Die Zahl der Verbraucher, die eine Photovoltaikanlage betreiben, und einen Teil des Stroms vor Ort selbst verbrauchen, steigt. Ein Forschungsprojekt untersuchte Vorteile und Hindernisse.
Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) ist die Zahl der PV-Prosumenten, Verbraucher, die per Photovoltaikanlage Strom erzeugen und diesen vor Ort teils selbst konsumieren, in Deutschland kräftig gestiegen: um fast 100.000 in der Zeit von Februar 2019 bis Januar 2020.
Der Verband fungierte als Koordinator eines Forschungsprojekts, das dieses Prosuming genannte Energiekonzept in acht EU-Ländern untersucht hat. Die Forscher schauten, welche Modelle in den Ländern existieren, welche Barrieren es gibt und wie sie überwunden werden können. Ein übereinstimmendes Ergebnis der Experten aus allen Ländern: Das Potenzial der Dächer, die bisher noch nicht für die Solarstromerzeugung genutzt werden, ist sehr groß.
Solaranlagen mit -Speicher und Ladesäulen kombinieren
Dem BSW zufolge lassen sich besonders hohe Eigenverbrauchsquoten für Prosumer erreichen, die außer in eine Photovoltaikanlage noch in einen Solarstromspeicher und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge investiert haben. Bei intelligenter Steuerung könne bei diesem Modell das gesamte Energiesystem davon profitieren, heißt es aus dem Verband.
Prosumenten könnten dazu beitragen, die Stromnetze zu stabilisieren, indem sie Verbrauch und Erzeugung flexibel ausglichen, die Spitzen der Solarstromproduktion in der Mittagszeit glätteten und Blindleistung zur Stabilisierung der Netzspannung lieferten. Zugleich könnten Verteilnetzbetreiber laut BSW am Netzanschlusspunkt der Prosumenten Informationen über die Erzeugungsanlage und lokale Netzzustandsdaten abrufen, das sei für den Netzbetrieb wichtig.
Zudem wirbt der Verband in einem YouTube-Clip dafür, sich als Prosument mit der dezentralen Solarstromerzeugung und -versorgung unabhängiger zu machen und die Energiekosten zu verringern.
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