Ein unaufmerksamer Moment und schon ist es geschehen: Nach einer Fehlbetankung droht im Zweifel eine kostspielige Reparatur.

Ein unaufmerksamer Moment und schon ist es geschehen: Nach einer Fehlbetankung droht im Zweifel eine kostspielige Reparatur. (Foto: © Martin Hangen / ADAC)

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Falsch getankt: Das sollten Sie beachten

Mobilität

Die Verwechslung von Kraftstoffen beim Tanken kann zu teuren Schäden führen. Tipps, wie man nach einer Fehlbetankung reagieren sollte, gibt es vom ADAC.

Diesel und Benzin verwechselt? Das bedeutet im Zweifel eine kostspielige Reparatur – bei Beschädigung des Motors oder Einspritzsystems können die Kosten schnell in den vierstelligen Bereich kommen. Der ADAC (Allgemeine Deutsche Automobil-Club) gibt Empfehlungen, wie man sich nach einer Fehlbetankung richtig verhalten sollte.

Die Tipps vom ADAC

Was ist zu tun bei ...

... Benzin im Dieseltank?

Dies zählt zu den vermutlich häufigsten Fällen, da der Tankstutzen für Super – sofern das Fahrzeug keinen Fehlbetankungsschutz hat – auch in die Tanköffnung eines Dieselautos passt. Der ADAC rät: in keinem Fall die Zündung einschalten! Darüber hinaus sollten Fahrer moderner Autos möglichst vermeiden, die Fahrertür zu öffnen, da einige Fahrzeuge dann bereits die Kraftstoffpumpe starten und das falsche Gemisch somit in das Motorsystem befördert wird. Stattdessen sollten Autofahrer die Hinweise in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugherstellers beachten. Wurde der Motor noch nicht gestartet, reicht unter Umständen das Abpumpen des Diesel-Benzin-Gemisches aus dem Tank.

Was aber, wenn der Motor schon gelaufen ist? Naturgemäß baut der Diesel einen Schmierfilm auf, der durch das Benzin augenblicklich entfernt wird – dann kann es zu einem Motorschaden kommen. Daneben führt ebenso das Einfüllen von AdBlue in den Kraftstofftank oder von Kraftstoff in den AdBlue-Tank oft zu teuren Schäden.

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Übrigens: Sehr alte Dieselautos, die keine Direkteinspritzung haben, zählen zu den Ausnahmen. Sie verkraften wenige Liter Benzin auf vergleichsweise viel Diesel

... Diesel im Benziner?

Obwohl die Diesel-Zapfpistolen an Tankstellen einen größeren Durchmesser als die Einfüllstutzen bei Autos mit Ottomotor haben, lässt sich die Zapfpistole häufig in den Einfüllstutzen einführen. Wenn sie sich dort einhakt, ist eine Betankung mit Diesel möglich. Hier gilt ebenfalls: Fahrertür nicht öffnen, Zündung nicht einschalten, Motor nicht mehr anlassen und die Bedienungsanleitung zurate ziehen.

In älteren Fahrzeugen wurde oft eine kleine Schutzklappe im hinteren Bereich des Einfüllstutzens verbaut, heutzutage ist das nur noch selten der Fall.

... Super E10 statt E5?

Das ist in der Regel kein Problem. Fast alle Fahrzeuge ab dem Baujahr 2011 sind für den Kraftstoff freigegeben. Sollte das Auto jedoch nicht für E10 freigegeben sein, sollten auch hier die Hinweise des Fahrzeugherstellers beachtet werden. Oft reicht es bereits aus, den Tank unverzüglich mit einer ethanolarmen Sorte aufzufüllen – im Idealfall Super Plus.

ADAC auf YouTube: Falscher Sprit im Tank

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Und wer trägt die Kosten?

Für die Kosten des Abpumpens des falsch getankten Kraftstoffes oder die mögliche Motorreparatur muss der Verbraucher in der Regel selbst bezahlen, Versicherer übernehmen solche Fälle meist nicht.

Im Rahmen seines Autotests prüft der ADAC bei allen Testfahrzeugen, ob eine Fehlbetankung mit Benzin beziehungsweise Diesel möglich ist. Die meisten neuen Diesel-Modelle sind inzwischen mit einem Fehlbetankungsschutz ausgerüstet, bei Benziner-Modellen fehlt dieser oft.

Quelle: ADAC

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Text: / handwerksblatt.de

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