Wohnungsbau: ZDB hofft auf Trendwende ab 2026
Die im Jahr 2024 fertiggestellten Wohnungen können laut ZDB den Bedarf nicht decken. Bei den Genehmigungen gebe es einen Aufwärtstrend. Zeitversetzt sei eine Trendwende bei den Fertigstellungen ab dem kommenden Jahr möglich.
Das Statistische Bundesamt meldet einen Rückgang bei der Fertigstellung von Wohnungseinheiten im vergangenen Jahr. 251.900 Wohnungen sind gebaut worden. Das waren 14,4 Prozent beziehungsweise 42.500 Wohnungen weniger als im Jahr davor. In den Jahren 2021 bis 2023 lag die Zahl fertiggestellter Wohnungen jeweils um 294.000.
"Die neuen Zahlen zeigen: Mit knapp 252.000 neuen Wohnungen im Jahr 2024 bleibt der Wohnungsbau deutlich hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück. Das war absehbar. Der Rückgang bei den Baugenehmigungen in den vergangenen Jahren wirkt sich zeitversetzt auf die Fertigstellungen aus. Für 2025 rechnen wir mit etwa 225.000 bis 230.000 neuen Wohnungen", erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.
Anzeichen einer Stabilisierung
Auch 2026 werde sich daran wenig ändern, weil die Genehmigungszahlen drastisch gesunken seien. "Erst wenn die Genehmigungszahlen wieder spürbar steigen, können zwei Jahre später die Baufertigstellungen anziehen. Frühestens mit den Daten für 2026 wäre mit messbaren Fortschritten im Wohnungsbau zu rechnen", sagt Pakleppa.
Bei den Genehmigungen gebe es allerdings erste Anzeichen einer Stabilisierung. "Für eine echte Trendwende reicht das aber noch nicht. Damit der Wohnungsbau wieder richtig in Schwung kommt, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen – für private Bauherren, für Investoren und die Branche." Die Bundesregierung müsse nun die richtigen Weichen stellen.
Bauministerin will Bauturbo zünden
Bauministerin Verena Hubertz (SPD) hatte angekündigt, einen Bauturbo zünden zu wollen. Der müsse konkrete Entlastungen und Anreize bringen – etwa durch eine verlängerte Sonder-AfA, einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer für Familien und verlässliche KfW-Förderprogramme auch für Neubauten. Gleichzeitig müssten Planungs- und Bauprozesse einfacher und schneller werden, fordert Pakleppa.
"Weniger Bürokratie, flexiblere technische Vorgaben und praxisnahe Regelungen beim Bauen würden nicht nur Kosten senken, sondern auch den Wohnungsbau insgesamt stärken. Bauherren und Branche hoffen auf einen klaren Kurswechsel – mit Pragmatismus, Planungssicherheit und echten Anreizen für neues Bauen."
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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