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Renault präsentierte auf der IAA Transportation in Hannover seine Vision der zukünftigen E-Transporter: der Estafette Concept. (Foto: © Renault)
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September 2024
Die Estafette war 1959 die Transporterrevolution von Renault. Jetzt kommt sie zurück – als Estafette Concept für den E-Transport.
Immer häufiger nehmen Autohersteller Anleihen aus der Vergangenheit. Jetzt greift Renault die Transporterikone Estafette aus dem Jahr 1959 auf. Das Konzeptauto steht auf einer FlexEVan-Plattform, die Franzosen mit ihrem Joint-Venture Partner Flexis entwickelt haben. Es ist ein völlig neues elektrisches Nutzfahrzeug, das in Städten und Ballungsräumen zum Einsatz kommen soll.
Besonderen Wert legten die Entwickler auf die Aspekte Sicherheit für Fahrer und Güter sowie ein schnelles Be- und Entladen. Damit soll die Estafette Concept ein erstes Beispiel für die künftige Gestaltung von Transportern sein. "Es wurde speziell für den Einsatz in Städten entwickelt, kompakt, vernetzt und auf die Bedürfnisse nachhaltiger Lieferdienste zugeschnitten", sagt Philippe Divry, CEO der Flexis SAS.
Die Estafette Concept hat eine Grundfläche von 4,87 Metern Länge bei 1,93 Metern Breite, was dem Kangoo mit der Länge L2 entspricht, ist allerdings mit 2,59 Metern mehr als 70 Zentimeter höher. Dadurch kann der Fahrer zwischen Fahrerkabine und Laderaum schnell wechseln. Die seitlichen Schiebetüren lassen sich mit einer Handbewegung öffnen, was nicht nur Zeit, sondern auch Kraft spart. Statt Heckklappe besitzt der Transporter ein Rollo, sodass die volle Ladehöhe ausgenutzt werden kann. Dahinter steckt ein Laderaum mit einem Volumen von 7,1 Kubikmeter, was dem Trafic mit normalem Dach und kurzem Radstand (L1H2) gleichkommt.
Rein optisch fällt der Wagen schon durch seine Neon-Farben auf. "Transporter werden nicht länger anonyme Formen besitzen: Sie werden liebenswert und ausdrucksstark und in auffälligen Pop-Farben lackiert sein", prognostiziert Sandeep Bhambra, Chefdesigner, Advanced Design und Concept Cars im Renault Elektrobereich Ampere. Das soll die Art und Weise verändern, wie Menschen Transporter im urbanen Bereich wahrnehmen. Auch das Innenleben strahlt in einem Neongelb, vorne ist nur ein Sitz für den Fahrer. Will der aufstehen, reicht es, den Sitz zu drehen und er kann mit einer fließenden Bewegung aufstehen und in den Laderaum gelangen oder aussteigen. Personen mit bis zu einer Körpergröße von 1,90 Metern stoßen sich dabei auch nicht den Kopf.
Der Fahrer blickt auf das Geschehen durch eine große Panorama-Windschutzscheibe, das Armaturenbrett verfügt über einen Sieben- und einen zentralen, zum Fahrer geneigten 12-Zoll-Bildschirm. Beliebte Funktionen kann der Fahrer dann per Widgets ansteuern. Zwei weiteren Monitoren finden sich an den beiden Enden, auf die das Bild der Rückkameras eingespielt werden, die die klassischen Spiegel ersetzen.
Das Fahrzeug baut einer elektronischen SDV-Architektur, einer Software-Defined-Vehicle-Architektur, auf, die allen künftigen Nfz-Generationen zur Verfügung stehen soll. Hinter dieser Entwicklung steht Ampere, die Sparte für intelligente Elektrofahrzeuge von Renault. Die Daten gehen direkt in die Cloud und erlauben eine bessere Effizienz. Bis zu 30 Prozent lassen sich die Nutzungskosten dadurch senken, in dem zum Beispielneue Dienstleistungen entstehen, weil die Software die Gewohnheiten der Kunden analysiert und darauf aufbauend Alternativen entwickeln kann. Zudem erlaubt die Technologie eine höhere Individualisierung für noch mehr Einsatzmöglichkeiten als bisher.
Ein Beispiel: Durch den Einbau von Steckdosen, die im Vergleich zu derzeitigen Transportern hocheffizient sind, lassen sich sämtliche neue Geräte vom Kühlgerät bis zur Beleuchtung daran anschließen. Die drei Steckdosen sind in der Schalttafel integriert, weshalb sämtliche Daten dem Fahrer, aber auch der Cloud zur Verfügung stehen. Und so fern ist die Zukunft dieser Transporter nicht mehr: Schon 2026 sollen nach heutigem Stand die ersten Flexis-Elektrotransporter im Renault Werk Sandouville vom Band laufen.
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