Im Test: Der neue Opel Vivaro-e mit mittlere Länge (M) und großer Batterie.

Im Test: Der neue Opel Vivaro-e mit mittlere Länge (M) und großer Batterie. (Foto: © Martin Bärtges)

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Unter Strom: Der Opel Vivaro-e

Schon länger haben die Rüsselsheimer ihren Vivaro unter Strom gesetzt. Wir haben den elektrischen Transporter genauer angeschaut, was er so alles kann.

Er ist das erste rein elektrisch betriebene leichte Nutzfahrzeug der Rüsselsheimer: Der Opel Vivaro-e Cargo, der seinen Blitz im Kühler-Logo nun völlig zu Recht trägt. Dem Test stellt sich der E-Transporter als geschlossener Kastenwagen. Innerhalb des Stellantis-Konzerns hat der elektrische Vivaro zwei Parallel-Modelle, den Citroen Jumpy und den Peugeot Expert (PSA). Außerhalb des Konzerns steht der Proace von Toyota im Wettbewerb.

Denn auch die Japaner bedienen sich im PSA-Baukasten. Drei Längen gibt es vom Vivaro-e Cargo, also der Nutzfahrzeug-Variante des Stromers: S, M und L. Rund fünf Meter lang ist die mittlere Variante mit einem Radstand von 3.275 mm und rund zwei Meter Breite (Höhe 193 cm). In der kurzen Version gibt es lediglich einen 50 kWh-Akku, bei den beiden längeren Varianten (Länge L: 539 cm) kann der Kunde auch auf den größeren mit 75 kWh zurückgreifen, wie er im Testwagen installiert ist.

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Der Elektromotor bringt es auf eine Leistung von 100 kW / 136 PS und ein maximales Drehmoment von 260 Nm. Wie bei vielen anderen E-Fahrzeugen ist die Höchstgeschwindigkeit begrenzt, auf die Autobahnrichtgeschwindigkeit von 130 km/h. Aus dem Stand beschleunigt der frontgetriebene Vivaro-e in 13,3 Sekunden auf Landstraßentempo 100 km/h. In gleicher Zeit erledigt er den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h. Da der Akkupack tief unten im Fahrzeug zwischen den Achsen verbaut ist, liegt der Schwerpunkt des Fahrzeugs entsprechend niedrig. Dadurch sind die Wankneigungen des Aufbaus gering, der E-Transporter lässt sich schon beinahe sportlich bewegen. Dazu passt das unten abgeflachte Lenkrad mit den Bedienelementen für das Soundsystem und den Tocuchscreen-Bildschirm.

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Drei Fahrmodi stehen zum Betrieb des elektrischen Vivaro zur Verfügung. Im Eco-Modus liegt die Leistung bei 60 kW / 82 PS, in der Stufe Normal sind es 80 kW / 109 PS. Die volle Leistung von 100 kW / 136 PS ist im Power-Modus abrufbar. Entscheidend für die Reichweite sind eine Reihe von Faktoren. Etwa das Wetter und die Außentemperaturen. Zum Testzeitpunkt war es Sommer, mit Temperaturen um und über 20 Grad. Gut für die Reichweite. Im gemischten Fahrbetrieb sind 300 Kilometer – und auch mehr – meist problemlos realisierbar. Das war bei den Schwestermodellen von Citroen und Peugeot, die wir zu winterlichen Temperaturen um null Grad bewegten, beileibe nicht immer so. Ein weiterer Einflussfaktor für die Reichweite ist von Wetter und Jahreszeit unabhängig: Die Topographie, weil bergauf viel Energie kostet, die bergab eine Rekuperation zumindest teilweise zurückholen kann. Gleiches gilt für den innerstädtischen Betrieb mit seinen zahlreichen, unvermeidbaren Bremsvorgängen. Da kommt man schon auf durchaus realistische Reichweiten von über 400 Kilometern mit einer Akkuladung.

Effektives Laden mit der Wall-Box

An einer haushaltsüblichen Steckdose mit 230 Volt erhöht sich die Reichweite über Nacht gerade mal um rund 100 Kilometer. Besser klappt das mit einer Wall-Box (11 kW). In rund sieben Stunden soll der Akku voll geladen sein. Auf rund 80 Prozent der vollen Ladung soll es ein knapp 48 Minuten dauernder Ladevorgang an einer öffentlichen Ladestation (100 kW) bringen. Je nach Modell und Ausstattung bringt es der elektrische Vivaro bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,1 Tonnen auf eine Zuladung von bis zu rund 1.200 Kilogramm. Das sind im Schnitt etwa 200 Kilogramm weniger als bei den Verbrenner-Modellen. Für die Ladung stehen bis zu 5,8 Kubikmeter Ladevolumen zur Verfügung, wenn man die Flex-Cargo Durchlademöglichkeit unter dem Beifahrersitz geordert hat. Ohne dieses Feature sind es 5,3 Kubikmeter. Sollten nicht alle Arbeitsmaterialien und Werkzeuge in den Laderaum passen, bietet der Vivaro-e eine Besonderheit unter den E-Transportern. Er darf einen Hänger ziehen, die Anhängelast liegt bei einer Tonne (maximale Stützlast 60 Kilogramm). Und auch das Dach packt einiges weg, die maximale Dachlast liegt bei satten 170 Kilogramm. Positiv: Der Bodenbelag im Ladeabteil ist ausgesprochen rutschfest.

Den Zugang zum Ladeabteil geben beim Testwagen die beiden Flügeltüren im Heck und zwei seitliche Schiebetüren mit einer maximalen Breite von 935 mm (Höhe 1.241 mm) frei. Die können bequem vom Fahrersitz aus per Tastendruck elektrisch geöffnet und geschlossen werden. Die maximale Ladelänge am Boden bis zur Trennwand hinter den drei Fahrerhaussitzen liegt – mit der Option Flex-Cargo und Heckflügeltüren – bei 2.412 mm. Wird die Klappe unter dem Beifahrersitz geöffnet, lassen sich Gegenstände bis zu einer Länge von maximal 3.589 mm verstauen. Zwischen den Radkästen liegt die Innenbreite des Laderaums bei 1.258 mm, die maximale Innenbreite beträgt 1.636 mm. Auch für den Vivaro-e sind bis zu Sicherheits- und Assistenzsysteme verfügbar. Die drei Sitze im Fahrerhaus sind ausreichend bequem, die Rückenlehne des mittleren Sitzes lässt sich umklappen und dient so als Arbeitsfläche für ein Laptop oder Tablet. Ablagen sind reichlich im Armaturenbrett und den Ablagen der Fahrerhaustüren vorhanden. In der Ausstattungsvariante Elegance gibt es den Vivaro-e mit mittlerer Länge und dem großen Akku zu einem Nettopreis ab 43.390 Euro. Günstiger kommt man mit den beiden anderen Ausstattungslinien Selection oder Edition weg.

 

Fahrbericht Den Videofahrbericht gibt es unter handwerksblatt.de

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Text: / handwerksblatt.de

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