiten, in das er im Folgejahr mit einstieg. Klar, dass es dem Tüftler in den Fingern juckte, wie man das Unternehmen auch digital gut aufstellen konnte. So kam es, dass bereits vor 20 (!) Jahren die Konditorei und Café Werntges mit ihrer Internetplattform www.traumtorten.de national und international Bekanntheit erlangte. "Damals war das Internet noch absolutes Neuland, an Shops im Handwerk hat erst recht niemand gedacht", erinnert sich Frank Tefert. Seine Geschäftsidee ging auf. Das Besondere: Nutzer können sich online ihre Traumtorte bestellen – mit individueller Gestaltung. Ob die klassische Hochzeitstorte, Geburtstagstorte, zur Taufe oder zum Abitur: Für jeden Anlass bietet traumtorten.de die passende Torte.

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Über 1.000 Produkte im Shop

Traumorten im Online-Shop bei Tortenatelier Schwanbeck. Foto: © Katharina KochTraumorten im Online-Shop bei Tortenatelier Schwanbeck. Foto: © Katharina Koch

Das Konzept für den Shop entwickelte der umtriebige Unternehmer selbst und setzte dies mit Hilfe eines Programmierers sowie Basisfunktionen aus XT-Commerce um. "Das Wichtigste ist die Usability, das heißt, es muss aus Sicht des Nutzers einfach funktionieren", fasst Frank Tefert zusammen. Doch was einfach funktioniert, ist längst nicht so einfach gemacht. "Unser Shopsystem kann ungleich viel mehr, als dies gängige Shopsysteme heute bieten", räumt der Traumtorten-Chef ein und weiß, dass dies selbstverständlich seiner beruflichen Vorbildung zu verdanken ist. Weit über 1.000 Produkte gibt es im maßgeschneiderten Shop. Ein weiterer wichtiger Baustein sind die Terminauswahl und Logistik. "Die termingenaue Lieferung ist elementar für unser Geschäft, da die Traumtorten ja zumeist zu einem ganz bestimmten Event fertig sein sollen." Heute hat das Unternehmen drei Standbeine: den Tortenladen, den Onlineshop und das Café. Ein Besuch in dem schönen alten Fachwerkhaus lohnt sich allemal. Wer nicht den Weg nach Essen macht, kann problemlos online aus dem breiten Sortiment bestellen. 

Auch Caroline Schwanbeck, Inhaberin des Tortenateliers Schwanbeck aus Iserlohn, ist seit letztem Jahr Inhaberin eines eigenen Online-Shops. Im letzten Sommer eröffnete sie den Shop auf Basis von Shopify. Zunächst lief das Geschäft eher verhalten an, vor Weihnachten "lief das Ding dann aber heiß", freut sich die junge Konditormeisterin. So wurden vor allem deutschlandweit Stollen bestellt, aber auch "Do-it-yourself-Torten", also Rohlinge, waren überaus gefragt, die die Kunden nach eigenen Wünschen komplettieren können.

Bestellen und Abholen

Caroline Schwanbeck bietet ihre süßen Köstlichkeiten seit letztem Sommer auch imOnline-Shop an. Foto: © Katharina KochCaroline Schwanbeck bietet ihre süßen Köstlichkeiten seit letztem Sommer auch imOnline-Shop an. Foto: © Katharina Koch

"Viele Kunden bestellen abends auf dem Sofa, wenn sie endlich Zeit dafür haben. Da ist es von Vorteil, rund um die Uhr erreichbar zu sein", fasst die Jungunternehmerin zusammen. Dabei steht der Versand nicht im Mittelpunkt. Die meisten Kunden bestellen und holen die Torte dann auch selbst ab. "Das Online-Geschäft macht unglaublich viel Spaß, und man bekommt immer mehr ein Gefühl dafür", strahlt Caroline Schwanbeck. Ein besonderes Anliegen für die Zukunft ist ihr die Digitalisierung des Vertriebs. Schon jetzt postet sie Leckereien auf Instagram und verlinkt zum Shop, denn "eine umfassende Vernetzung, bei der eins ins andere greift, ist wichtig."

