Mit einem dualen Studium lassen sich die Vorteile von beruflicher und akademischer Bildung miteinander verknüpfen (Foto: © newagecinema/123RF.com)

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157 duale Studiengänge für Handwerks-Azubis

Eine Auswertung der Datenbank AusbildungPlus informiert über Angebote, Daten und Strukturen, wie sich Ausbildung und Studium kombinieren lassen. Mehr als ein Viertel ist offen für Handwerker.

Im Handwerk gibt es vielfältige Optionen für ein ausbildungsintegrierendes duales Studium. Das zeigt eine Sonderauswertung der Datenbank AusbildungPlus. Eine Reihe dieser Studiengänge sei direkt auf einzelne Handwerksberufe/Gewerke zugeschnitten, andere stehen, neben einer Reihe von Industrie- und Handels-Ausbildungsberufen, auch dem Handwerk offen.

Von den insgesamt 565 in AusbildungPlus gelisteten dualen Studiengängen können Handwerks-Azubis 157 ausbildungsintegrierende duale Studiengänge belegen. 21 davon richten sich ausschließlich an Auszubildende, die einen Abschluss in einem Handwerksberuf anstreben. 136 Angebote stehen Auszubildenden sowohl in Handwerksberufen als auch in anderen Berufen offen.
    
129 der untersuchten Angebote stehen an Fachhochschulen zur Verfügung. Weiterhin sind 19 universitäre Angebote mit Handwerksbezug erfasst – ein hoher Anteil an den insgesamt bundesweit nur 69 zur Verfügung stehenden dualen Studiengängen an Universitäten. Die restlichen neun sind Angebote von Berufsakademien.

Bei den Fachrichtungen zeigt sich, dass besonders die dualen Studienangebote im Bauingenieurwesen, gefolgt von der Elektrotechnik, stark auf die Zielgruppe der Handwerks-Azubis ausgerichtet sind. Mit Blick auf einzelne Berufe bieten sich vor allem für Elektroniker viele Wege: Ihnen stehen über 50 Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Bei den Maurer und SHK-Anlagenmechanikern sind es 29 bzw. 27.

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Standortbestimmung für das Handwerk

Die Sonderauswertung der Datenbank AusbildungPlus im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) bietet erstmals einen Überblick über Zahlen und Fakten zum dualen Studium im Bereich des Handwerks. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks entstanden. In den Blick genommen wurden ausbildungsintegrierende duale Studiengänge.

Die Auswertung zeigt, dass das duale Studium nicht nur für Großbetriebe, sondern auch für kleinere und mittlere Unternehmen interessant sein kann. Praktische Umsetzungsbeispiele runden die Veröffentlichung ab. Ziel der Publikation ist es, eine Standortbestimmung des Handwerks in diesem Bereich vorzunehmen, um Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung dualer Studiengänge im Handwerk ableiten zu können.

Zur Sonderauswertung der Datenbank AusbildungPlus"Duale Studiengänge sind ein Beispiel dafür, wie die jeweiligen Vorteile von beruflicher und akademischer Bildung miteinander verknüpft werden können", erklärt Hans Peter Wollseifer. Als Akteure in der beruflichen Bildung begrüße und unterstütze man diese Entwicklung. "Die Kooperationen lassen gegenseitiges Verständnis wachsen. Sie ermöglichen innovative Bildungsangebote zur Fachkräftesicherung und die Gestaltung individueller Bildungsbiografien", so der ZDH-Präsident weiter.
 

Text: / handwerksblatt.de