Asbest galt aufgrund seiner technischen Eigenschaften im Baubereich lange als Wunderstoff und wurde vielfach eingesetzt. Daher ist Asbest auch heute noch in Fußböden, Fassaden und Wänden, auf Dächern und in Installationen zu finden. Solange das Material fest verbaut ist, besteht in der Regel keine Gefahr. Aber wenn Löcher in Wände gebohrt, Tapeten entfernt, Sanitärrohre ausgebaut, alte Dachplatten entfernt oder Fußbodenkleber abgeschliffen werden, können Asbestfasern freigesetzt werden. Und hier liegt das Problem: Wer Asbestfasern einatmet, kann schwer krank werden und zum Beispiel Lungenkrebs bekommen. Die Verwendung von Asbest ist daher seit dem Jahr 1993 verboten.
Im Video erklärt Corinne Ziegler, Expertin für Gefahrstoffe bei der BG Bau, wie eine moderne Atemschutzausrüstung funktioniert.
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Wirksame Schutzmaßnahmen gegen Asbest erforderlich
In Gebäuden, die früher gebaut wurden, kann Asbest aber, wie erwähnt, verwendet worden sein. Seit 2015 ist bekannt, dass in solchen Gebäuden Asbest auch in bisher "unverdächtigen" Bauprodukten wie Putzen, Spachtelmassen, Fliesenklebern und vielem mehr enthalten sein kann. Beschäftigte können daher vor allem beim Bauen im Bestand auch heute noch mit Asbest in Kontakt kommen. Umso wichtiger sind wirksame Schutzmaßnahmen, für die die Unternehmerinnen und Unternehmer verantwortlich sind. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) unterstützt sie dabei unter anderem mit einer Branchenlösung und einem E-Learning-Programm.
Um Unternehmen, die in Bestandsbauten arbeiten, eine Praxishilfe an die Hand zu geben, wurde die Branchenlösung "Asbest beim Bauen im Bestand" entwickelt. Vom Asbestverdacht bis zur Entsorgung und zur arbeitsmedizinischen Vorsorge greift die Branchenlösung das Thema aus allen praxisrelevanten Perspektiven auf. Die Branchenlösung zeigt Anforderungen und Schutzmaßnahmen auf, die für den Schutz der Beschäftigten notwendig sind, wenn die Möglichkeit besteht, dass in Gebäuden Asbest verbaut wurde.
Das E-Learning-Programm der BG BAU "Grundkenntnisse Asbest" richtet sich vor allem an Beschäftigte beim Bauen im Bestand und zeigt, wo asbesthaltige Materialien verbaut sein könnten und wie man sich hiervor schützen kann. Das Programm gibt dazu Infos und bietet auch einen Test, bei dem das eigene Wissen rund um Asbest geprüft werden kann. Ebenso kann man sich interaktiv durch ein Musterhaus klicken: Es zeigt beispielhaft, wo sich Asbest verbergen kann – und wo man daher mit Asbest rechnen sollte! Ob Branchenlösung, E-Learning-Programm oder andere Informationsquellen: Wichtig ist, dass der Schutz vor Asbest hohe Priorität hat und über die entsprechenden Schutzmaßnahmen Bescheid gewusst wird.
Die folgende Checkliste ist speziell für Unternehmen konzipiert und findet sich ebenfalls in der Branchenlösung.
✔ Ist Asbest im Arbeitsbereich vorhanden? ✔ Wurde die Gefährdungsbeurteilung durchgeführt? ✔ Ist qualifiziertes Know-how im Unternehmen organisiert (Sach- und Fachkunde)? ✔ Wird staubarmes Arbeiten ermöglicht? ✔ Ist die arbeitsmedizinische Vorsorge organisiert? ✔ Wurde eine Unterweisung durchgeführt? ✔ Sind Anzeige- und Dokumentationspflichten eingehalten?
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