Abwrackprämie für Asbest?
Die IG Bauen-Agrar-Umwelt fordert von der Politik eine Förderung für Asbest-Sanierungen, um einen Anreiz zu schaffen, das gefährliche Material endgültig aus Altbauten entfernen zu lassen.
Nach Angaben der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) erkranken im Zusammenhang mit Asbest jedes Jahr nahezu 4.000 Menschen. Wer Asbeststaub einatmet kann an Asbestose, Lungen- oder Kehlkopfkrebs erkranken. Zwar ist das Bauen mit Asbestfasern seit 1993 verboten, ein Teil der Altbauten dürften Schätzungen der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zufolge immer noch mit dem gefährlichen Material belastet sein.
Die Industriegewerkschaft rechnet vor, dass Asbest in der Zeit zwischen 1950 und Ende 1980 als Baustoff gedient habe, als rund 9,2 Millionen Wohngebäude in der Bundesrepublik entstanden seien. Um für Haubesitzer einen Anreiz zu schaffen, das Material endgültig aus dem Baubestand zu entfernen, schlägt die IG Bau eine staatliche Förderung vor. "Wir brauchen eine Sanierungs- und Abwrackprämie für Asbest im Bau", so Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG Bau.
Hausbesitzer müssen bislang kostspielige Asbest-Sanierung selbst tragen
Denkbar sei laut der Gewerkschaft ein eigenes Förderprogramm der KfW-Bank für Asbest-Sanierungen, das Hauseigentümern einen staatlichen Zuschuss garantieren würde. Wer Asbest-Bauteile fachgerecht entfernen lasse, solle die Hälfte der Entsorgungskosten bis zu einer Obergrenze erstattet bekommen, lautet der Vorschlag des IG BAU-Chefs. Bislang sei die Entsorgung für Privatleute finanziell unattraktiv. Für einen Boden aus so genannten Floor-Flex-Platten kämen laut Feiger in einem Einfamilienhaus rasch mehrere Tausend Euro zusammen. Auf der kostspieligen Asbest-Sanierung blieben die Hausbesitzer Feiger zufolge meist sitzen.
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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