Die Sieger aus dem Bezirk der HWK Düsseldorf (hier fand in diesem Jahr die Auszeichnung auf Landesebene statt) mit Hans Hund, Präsident WHKT, Landeswirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart, Kammerpräsident Andreas Ehlert und Vizepräsident Karl-Heinz Reidenbach. (Foto: © Wilfried Meyer)

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Stipendium für die besten Handwerker im Land

Betriebsführung

Höchstleistungen im Handwerk: Die 75 besten Gesellinnen und Gesellen aus NRW wurden in Düsseldorf mit einem Stipendium ausgezeichnet. Besonders erfolgreich waren in diesem Jahr die jungen Handwerkerinnen.

Das nordrhein-westfälische Handwerk feierte in Düsseldorf die 75 Besten aus seinem aktuellen Gesellen-Jahrgang. Sie haben mit ihrem Gesellenstück oder mit einer Arbeitsprobe beim diesjährigen "Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks" auf Landesebene Erste Plätze errungen.

Stolz und stille Freude, aber auch Jubelszenen

Stolz und stille Freude, aber auch Jubelszenen spielten sich am Samstag während des Festakts in der Handwerkskammer Düsseldorf ab, in dessen Mittelpunkt die Ehrung der Siegerinnen und Sieger aus den sieben HWK-Bezirken des Landes stand: sie haben sich unter rund 3.000 Teilnehmern in insgesamt drei Ausscheidungsrunden von der Innungs- über die Kammer- bis zur Landesebene durchgesetzt.

Maßgeschneiderte Gesellenstücke

Auffällig erfolgreich waren vor allem Handwerkerinnen: sie stellten nur ein Viertel der Teilnehmer, aber mit 32 Spitzenplätzen fast die Hälfte der Sieger. Die "Top 75" zeichnet allesamt eines aus: sie haben für ihr Bestenergebnis mit besonderem Einsatz und besonders effektiv geplant, konzipiert, arrangiert, skizziert, analysiert, entwickelt, gestaltet, gemessen, und immer wieder verglichen und geprüft.

Ein typisches Beispiel für ein solch maßgeschneidertes Exzellenz-Stück lieferte etwa Maria Magdalena Weig ab, deren Gesellenarbeit die Exzellenz-Tradition der heimischen Ausbildungsbetriebe in der Haute-Couture-Metropole Düsseldorf aufs Beste wiederspiegelt (Ausbildungsunternehmen Pio O´Kan, Königsallee). Ihr Ensemble aus seidener Tailleurjacke und weitem Jacquard-Rock mit Rüsche aus Taft und Organza war konkurrenzlos.

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Auf der "Kö" direkt gegenüber hat noch ein anderer Ausbildungsbetrieb Hervorragendes in der Unterweisung geleistet: Uhrmacher Blome, der die Landessiegerin Sophia Hidding im anspruchsvollen zeitmesstechnischen Handwerk an exquisite Berufsreife heranführte.

Vier Landessieger aus Duisburg

Foto: © Wilfried MeyerFoto: © Wilfried Meyer

Den Rang unter den besten Ausbildungsstädten des Handwerks lief in diesem Jahr allerdings Duisburg der Landeshauptstadt ab; aus der Ruhrmetropole stammen gleich vier Sieger (Hörakustikerin Juliane Neis (Hörzentrum Dageförde GmbH), Raumausstatterin Natalie Goschin (Johannes Konnertz, Kaarst), Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Dominik Ternes (Heinrich Tapp GmbH) und Technischer Modellbauer (Fachrichtung Gießerei) Dennis Lange (Duisburger Modellfabrik GmbH).

Auch Oberhausen beheimatet zwei Landesbeste: Bestatterin Francesca Caroppo (Ausbildungsbetrieb Olaf Ortmann) und Maßschneiderin im Schwerpunkt Herrencouture Leonie Pöhlmann (Maßatelier Heinz Reeker e.K. Inh. Gunda Lippert, Moers). Landessieger im Bootsbau ist der Nettetaler Philip Engels (Jörn Liederländer).

Bei den Fliesenlegern setzte sich Sascha Cuppenbender aus Wesel durch, den sein Vater Guido Cuppenbender hervorragend ausbildete. Im selten gewordenen Ausbildungsberuf des Seilers überzeugte Alexander Rau aus Hilden (Globus-Drahtseil GmbH & Co. KG) am deutlichsten.

Erster Gratulant auf der Schlussfeier war Landeswirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart, der im Rahmen einer Talkrunde die Gelegenheit nutzte, um dem Handwerk für seine herausragende Ausbildungsleistung und Qualitätsorientierung zu danken.

Höchstleistungen in der beruflichen Bildung

"Mit der heutigen Veranstaltung möchten wir unsere Wertschätzung für die Gesellinnen und Gesellen und ihre hervorragenden Prüfungsleistungen zum Ausdruck bringen. Denn sie zeigen einmal mehr, welche Höchstleistungen in der beruflichen Bildung möglich sind. Die Erfolge bestärken uns darin, die duale Ausbildung und die Fortbildungsangebote im Handwerk weiter zu stärken und zu modernisieren."

Neben Pinkwart diskutierten unter Moderation von Eva Padberg (WDR) Spitzenpersönlichkeiten des Landeshandwerks: WHKT-Präsident Hans Hund, HWK-Präsident Andreas Ehlert, Gesellen-Vizepräsident Karl-Heinz Reidenbach, die vormalige PLW-Siegerin Melanie Bachert und der aktuelle PLW-Sieger Dennis Lange Herausforderungen und neue Chancen der Ausbildung etwa durch die fortschreitende Digitalisierung der Prozesse und Verfahren im Handwerk.

"Sie motivieren durch das tolle Ergebnis ihres selbst erarbeitetes Vermögens sich, die nächste Generation, aber auch mich und alle, die schon länger und jeden Tag erstklassige Leistungen erbringen müssen und wollen", zeigte sich Ehlert hochzufrieden mit dem Ergebnis des diesjährigen PLW-Wettbewerbs. Als weltweit gerühmtes Muster für eine selbst erarbeitete berufliche Zukunft mit "Tragkraft auch in Krisenzeiten" pries Reidenbach die duale Ausbildung und die jungen Könner.

Chance beim PLW auf Bundesebene

Die Landessieger konnten sich anschließend auf offener Bühne nicht nur über die Urkunde, sondern auch ein mit 7.200 Euro verbundenes Stipendium der "Begabtenförderung berufliche Bildung GmbH" freuen.

Das Landeswirtschaftsministerium stiftete Sonderpreise.

Alle Erstplatzierten auf Landesebene haben nun die erneute Chance beim PLW auf Bundesebene. Die auch dort Erfolgreichen werden am 13. Dezember der Öffentlichkeit vorgestellt und geehrt werden.

Text: / handwerksblatt.de

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