Der VW Crafter   Foto: © VW Nfz

Der VW Crafter Foto: © VW Nfz

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Mehr Mobilität im neuen Crafter

Mobilität

Komplett neu aufgebaut – und alles gelungen. Der neue Crafter von VW Nfz ist im Transportermarkt aktuell die Benchmark.

Nehme ich einen Pkw oder den Crafter? Für die Wahl des Fahrzeugs auf dem über 400 Kilometer langen Weg von Köln nach Magdeburg zögere ich keine Sekunde – ich nehme den Crafter von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Das Modell: Kastenwagen, in der Länge L3 mit hohem Dach, also nicht gerade das, was die Kollegen als Alltagsmodell bezeichnen. Doch der Wagen hat sämtliche Assistenzsysteme, extrem hohen Fahrkomfort dank Schwingsitz von Isringhausen und einen starken Zwei-Liter-Turbodiesel mit 130 kW/177 PS, der auch flottes Fahren zulässt. 

Volkswagen hat im letzten Jahr zur IAA Nutzfahrzeuge seinen Crafter der Weltöffentlichkeit vorgestellt, seit Frühling liefern die Hannoveraner das Schwergewicht unter den leichten Nutzfahrzeugen an Kunden aus. Das Marketing versprach – natürlich – den besten Crafter aller Zeiten, mit absoluten best-in-class-Werten. Schließlich haben die Ingenieure den Wagen von Grund auf neu entwickelt und in Kundenworkshops und Umfragen all das ermittelt, was künftig die Mobilität im neuen Nutzfahrzeug erleichtern soll. Und um es gleich zu sagen: Sie haben nicht zuviel versprochen, der Wagen löst all das ein, was das Marketing verspricht. Eine Tatsache, die nicht immer üblich ist.

Der Crafter fährt sich auch sparsam

Crafter hinten kopieNatürlich hat der Wagen mit seinem Motor, einem Diesel, aktuell ein Imageproblem. Doch abseits aller ideologischen und politischen Argumente ist der Diesel ein wirtschaftlicher und zugleich effizienter Motor, der aber eben Stickoxide produziert. Und genau die filtert der neue Crafter dank SCR-Technologie und dem Zusatzstoff AdBlue heraus. Wie hoch der Schadstoffausstoß und auch der Verbrauch ausfallen, hängt natürlich auch vom Einsatz des Gaspedals ab. Flotte Fahrten führen den Crafter an sein Limit von 165 km/h, dafür liegt der Verbrauch bei den Vollgasfahrten auch bei über 13 Litern. Anders beim sparsamen Einsatz. 7,5 Liter stehen in den technischen Daten, bei Leerfahrten schaffe ich es mit 7,8 doch unter der Acht-Liter-Grenze zu bleiben. Ein Topwert, der Wagen hat schließlich nicht gerade eine stromlinienförmige Silhouette. Dafür liefert das Aggregat ein zuverlässiges Drehmoment, das sich auch nicht von einer Last beeindrucken lässt. Bei einer Tonne Zuladung zieht der Crafter genauso zuverlässig durch wie ohne.

Echte Helfer - die Assistenzsysteme

Crafter innen kopieWas dem Fahrer seine Arbeit extrem erleichtert, sind – neben dem komfortablen Sitz in der geräumigen Fahrerkabine – besagte Assistenzsysteme. Was für Pkw vor allem im Luxussegment üblich ist, hat beim Crafter Eingang gefunden. Mit distanzgeregeltem Tempomat und aktivem Spurhalte-Assistenten fährt der Transporter nahezu alleine, die üblichen Helfer wie Notfall-Bremsassistenten oder Totwinkel-Assistent vervollständigen das Gefühl, in einem sicheren Wagen zu sitzen. Highlights merkt man erst, wenn es ums langsam fahren geht. Etwa der Radarwarner hinten beim Ausparken, der vor fließendem Verkehr warnt – in beide Richtungen. Eine Option, hinter der meiner Meinung nach auf jeden Fall das Kreuz in das Ja-Feld gehört. Auch der Trailer-Assist, der über eine Art Joy-Sticksteuerung der Seitenspiegel funktioniert, sollte für alle Anhängerfahrer dabei sein. Der TV-Spot setzt nicht von ungefähr dieses praktische Feature gekonnt in Szene.
Das Fahrwerk erweist sich als tadellos, das Handling mit dem knapp sechs Meter langen Kastenwagen ist auch in der engen Innenstadt kein Problem. 11,3 Kubikmeter Volumen kann der Kastenwagen aufnehmen, an Nutzlast sind es über 1,3 Tonnen.

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Fazit: Der Crafter hält, was das Marketing großmundig verspricht – das Modell ist das derzeit beste Fahrzeug unter den leichten Nutzfahrzeugen. Allerdings hat diese Qualität auch seinen Preis. Denn der Crafter beginnt als Basismodell bei netto 28.416 Euro, hat dafür aber nur einen Seitenwindassistent und den kleinen 75kW/102 PS-Diesel an Bord. Wer den Luxustempomaten samt Lane-Assist und Rückfahrkamera haben will, kann ein Paket mit weiteren Extras für 3.510 Euro netto dazu ordern. Das Klimapaket schlägt mit 2.285 Euro netto zu Buche, das Radio-Navi-System gibt es je nach Version ab 1.065 Euro netto.

Fotos: © VW Nfz

Text: / handwerksblatt.de