Großer Bahnhof bei der Verleihung der Wirtschaftsmedaille an Ralf Schmitz (vorne, Mitte, in Kluft) durch Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (4. v. r.) – für die Azubis (im Hintergrund) ein wichtiges Signal, welche Karrierewege im Handwerk möglich sind.. (Foto: © Constanze Knaack-Schweigstill/HWK Trier)

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Wirtschaftsmedaille für Maurermeister Ralf Schmitz

Der Nationaltrainer des Teams Deutsches Baugewerbe wurde vor 200 Gästen in Kenn gewürdigt. Ralf Schmitz ist auch ein Vorbild für Auszubildende.

Ralf Schmitz aus Bengel ist Meistermacher, Fachkräfteschmied und seit 2018 auch Nationaltrainer. Der Maurermeister leitet das Berufsbildungs- und Technologiezentrum Bau (BTZ) der Handwerkskammer Trier am Standort Kenn. Dort trägt der 54-Jährige für die 13 am Standort Beschäftigten sowie die jährlich rund 3.000 Lehrlinge in den Bauberufen eine hohe Verantwortung. Zugleich ist er seit 2018 Nationaltrainer für Bauberufe. Seine Schützlinge hat er bereits zum Europa- und Weltmeistertitel geführt. Jetzt hat Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing ihm die Wirtschaftsmedaille für herausragende Verdienste um die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz verliehen. Die Auszeichnung fand im BTZ der HWK in Kenn vor rund 200 Gästen statt.

Motivation für die Jugend

Schmitz vermittele sein Fachwissen mit viel Geduld, sagte der Minister. Er verstehe es, die Jugendlichen, die teilweise in einem schwierigen Alter seien, zu motivieren und für das Bauhandwerk zu begeistern. Das trage dazu bei, den hervorragenden Ruf des deutschen Handwerks und das Qualitätsversprechen "Made in Germany" zu erhalten, so der Minister. "Wir brauchen Menschen wie Ralf Schmitz, um junge Leute für die Berufe im Handwerk zu begeistern", sagte er. Schmitz dankte seinen Unterstützern – dem Haupt- und Ehrenamt der Handwerkskammer, dem BTZ Bau, der Abteilung Ausbildung, den Lehrlingen und seiner Familie – mit einem selbstverfassten Richtspruch.

Abschlusstraining in Kenn

2018 und 2019 hatten Teammitglieder aus der deutschen Nationalmannschaft der Bauhandwerker in Kenn für die Europa- und Weltmeisterschaften trainiert. Kurz vor den Worldskills im russischen Kasan im August 2019 fand im Kenner BTZ Bau das Abschlusstraining mit Nationaltrainer Schmitz statt. Mit großem Erfolg: Zweimal Gold und einmal Bronze war die Ausbeute für das Nationalteam Deutsches Baugewerbe. Durch die öffentlichen EM- und WM-Trainings, die damit verbundene überregionale Berichterstattung und die Erfolge bei der Europa- und Weltmeisterschaft hat nicht nur der Bauhof in Kenn erheblichen Auftrieb erhalten. "Die Aufmerksamkeit ist auch eine gute Werbung für eine Ausbildung im Bauhandwerk", betont Schmitz. "Obwohl die deutsche Mannschaft viel weniger Zeit zum Trainieren hat als viele Konkurrenten, mischen unsere Handwerker in der Weltspitze mit. Das spricht auch für die Leistungsfähigkeit unseres dualen Ausbildungssystems."

Kammer stellt Trainer frei

Am Erfolg beteiligt ist die Handwerkskammer Trier, die ihren Ausbildungsmeister für das Nationaltraining in der benötigten Zeit freigestellt und die Werkstätten zur Verfügung gestellt hatte. Dies hob auch Wissing lobend hervor. "Das Beispiel der Kammer Trier zeigt, wie gut es gelingen kann, Spitzenleistungen hervorzubringen", so der Minister. "Kenn ist eine moderne Ausbildungsstätte mit hochmotivierten Mitarbeitern", erklärte Vizepräsident Bernd Elsen in seiner Festrede und bedankte sich darin auch beim Land: "Es trägt mit erheblichen Zuschüssen immer wieder dazu bei, dass wir bestmögliche Voraussetzungen für eine Schulung auf höchstem Niveau schaffen können, im Kenner Bauhof ebenso wie im neuen Bildungszentrum in Trier." Die Erfolge des Nationalteams erzielen weitere Dominoeffekte: Sie motivieren Ausbilder und locken darüber hinaus handwerklichen Nachwuchs an. Ralf Schmitz erhält die Wirtschaftsmedaille damit auch stellvertretend für seine elf Ausbilder-Kollegen in Kenn. Die Handwerkskammer versteht die Auszeichnung zudem als Ansporn und Dank – für ihr Engagement, das Handwerk durch eine hochwertigen Aus- und Weiterbildung mit Lehrlingen und Fachkräften zu versorgen, die es so dringend braucht.

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Text: / handwerksblatt.de

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