Auch die Goldschmiedemeisterin Heike Simons nutzte die Zeit der Corona-Pandemie, um einen eigenen Online-Shop zu entwickeln. Da sie bis vor kurzem allein im Atelier arbeitete und keinen Verkaufsraum hatte, war es wichtig, auch online mit einem Shop präsent zu sein. "Ich habe mich da zunächst allein reingefuchst und unglaublich im Verlauf dazugelernt", bekennt die sympathische Unternehmerin freimütig. Dass sie den Biss hat, dranzubleiben und sich die Dinge anzueignen, spürt man sofort, wenn sie von ihrem Ausflug in die Welt der Website-Entwickler berichtet.

Professionelle Wareninszenierung

Zunächst arbeitete sie mit Wordpress, einem Open-Source-Programm, erstellte damit die Website und schließlich den Shop. Sie fotografierte ihre Schmuckstücke und stellte sie nach und nach in den Shop ein. Dabei lernte sie jede Menge über die professionelle Inszenierung der Waren. Doch nicht nur die Fotos müssen ansprechend sein, auch die Bezeichnungen der Fotos haben einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg des Shops, erklärt die Unternehmerin.

"Als ich den Shop allein fertig gestellt hatte, bin ich auf Tobias Vogel, Berater bei der Handwerkskammer Düsseldorf, zugegangen und habe mir weitere Unterstützung gesucht, da ich mir nun auch mehr Traffic auf den Seiten wünschte. Besonders erhellend war für mich dabei die Einsicht, dass ich meinen Fotos eindeutige Namen geben muss, damit diese besser gefunden werden", fasst Heike Simons die für sie wichtigste Erkenntnis aus dem Beratungsgespräch zusammen. Schließlich war es ihr wichtig, nicht allein eine schicke Seite mit schönen Fotos zu haben, sie sollte auch gefunden werden und Kunden auf ihr Angebot aufmerksam machen

Unterschiedliche Kommunikationskanäle nutzen

Heike Simons präsentiert ihre Schmuckstücke ansprechend im Online-Shop. Foto: © Heike SimonsHeike Simons präsentiert ihre Schmuckstücke ansprechend im Online-Shop. Foto: © Heike SimonsHeute kommen wöchentlich mehrere Anfragen über den Shop im Internet. Dabei wäre es verkürzt zu sagen, dass jede Internetanfrage direkt eine Bestellung ist. Aber es ist häufig der Erstkontakt über das Internet und den Shop, der zu einem Geschäftsabschluss im weiteren Verlauf führt.

"Klar muss der Shop schön aussehen und ansprechend gestaltet sein", fasst sie zusammen, "aber viel entscheidender ist es, auch gefunden zu werden und das Zusammenspiel unterschiedlicher Kanäle zu nutzen". Dazu hat sie eine eigene Strategie entwickelt, in der sie zwei Produktlinien mit unterschiedlichen Shops sowie eine durchdachte Kommunikationsstrategie mit Aktivitäten auf Facebook und Instagram, die immer wieder zum Shop führen, verbindet. Die zweite Produktlinie und damit der zweite Shop richtet sich an ein jüngeres Zielpublikum mit preisgünstigeren Angeboten. Hier postet sie fast täglich auf Instagram, natürlich mit Verlinkung zum Shop. "Wenn du dich einmal auf das Thema eingelassen hat, merkst du sehr schnell, dass man immer dranbleiben muss", fasst die Goldschmiedemeisterin ihre Erfahrung zusammen. Und kommt auf den wichtigsten Punkt zu sprechen: "Wichtig ist, ein Konzept zu verfolgen und ganzheitlich zu kommunizieren."

 

Hintergrund Hier geht es zum Online-Auftritt von Traumtorten.
Hier geht es zum Internetauftritt von Tortenatelier Schwanbeck.
Hier geht es zum Online-Auftritt von Schmuckatelier Catseye. 

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Text: / handwerksblatt.de

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