Vom Taschengeld bis zur Rente: Fast jeder Deutsche legt regelmäßig Geld zurück.

Vom Taschengeld bis zur Rente: Fast jeder Deutsche legt regelmäßig Geld zurück. (Foto: © kaliantye/123RF.com)

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Die Deutschen sollen ihr Sparverhalten überdenken

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Die Deutschen haben mit 251,7 Milliarden Euro so viel Geld wie noch nie zuvor in einem Jahr gespart. Aber nur 34 Milliarden davon werden in Aktien und Fonds investiert. Der BVR appelliert zum Weltspartag an die Bundesbürger, ihr Sparverhalten zu überdenken.

Die Deutschen bleiben ein Volk der Sparer, nutzen aber dabei noch nicht ausreichend die Chancen von Wertpapieren, das meldet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) anlässlich des Weltspartags am 30. Oktober.

Mit 251,7 Milliarden Euro legten die Deutschen zuletzt so viel wie noch nie zurück, aber mit lediglich 34 Milliarden Euro und somit 14 Prozent der jährlichen Vermögensbildung wird ein zu geringer Teil in Aktien oder Fonds investiert.

Mit Bankberatern über Alternativen  sprechen

Private Haushalte in Deutschland haben vom 1. April 2018 bis zum 31. März 2019 insgesamt 251,7 Milliarden Euro gespart. Die Sparquote lag bei 10.4 Prozent. Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland lag zum Ende des ersten Quartals 2019 bei 6.356 Milliarden Euro, ein Plus von 4,5 Prozent.

"Dies ist in Zeiten von Null- oder Negativzinsen zu unausgewogen", erklärt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. "Sicherlich sind Bankeinlagen weiterhin erste Wahl, wenn es darum geht, kurzfristig Geld für Anschaffungen oder wichtige Ereignisse zu sparen. Sobald der Sparhorizont jedoch mittel- bis langfristig ist, sollten die Bundesbürger unbedingt mit ihren Bankberatern über Alternativen wie Aktien und Investmentfonds sprechen." 

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Trotz des rekordniedrigen Zinsniveaus hatten Bankeinlagen laut BVR in den zwölf Monaten bis Ende Juli 2019 mit 165,6 Milliarden Euro erneut den höchsten Zufluss. 

Fast jeder Bundesbürger legt übrigens regelmäßig Geld zurück. Der Anteil bei einkommensschwächeren Haushalten ist nur geringer. "Es ist beachtlich, dass immerhin über 50 Prozent der Menschen mit einem Nettoeinkommen von bis zu 1.000 Euro angeben, dass sie regelmäßig monatlich sparen", so Andreas Martin. 

Private Altersvorsorge auch für Geringverdiener besser fördern

Gerade für die Einkommensschwächeren wäre ein langfristiges Sparen enorm wichtig, findet der BVR-Vorstand. Hier könne auch die Politik helfen: "Sie sollte Anreize schaffen, welche die private Altersvorsorge gerade auch für Haushalte mit niedrigen Einkommen stärken. Bei der Förderung der privaten Altersvorsorge muss es einen großen Sprung nach vorne geben."

Die bisherige Förderung im Rahmen der Riesterrente müsse deutlich vereinfacht, attraktiver und transparenter werden. Dabei sollte die Förderhöchstgrenze deutlich angehoben werden. Auch sollten für Bezieher der Grundsicherung im Alter die Freibeträge für Einkommen aus der privaten Altersvorsorge erhöht werden. Überlegungen für eine Finanztransaktionssteuer lehnt der BVR ab.

Text: / handwerksblatt.de

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