Kontaktloses Bezahlen soll in Kürze bis 50 Euro ohne PIN-Eingabe möglich sein.  Bei den Lechtermann-Pollmeier Bäckereien (Foto) kann der Kunde auch kleinste Beträge bargeld- und kontaktlos bezahlen.

Kontaktloses Bezahlen soll in Kürze bis 50 Euro ohne PIN-Eingabe möglich sein. Bei den Lechtermann-Pollmeier Bäckereien (Foto) kann der Kunde auch kleinste Beträge bargeld- und kontaktlos bezahlen. (Foto: © Thomas F. Starke )

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Kontaktlos Bezahlen ohne PIN bis 50 Euro

Hygienisch bezahlen in Corona-Zeiten: Deutschlands Banken und Sparkassen wollen das Limit beim kontaktlosen Bezahlen ohne PIN von 25 auf 50 Euro erhöhen.

Viele Geschäfte rufen ihre Kunden aktuell dazu auf, möglichst mit der Karte und kontaktlos zu bezahlen. Beim kontaktlosen Bezahlen mit der girocard oder der Kreditkarte gibt es bislang ein Limit von 25 Euro. Bei allen Beträgen über 25 Euro muss der Kunde seine Geheimzahl eingeben oder unterschreiben.

Aus hygienischen Gründen plant die deutsche Kreditwirtschaft jetzt die Option der kontaktlosen Kartenzahlung an der Kasse (dem POS oder Point-of-Sale) ohne Pin-Eingabe von 25 auf 50 Euro zu erhöhen. 

Erleichterung für Handel und Kunden

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"Gerade in der aktuellen Situation erleichtert dies zusätzlich den Bezahlvorgang an der Kasse für Handel sowie Kunden", berichtet der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR).

Spätestens nach fünf Transaktionen oder nach einer Gesamtsumme von 150 Euro müssen die Kunden aber wieder die PIN eingeben.

Alternative: Mit dem Smartphone zahlen: Kunden, die komplett auf die PIN-Eingabe verzichten möchten, können die digitale girocard im Smartphone nutzen. Beim Bezahlen mit dem eigenen Smartphone gibt der Kunde jede Bezahlung ab dem ersten Cent mit der Entsperrfunktion seines Smartphones, zum Beispiel Fingerabdruck, an der Kasse frei. Wie das im Detail funktioniert, erfährt man auf girocard.eu oder auf der Internetseite der eigenen Bank oder Sparkasse.

Die deutsche Kreditwirtschaft ist aktuell noch in der Umsetzungsphase. "Die Stabilität der Systeme hat dabei in der aktuellen Phase auch weiterhin oberste Priorität", so der BVR.

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In Deutschland gibt es über 100 Millionen girocards. Mit 75 Millionen davon kann man heute schon kontaktlos bezahlen. Dies erkennt man an dem Wellensymbol auf der Karte. Dazu kommen noch mehrere Millionen Kreditkarten, die für das kontaktlose Bezahlen geeignet sind.

So funktioniert das Zahlen per Karte

NFC, also "Near Field Communication", macht die kontaktlose Übertragung von Daten möglich. Kunden, die eine girocard oder Kreditkarte mit dem NFC-Chip haben (gekennzeichnet durch ein Wellen-Symbol, können Einkäufe von bis zu 25 Euro schnell und bequem erledigen. Sie müssen nur die Karte vorhalten, wenn das Kassenterminal ebenfalls mit dem Kontaktlos-Symbol gekennzeichnet ist.

Nur bei größeren Summen, in der Regel über 25 Euro (oder bald ab 50 Euro), ist eine PIN notwendig. Man muss dann trotzdem vorher nur die Karte vorhalten, braucht sie also auch bei größeren Summen nicht in den Kartenleser stecken. 

So funktioniert das Zahlen per App

Banking-App: Banken wie Volks- und Raiffeisenbanken oder Sparkassen bieten eine Banking-App für das kontaktlose Zahlen. Dafür ist dann keine Kreditkarte notwendig.
Google-Pay: Für Google-Pay benötigt man ein Android-Smartphone der jüngeren Generation mit NFC-Chip die Google-Pay-App sowie eine Kreditkarte, die das unterstützt, oder ein PayPal-Konto. Zum kontaktlosen Bezahlen muss man lediglich das Smartphone vorhalten. Bei größeren Summen muss man das Smartphone entsperren.
Apple-Pay: Apple Pay funktioniert mit dem Smartphone (ab iPhone 6), der Apple Watch, Mac-Modellen mit Touch iD und dem iPad (ab iPad min 3). Zahlungen kann man per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung einleiten. Auch Apple-Pay arbeitet mittels Near Field Communication (NFC) sowie über die hauseigene App Wallet.

In allen Fällen wird natürlich vorausgesetzt, dass auch das Terminal des Händlers das jeweilige Bezahlverfahren unterstützt.

Text: / handwerksblatt.de