Rund 200 mit elektronischem Strom zusammenhängende Arbeitsunfälle werden der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) jährlich gemeldet. Die BG BAU gibt Tipps, wie solche Unfälle unterbunden werden können.
Die BG BAU wird jedes Jahr über rund 200 Arbeitsunfälle im Zusammenhang mit elektrischem Strom informiert – davon sind etwa ein Drittel aufgrund von ungesicherten Leitungen oder manipulierten Schaltern und Steckdosen verursacht.
"Auf vielen Baustellen gibt es freiliegende Stromleitungen. Im Rohbau und auch bei Ausbau- oder Sanierungsarbeiten sehen wir das oft. Wird in der Nähe gearbeitet und die Spannung ist nicht abgeschaltet, können Beschäftigte durch einen Stromschlag schwer verletzt oder sogar getötet werden", erklärt Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU.
Laut Arenz können viele solcher Arbeitsunfälle vermieden werden: "Hier gilt das Prinzip Vorsicht. Beschäftigte sollten im Zweifel immer davon ausgehen, dass elektrische Leitungen unter Spannung stehen." Besonders bezieht sich dies auf Anlagen, bei denen Teile der Elektrik ohne Isolation frei zugänglich sind. Es gilt: Die Arbeit im Umfeld solcher Anlagen ist nur gestattet, wenn eine Elektrofachkraft den spannungsfreien Zustand festgestellt und bestätigt hat.
Die nötige Qualifikation
Für die regelkonforme und sichere Ausführung von Tätigkeiten in der Nähe von und an elektrischen Anlagen sind Unternehmensverantwortliche zuständig – elektrotechnische Arbeiten dürfen ausschließlich von qualifizierten Elektrofachkräften ausgeführt werden. Dabei müssen diese im Sinne der "Unfallverhütungsvorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" (DGUV Vorschrift 3) angelernt und unterwiesen sein.
Checkliste: Fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik
Die fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik sind sowohl für das sichere Arbeitenan und in der Nähe elektrischer Anlagen auf Baustellen als auch für die Gewährleistung eines sicheren Zustands solcher Anlagen entscheidend:
Es genügt nicht, den Lichtschalter auszuschalten: Freischalten stets an der Verteilung.
Wiedereinschalten verhindern: Den Anschlussraum oder zumindest die Verteilung abschließen, Betätigungssperren für die Sicherungen nutzen oder Schraubsicherungen entfernen.
Einpolige Phasenprüfer gewährleisten nicht immer eine sichere Aussage zur Spannungsfreiheit – die Spannungsfreiheit sollte mit einem zweipoligen Spannungsprüfer kontrolliert werden.
Erden und Kurzschließen ist in diesen Fällen meistens nicht erforderlich – und wird grundsätzlich nur von Elektrofachkräften durchgeführt.
Die Notwendigkeit von Abdecken und Abschranken besteht nur dann, wenn elektrische Anlagen im Arbeitsbereich unter Spannung verbleiben müssen. Sollte dies unumgänglich sein, werden im spannungsfreien Zustand entsprechende Abdeckungen angebracht oder berührungssichere Verbindungsklemmen (keine Lüsterklemmen) für den kurzzeitigen Schutz verwendet.
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