Neu aufgelegter Klassiker von Renault: Der Trafic hat im letzten Jahr ein Facelift bekommen.

Neu aufgelegter Klassiker von Renault: Der Trafic hat im letzten Jahr ein Facelift bekommen. (Foto: © Martin Bärtges)

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Fahrbericht: French Connection – Renault Trafic L2H1

Renault hat seinem Trafic ein Facelift verpasst. Jetzt ist der klassische Lieferwagen mit neuer Optik und stärkeren Motoren unterwegs.

Seit vergangenem Jahr ist der Renault Trafic, der Brot-und-Butter-Transporter der Franzosen, mit neuer Optik und neuen Motoren unterwegs. Er startet in der Klasse der Transporter mit bis zu drei Tonnen zulässigem Gesamtgewicht - und trifft dort auf reichlich Wettbewerb.

Ein kleiner Einblick in die Geschichte des Transporters

Weltweit verkaufte Renault seit der Markteinführung des Trafic im Jahre 1980 rund 1,6 Millionen Trafic aus der ersten und zweiten Generation. Von der 2014 vorgestellten dritten Modellgeneration rollten bis Ende 2018 mehr als eine halbe Million Fahrzeuge vom Band. Während der Vorgänger im Nissan Werk in Barcelona produziert wurde, fertigt Renault die dritte Trafic Generation wieder in Frankreich, im Werk Sandouville.

Der modellgepflegte Franzose tritt optisch mit dezent überarbeitetem Außendesign, neu gestalteter Kabine und modernen, abgasarmen Motoren an. Die Voll-LED-Scheinwerfer und die markentypische Lichtsignatur in C-Form kennt man bereits von anderen Modellen aus der Renault Palette. Dem Kühlergrill haben die Designer mit Chromelementen ein markantes Erscheinungsbild verpasst.

Grosse Variantenvielfalt

Die Ladefläche des Renault Trafic, viel Platz zum Transport von Material oder Maschinen. Foto: © Martin BärtgesDie Ladefläche des Renault Trafic, viel Platz zum Transport von Material oder Maschinen. Foto: © Martin Bärtges

Den Trafic gibt es als Kastenwagen in zwei Radständen, nämlich mit 3,1 und 3,5 Meter. Daraus resultieren zwei Gesamtlängen von fünf und 5,4 Meter. In der "flachen" H1-Version bietet der Kastenwagen eine Laderaumhöhe von 1,4 Meter, die H2-Ausführung mit Hochdach stellt einen 1,9 Meter hohen Frachtraum bereit. Das Volumen des Laderaums liegt im Kastenwagen - je nach Version - zwischen 5,2 und 8,6 Kubikmeter. Im Testwagen, einem Trafic L2H1, der in Höhe und Breite knapp unter zwei Meter bleibt, sind es sechs Kubikmeter. Die maximale Länge des Laderaums liegt (ohne Durchlade unter dem Beifahrersitz) bei 2.937 mm, die maximale Breite beträgt 1.387 mm. Fast 1,2 Tonnen kann der Trafic in der Testwagen-Ausführung zuladen.

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Den Kastenwagen liefert Renault im Bereich des Ladesabteils durchgängig verblecht, teil- oder vollverglast. Je nach Kundenwunsch wird der Trafic ohne seitliche Schiebetür oder, je nach Bedarf, mit ein oder zwei seitlichen Schiebetüren ausgeliefert. Neben dem zwei- bzw. dreisitzigen Kastenwagen ist auch eine Version als Doppelkabine mit zwei Sitzreihen im Angebot. Diese wird allerdings nur in der Version mit flachem Dach - in beiden Radständen und Längen - angeboten. Im Heck geben zwei Heckflügeltüren - die in einem Winkel von bis zu 255 Grad zu öffnen sind - den Zugang zum Laderaum frei.

Neue Antriebsaggregate

Das leistungsstarke Dieselaggregat erfüllt die Abgasnorm Euro 6D-Temp. Foto: © Martin BärtgesDas leistungsstarke Dieselaggregat erfüllt die Abgasnorm Euro 6D-Temp. Foto: © Martin Bärtges

Als Novum ersetzen im modellgepflegten Trafic dCi-Motoren mit zwei Liter Hubraum und einem Leistungsspektrum von 120 bis 170 PS die bisherigen 1,6 Liter Aggregate. Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Im Testwagen, einem Trafic L2 H1 3,0 t Energy dCI 145 EDC, sorgen 146 Pferdestärken - kombiniert mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe - für ordentliche Fahrleistungen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 km/h. Das maximale Drehmoment des Selbstzünders von 350 Nm liegt bereits bei 1.500 U/min an. Damit lassen sich auch Anhänger ziehen, die zulässige Anhängelast liegt gebremst bei zwei Tonnen. Der 80 Liter fassende Kraftstofftank sorgt in Verbindung mit einem Testverbrauch von rund neun Liter Diesel auf 100 Kilometer für eine anständige Reichweite. Mit seinen tief nach unten gezogenen Seitenscheiben und der groß dimensionierte Windschutzscheibe bietet der Trafic ein gutes Sichtfeld und lässt sich auch in Innenstädten gut manövrieren. Das Doppelkupplungsgetriebe sorgt - nicht nur im urbanen Umfeld - mit seinen automatisierten Gangwechseln für entspanntes Fahren.

