Die Handwerkskammer Dortmund stellt eine Verdopplung der Anträge auf Berufsanerkennung ausländischer Arbeitnehmer fest.

Die Handwerkskammer Dortmund stellt eine Verdopplung der Anträge auf Berufsanerkennung ausländischer Arbeitnehmer fest. (Foto: © pressmaster/123RF.com)

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Mehr Anträge auf Berufsanerkennung

Die Fachkräftezuwanderung im Kammerbezirk Dortmund gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Zahl der Anträge steigt.

Auch während der Corona-Pandemie suchen Unternehmen händeringend nach Fachkräften. Allein mit Bewerbern aus Deutschland kann der Bedarf kaum noch gedeckt werden. Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland gewinnt daher immer mehr an Bedeutung, wobei die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen als Voraussetzung für die Zuwanderung eine zentrale Rolle spielt. Alleine bei der Handwerkskammer Dortmund wurden seit April 2012 über 460 Anträge auf Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse gestellt.

Gesetz gibt es seit März 2020

Die Einführung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im März 2020 sollte ausländischen Fachkräften einen geregelten Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt eröffnen und es deutschen Betrieben ermöglichen, Fachkräfte direkt aus dem Ausland heraus für die Beschäftigung in Deutschland zu gewinnen. "Wir haben mit einer deutlichen Steigerung der Antragstellungen auf eine Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen gerechnet. Bedingt durch die Corona-Pandemie blieb ein außergewöhnlicher Ansturm jedoch aus", sagt Martina Schmidt, Abteilungsleiterin Handwerkskammer-Berufsbildungsrecht. Bis zum 15. November 2020 wurden insgesamt 83 Anträge bei der Handwerkskammer Dortmund gestellt. 2019 waren es bis zum 31. Dezember insgesamt 84. Im Schnitt kann bei rund einem Viertel die volle Gleichwertigkeit festgestellt werden.

Mehr als doppelt so viele Anträge

"Was sich seit März bereits zeigt ist, dass sich der Anteil der direkten Antragstellungen aus dem Ausland heraus mehr als verdoppelt hat", so Schmidt. Die meisten Anträge (28,9 Prozent) wurden zu den Referenzberufen Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik und Kraftfahrzeugmechatroniker gestellt. Am häufigsten hatten die Antragstellenden ihre berufliche Qualifikation in der Türkei, in Serbien oder in Polen erworben. Schmidt: "Wenn die Einschränkungen des Wirtschaftslebens aufgrund der Corona-Pandemie wieder gelockert werden, wird die Gewinnung ausländischer Fachkräfte sicherlich wieder in stärker in den Fokus der Unternehmen rücken und zu einem deutlichen Anstieg der Antragsverfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen führen."

Arbeitgebersiegel ins Leben gerufen

Um das Engagement von Betrieben auszuzeichnen und zu fördern, starteten der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Deutsche Industrie und Handelskammertag (DIHK) im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts "Unternehmen Berufsanerkennung" das Arbeitgebersiegel "Wir fördern Anerkennung". Unternehmen, die Beschäftigte bei der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsabschlüsse unterstützen, sollen mit dem Siegel besonders geehrt werden. Bewerbungen von Unternehmen aus dem Handwerks- sowie IHK-Bereich sind ab sofort deutschlandweit möglich.

 

Hintergrund Bei der Handwerkskammer Dortmund hilft Björn Woywod bei Fragen zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse per Telefon unter der Nummer 0231/5493163 oder per E-Mail unter bjoern.woywod@hwk-do.de weiter.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Website der Handwerkskammer Dortmund (Rubrik: Ausbildung).
Informationen zum Arbeitgebersiegel und zur Bewerbung sind online hier zu finden

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Text: / handwerksblatt.de

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