Das Äquadukt bei Håverud in Dalsland in Westschweden

Das Äquadukt bei Håverud in Dalsland in Westschweden (Foto: © Stefan Buhren)

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Zwischen Feuer und Wasser

Das schwedische Dalsland lockt mit Outdoor-Aktivitäten in der Natur. Mit einem Zwischenstopp beim Äquadukt Haverud geht es weiter nach Göteborg.

Nur wenige Meter vom Campingplatz Laxsjöns Friluftsgård entfernt überrascht uns der erste Elch in freier Wildbahn. Den Platz selber hat Pontus Gyllenberg erst 2022 übernommen und weiß, dass er in die in die Jahre gekommene Anlage weiter investieren muss. Auch wenn das Wasser mit Kärcher-Druck aus den Duschen kommt, es ist sauber und man hat eine schöne, offene Anlage. Das Besondere: Gyllenberg ist auch Inhaber des Dalsberg Aktiviteter Center, fünf Fahrminuten entfernt, wo etwa 60 unterschiedliche Freizeitaktivitäten rund um das Thema Outdoor angeboten werden. Das reicht von Wanderungen über Outdoortraining und Angeltouren bis hin zu Reitevents und einem Hochseilgarten. Und wer will, kann in sogenannten Glashäusern, der 72 Hour Cabin, übernachten und einen ungehinderten Blick aus dem Bett auf den See genießen.

Outdoortraining mit Eddy, der unterschiedliche Messerformen erklärt – unerlässlich in der Wildnis. Foto: © Stefan BuhrenOutdoortraining mit Eddy, der unterschiedliche Messerformen erklärt – unerlässlich in der Wildnis. Foto: © Stefan Buhren

Wir treffen uns auf der Pressereise des CARAVAN SALONS abends in einem Tipi des Dalsberg Aktiviteter und genießen den Ausblick auf den See. Ein Biber zeigt sich auf einmal, doch als er wahrnimmt, dass Menschen anwesend sind, ist er ebenso schnell wieder verschwunden wie er zuvor aufgetaucht war. Auf dem See entdecke ich ein Boot und mein Neid erwacht, als ich sehe, dass sie in Ufernähe angeln. Mit Blinker gehen sie auf die Jagd nach Hecht, Barsch oder Zander, aber auch Lachse könnten den Köder nehmen.

Mit Funken Feuer entfachen

Nach einem Barbecue, was für alle Nichtvegetarier mit Elchburgern aufwartete, geht es am nächsten Morgen zu einer Demonstration dessen, was man alles für reine Outdoor-Aktivitäten braucht. Unerlässlich ist ein wasserdichter Beutel, um alle wichtigen Sachen, die nicht nass werden dürfen, vor der Feuchtigkeit zu schützen. Mit einem Feuerstahl, der aus Magnesium besteht, lassen sich mit einem Stahl durch Reibung Funken erzeugen, die Späne entzünden können, um Feuer zu machen.

Mit einem Feuerstahl gilt es, Späne zu entfachen. Foto: © Stefan BuhrenMit einem Feuerstahl gilt es, Späne zu entfachen. Foto: © Stefan Buhren

Das gelingt, indem man zum Beispiel Birkenrinde mit einem Messer aufraut und kleine Späne auf ein Häufchen zusammenlegt. Nur wenige Ratscher mit dem Messerrücken auf dem Feuerstahl, schon haben die Funken die Späne entzündet. Mit weiteren Spänen wird das Feuer am Leben gehalten und wenig später brennt das Lagerfeuer. Mit einem Birken- oder Zunderschwamm lässt sich das Feuer sogar von Ort zu Ort transportieren. Der Schwamm selbst ist ein Pilz, der laut Outdoor-Trainer nur in jeder fünfzehntausendsten Birke zu finden ist und den Baum von innen her abtötet. Durch die Zersetzung des Holzes führt er die Stoffe wieder zurück in den Naturkreislauf und es entsteht neuer Mutterboden.

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Wasserbrücke in Håverud

Eine Stahlbrücke für Boote führt über eine zehn Meter tiefe Schlucht. Foto: © Stefan BuhrenEine Stahlbrücke für Boote führt über eine zehn Meter tiefe Schlucht. Foto: © Stefan Buhren

Nach weiteren spannenden Informationen rund um das Feuermachen mit natürlichen Mitteln geht es zurück ins Wohnmobil zum nächsten Punkt in Dalsland: dem Aquadukt Håverud. Vom Feuer direkt ans Wasser. Einst industriell genutzt, verbindet es den Vänersee, Schwedens größten See, mit dem Norden über fast 50 Schleusen. Das Besondere an Håverud: Eine Stahlbrücke führt die Schiffe über eine Schlucht – ein beeindruckender Zwischenstopp.

Der Campingplatz Lisebergsbyn in Göteborg Foto: © Stefan BuhrenDer Campingplatz Lisebergsbyn in Göteborg Foto: © Stefan Buhren

Wir verabschieden uns aus dem ländlichen Idyll und fahren zum letzten Standort, dem Lisebergsbyn Camping in Göteborg, zwar städtisch gelegen, doch auf dem Platz selbst bekommt man nicht mit, dass er in der Stadt zu finden ist. Er präsentiert sich voll ausgebucht und die Camper stehen dicht an dicht. Er erweist sich auch als wesentlich luxuriöser als die vorherigen Standorte, wobei das schwedische System zwar auch in seiner Bewertung mit Sternen arbeitet. Aber fünf Sterne in Schweden entsprechen nicht fünf Sternen beispielsweise in Frankreich oder Kroatien, so dass erfahrene Südeuropa-Camper leichte Abstriche machen müssen – ohne dass es Abstriche an der Qualität gibt.

Reisetagebuch: die anderen Tage Der große Vorteil des städtischen Platzes ist: Es sind nur wenige Schritte bis zur Straßenbahn – und man kann Göteborg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden.
Doch davon mehr im Teil 4, dem letzten Tagebucheintrag des Kurztrips in Westschweden.
Lesen Sie hier Tag 1 des Reisetagebuchs zum CARAVAN SALON.
Lesen Sie hier Tag 2 des Reisetagebuchs zum CARAVAN SALON.
Lesen Sie hier Tag 4 des Reisetagebuchs zum CARAVAN SALON.

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Text: / handwerksblatt.de

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