Zur Aufrechterhaltung der Landwirtschaft und Versorgung der Bevölkerung sind funktionierende Services und Maschinen unerlässlich. Land- und Baumaschinenmechatroniker halten sie in Stand.

Zur Aufrechterhaltung der Landwirtschaft und Versorgung der Bevölkerung sind funktionierende Services und Maschinen unerlässlich. Land- und Baumaschinenmechatroniker halten sie in Stand. (Foto: © auremar/123RF.com)

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Zum Spezialisten für Land- und Baumaschinen werden

Der Mechatroniker für Land- und Baumaschinen entwickelt sich zu einem nachgefragten Beruf, der als Servicetechniker und Meister beste Karrierechancen bietet. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Aus- und Fortbildung. 

7.819 Ausbildungsverhältnisse waren Ende 2019 in die Lehrlingsrollen der Handwerkskammern eingetragen. Im Jahr zuvor waren es noch 7.587 Lehrverträge gewesen – ein Plus von 3,02 Prozent. "Das ist ein fantastisches Ergebnis", freut sich Leo Thiesgen, Bundesinnungsmeister des Bundesverbandes LandBauTechnik. Die positive Entwicklung führt er auf die gesteigerten Berufsorientierungsmaßnahmen in Schulen und auf Messen zurück, aber auch auf die begleitende Nachwuchskampagne "Starke Typen". Aus dem Slogan "Gemeinsam auf der Erfolgsspur" sei ein Credo geworden, das die gesamte Branche umspanne und von ihr aktiv gelebt werde.

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Für Dr. Michael Oelck wird gerade in Zeiten der Corona Krise deutlich, wie wichtig und sinnhaft die Branche mit dem Ausbildungsberuf Land- und Baumaschinenmechatroniker, aber auch den Fortbildungen zum Servicetechniker und Meister ist. Zur Aufrechterhaltung der Landwirtschaft und der Versorgung der Bevölkerung sind funktionierende Services und Maschinen unerlässlich. "Die Branche braucht auch in Zukunft in dieser wichtigen Branche gut ausgebildete Fachkräfte und kann eine sichere Perspektive und attraktive Tätigkeiten und Laufbahnen bieten", fasst der Hauptgeschäftsführer von LandBauTechnik zusammen. 

421 neue Meisterinnen und Meister

Die Zahl neuer Meisterinnen und Meister hat ebenfalls zugelegt. 421 junge Menschen haben bis Ende 2019 bundesweit ihre Meisterprüfung im Landmaschinenmechanikerhandwerk abgelegt. Im Jahr zuvor waren es noch 368 gewesen. "Das ist der höchste Wert seit 1992 und satte 14,4 Prozent mehr als im Vorjahr", freut sich Bundesinnungsmeister Leo Thiesgen. Unter den Meistern seien erstmals auch vier Meisterinnen gewesen. 

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Meisterschulen werden zertifiziert

"Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel in die Ausarbeitung der Aus- und Fortbildung investiert", erklärt Leo Thiesgen. So zertifiziere der Bundesverband seit anderthalb Jahren die Meisterschulen. Damit wolle man die Qualität der Fortbildung weiter und vor allem flächendeckend stärken. Außerdem solle damit sichergestellt werden, dass die Meisterschulungsstätten auch dem neuesten Stand der Technik sowohl bei den Maschinen, als auch bei Materialien sowie den Kenntnissen der Lehrenden entsprechen. Bisher seien fünf Kursstätten durch den Bundesverband zertifiziert worden: die Gewerbeschule Breisach, die BFA Lüneburg, das BBZ Mitte in Petersberg, das BTZ der Handwerkskammer der Pfalz sowie das Zentrum für Gewerbeförderung der Handwerkskammer Potsdam in Götz. 

Neue Meisterprüfungsverordnung vorgesehen

Zudem wird die Meisterprüfungsverordnung modernisiert. Unter anderem soll der Ausbildungsplan komplett reformiert und der Fortbildungsabschluss von "Landmaschinenmechanikermeister" in "Land- und Baumaschinenmechatroniker-Meister" umbenannt werden. "Wir haben ein konkretes Ziel: bestens ausgebildete Meister, die den Anforderungen an die hohe Technisierung und Digitalisierung aber auch die unternehmerischen Herausforderungen vollumfänglich Rechnung tragen können", so  Bundesinnungsmeister Leo Thiesgen. 

Servicetechniker – der technische Spezialist

Aus eigener Erfahrung wisse er aber auch zu genau, dass dies nicht ohne die nötige Berufserfahrung funktionieren könne. Die Technik sei längst so komplex geworden, dass sie nicht mehr nur eine Person alleine beherrschen kann. Hier seien Spezialisten gefragt. "Mit dem Karriere-Step des geprüften Servicetechnikers wollen wir genau hier ansetzen." Der Fortbildungsabschluss biete die Chance dazu, denn die vermittelten Lehrinhalte entsprechen dem Teil 1 der überarbeiteten Meisterverordnung und seien daher künftig anrechenbar. "So können sich die Gesellinnen und Gesellen also entscheiden, ob sie die Aufgaben des Meisters mit Personalverantwortung, Betriebsführung und Kundenverhandlungen wahrnehmen möchten, oder als 'Helden der Technik‘ ihre Berufung als geprüfter Servicetechniker finden."

Quelle: LandBauTechnik-Bundesverband

Text: / handwerksblatt.de

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