Mobiles Büro in der Fahrerkabine

Die Ablagefläche in der Fahrerkabine bietet ausreichend Platz, um auch unterwegs bequem am Laptop arbeiten zu können. Foto: © Martin BärtgesDie Ablagefläche in der Fahrerkabine bietet ausreichend Platz, um auch unterwegs bequem am Laptop arbeiten zu können. Foto: © Martin Bärtges

Auch im Stand hat der Trafic durchaus seine Stärken. Er verfügt über insgesamt 14 Ablagefächer mit insgesamt 90 Liter Volumen, verteilt im ganzen Fahrgastraum. Praktisch ist das Staufach für einen Laptop-Computer auf der Rückseite des Mittelsitzes. Bei nach vorne geklapptem Sitz können Fahrer oder Beifahrer am Rechner arbeiten. Das Laptop-Fach bietet zudem ein hochklappbares und schwenkbares Klemmbrett für Dokumente im DIN-A4-Format. Besonders üppig geraten ist mit 54 Litern Inhalt ein Fach unter der zweisitzigen Beifahrersitzbank. Über eine Klappe in der Trennwand zum Ladeabteil lassen sich auf der rechten Fahrzeugseite längere Gegenstände bis in den Fahrgastraum durchladen. So kann Ladegut bis zu einer Länge von 415 Zentimeter vor Diebstahl, Wetter und Beschädigung geschützt transportiert werden.

Nach ergonomischen Gesichtspunkten ist das Cockpit des französischen Transporters gestaltet. Der Trafic verfügt ab Werk über einen längen- und höhenverstellbaren Fahrersitz. Gegenüber dem Vorgängermodell ist die Sitzposition jetzt tiefer und weniger aufrecht geraten. Modellgepflegt präsentiert sich der Innenraum des Transporters mit widerstandsfähigeren Sitzbezügen, neu geformtem Schaltknauf für das Schalt- und EDC-Doppelkupplungsgetriebe und Mattchrom-Akzenten an Luftaustrittsdüsen, der Umrandung der Mittelkonsole und dem Bedienfeld der Klimaanlage.

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Im Alltag eindeutig wichtiger sind Multimediasystemen wie das optionale Media Nav Evolution und R-LINK Evolution für Internet im Fahrzeug, die den Trafic in ein rollendes Büro verwandeln. Handwerker und Gewerbetreibende können so etwa Zeitverlust durch Staus vermeiden oder unterwegs ihren Maileingang abfragen, Kundenmails beantworten und den Arbeitsalltag organisieren. Das Media Nav Evolution Multimediasystem verfügt über einen 7-Zoll-Touchscreen, Bedienelemente am Lenkrad und Bluetooth-Funktion für das Audio-Streaming von Musik und das Telefonieren per Freisprechanlage.

Schlüsselloses Start- und Zugangssystem

Ab Werk bietet der Trafic Kastenwagen in der Komfort-Ausstattung das schlüssellose Zugangs- und Startsystem Keycard Handsfree. Beim Ein- und Ausladen muss der Fahrer den Schlüssel nicht zur Hand haben. Der Laderaum lässt sich separat öffnen oder schließen, mit der Option Single Door Opening lässt sich lediglich die Fahrertür öffnen. Bei allen Varianten ist werksseitig die automatische Türverriegelung beim Anfahren mit an Bord. Wenn mehrere Mitarbeiter ein Fahrzeug nutzen sollen, gibt es den Trafic auf Wunsch mit drei Schlüsseln.

Ein Wort zu den Betriebskosten. Die routinemäßige kleine Inspektion mit Ölwechsel ist alle 40.000 Kilometer fällig, alternativ alle zwei Jahre. Alle Motoren verfügen über eine wartungsfreie Steuerkette, was ebenfalls die Betriebskosten senkt.

Mit dem Ausstattungsniveau Komfort gibt es den Renault Trafic L2H1 mit sechs Kubikmeter Ladevolumen zu einem Nettopreis von 30.690 Euro. Mit einigen Extras summiert sich der Nettopreis beim Testwagen auf 35.770 Euro

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Text: / handwerksblatt.de

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