Fachaustausch beim Tag der Fügetechnik
Der diesjährige Tag der Fügetechnik der Handwerkskammer Münster brachte in deren Bildungszentrum (HBZ) 45 Teilnehmer aus Handwerk und Bildung zusammen.
Unter dem Motto "Kleben, Schrauben, Schweißen – Zukunft der Fügetechnik im Handwerk" standen aktuelle Entwicklungen und praktische Anwendungen im Mittelpunkt. Prof. Dr.-Ing. Miriam Laubrock (FH Münster) sorgte mit Forschungsergebnissen zur Belastbarkeit moderner Klebverbindungen für Erstaunen: Unter wechselnder Last überstanden diese bis zu eine Million Zyklen, während Schweißverbindungen bereits nach etwa 20.000 Zyklen versagten. Dennoch behalte Schweißen bei statischen Verbindungen Vorteile. Ergänzend zeigte Prof. Dr.-Ing. Raimund Kisse (Hochschule Bielefeld), wie digitale Drehmomentschlüssel bei Schraubverbindungen eine präzise Dokumentation ermöglichen und damit die Qualität erhöhen. Burkhard Hankel (HBZ) beleuchtete die Chancen im Bereich der Rüstungsindustrie, verwies aber auf hohe Qualitätsanforderungen und anspruchsvolle Unbedenklichkeitsprüfungen.
Wichtig sei, das bisherige Kerngeschäft nicht vollständig aufzugeben. Rolf Marahrens (Reiz Schweißtechnik) stellte die Bedeutung digitaler Stromquellen für präzises, automatisiertes Schweißen heraus. Entscheidend seien geeignete Schnittstellen für Roboter und Cobots. Patrick Schad (HBZ) zeigte, dass Normen wie DIN EN 1090 und DIN EN ISO 3834 keine Bürokratie darstellen, sondern wichtige Werkzeuge für sichere und wirtschaftliche Schweißprozesse sind. Er betonte den Stellenwert regelmäßiger Dokumentation und qualifizierter Mitarbeitender. Bei der anschließenden Besichtigung des HBZ-Fügezentrums konnten die Teilnehmer Cobotschweißen, Handlaserschweißtechnik und 3D-Druck live erleben. Ein Fazit zog Dr. Martina Viefhues, Beraterin für Innovation und Technik bei der Handwerkskammer: "Zukunftstechnologien haben längst Einzug in Werkstätten gehalten. Der fachliche Austausch und die kontinuierliche Weiterbildung für das Handwerk sind wichtig."
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Münster
Text:
Handwerkskammer Münster /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben