Metallbauermeisterin und Handwerksunternehmerin Melanie Franke leitet die Mädchen beim Fertigen eigener Designerstanduhren an.

Metallbauermeisterin und Handwerksunternehmerin Melanie Franke leitet die Mädchen beim Fertigen eigener Designerstanduhren an. (Foto: © Jennifer Weyland)

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Girls’Day und Boys’Day 2022 in der HWK

Zahlreiche Jugendliche aus dem ganzen Saarland erkundeten am 28. April drei Lehrwerkstätten der Handwerkskammer des Saarlandes.

Am 28. April 2022 konnten sich Jugendliche im Rahmen des bundesweiten Girls’Day und Boys’Day über Karrieremöglichkeiten jenseits überholter Rollenbilder informieren. Auch die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) war wieder mit dabei und öffnete drei ihrer Lehrwerkstätten in den Bereichen Metallbau, Elektro sowie im Friseurhandwerk für zwölf Schülerinnen und sechs Schüler aus allen Teilen des Saarlandes.

Unter Anleitung von Metallbauermeisterin Melanie Franke, von Friseurmeister Antonio Zambito sowie dem Ausbildungsmeister in der HWK-Elektrolehrwerkstatt Jan Reuter hatten die Jugendlichen bis zum frühen Nachmittag Gelegenheit, einen der drei Handwerksberufe kennenzulernen, selbst einige berufstypische Handgriffe auszuprobieren und ihre eigenen Werkstücke zu fertigen.

Seit Jahren schon ein fester Termin  

Im Kalender von Handwerksunternehmerin Melanie Franke ist der Girls’Day bereits seit mehreren Jahren als fester Termin gesetzt. "Man kann nicht zu früh damit beginnen, sich über Berufs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk zu informieren", findet die Metallbauermeisterin. In der HWK-Lehrwerkstatt leitete die Unternehmerin die Mädchen beim Fertigen einer Designer-Standuhr aus Metall an, die die Schülerinnen am Ende des Tages mit nachhause nehmen durften. "Es macht mir jedes Mal Freude, den Mädchen anhand eines konkreten Projektes zu vermitteln, dass es in unserem Handwerk keine Männerberufe gibt. Das gilt auch für meinen Beruf, in dem Frauen leider immer noch unterrepräsentiert sind", berichtet Franke. Teilnehmerin Nola strahlte beim Begutachten ihrer funktionstüchtigen Uhr und sagte: "Es ist toll zu sehen, wie aus einem Haufen kleiner Teile am Ende ein richtiges Werkstück entsteht" und erntete daraufhin ein kräftiges Nicken der anderen Teilnehmerinnen.

Während in der Metallwerkstatt geschliffen, gebohrt und geschraubt wurde, stand bei den Friseuren färben, schneiden und Bärte rasieren auf dem Programm. Unter Anleitung von Friseurmeister Toni Zambito gingen die Jungen im Alter von zehn bis 16 Jahren teils beherzt teils hochkonzentriert ans Werk. "Wer weiß, vielleicht habe ich heute einen Nachwuchsstylisten kennengelernt, der in ein paar Jahren von sich reden macht" lacht Zambito, der wie Melanie Franke bereits vergangenes Jahr beim Boys‘Day als Ausbildungsmeister mit dabei war. Dieses Mal hätten vier der sechs teilnehmenden Jungen echtes Interesse an einer Karriere im Friseurhandwerk bekundet, informierte Zambito. Die Freude beim Ausprobieren und Experimentieren sei den Schülern anzusehen gewesen und auch die Ergebnisse hätten sich absolut sehen lassen können, fand der Unternehmer.

Selbstgebaute Smartphone-Lautsprecher

In der HWK-Elektrolehrwerkstatt ertönte nach getaner Arbeit die Lieblingsplaylist der teilnehmenden Mädchen im Alter von elf bis 13 Jahren aus selbstgebauten Smartphone-Lautsprechern. Bevor die Ergebnisse begutachtet werden konnten, gingen die Schülerinnen unter Anleitung von Handwerkskammer-Ausbildungsmeister Jan Reuter fleißig ans Werk. In einer Reihe vieler, aufeinanderfolgender Arbeitsschritte wurde zusammengesteckt, glötet und getestet. "Aber klar", antwortete Reuter auf die Frage der Mädchen, ob es erlaubt sei, die Holzverkleidung der kleinen Soundboxen zuhause noch nach Lust und Laune bunt zu gestalten. 

Berufsorientierungsformate wie der Girls’Day und der Boys’Day seien die ideale Gelegenheit für Jugendliche, um das Handwerk live zu erleben und sich im persönlichen Gespräch mit erfahreneren Handwerkerinnen und Handwerkern über einzelne Berufsfelder zu informieren, weiß Handwerkskammerpräsident Bernd Wegner. "Ganz besonders freut es mich, dass wir in diesem Jahr Jugendliche aus allen Teilen unseres Bundeslandes in unseren Lehrwerkstätten begrüßen konnten. Ich bin mir sicher, dass die Schülerinnen und Schüler in unseren Werkstätten erleben konnten, wie kreativ, innovativ und vielseitig unsere Berufe sind", so der Präsident.

Dank von Hauptgeschäftsführer Bernd Reis

Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Bernd Reis sprach im Anschluss an die Veranstaltung den teilnehmenden Handwerksmeistern seinen besonderen Dank aus. "Als Mentoren konnten wir auch dieses Mal wieder Handwerkerpersönlichkeiten wie Metallbauermeisterin und Handwerksunternehmerin Melanie Franke und Friseurmeister Antonio Zambito gewinnen, der in Saarbrücken einen eigenen Salon betreibt.

Unsere Ausbildungsmeister stehen beispielhaft dafür, was es bedeutet, im Handwerk erfolgreich zu sein, und wissen davon zu berichten, dass es in unseren Berufen nicht auf das Geschlecht ankommt, sondern auf Können und Leidenschaft!", unterstrich der Hauptgeschäftsführer.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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